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Test - Acer Helios 500 : Kraftvoller Desktopersatz

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Auch wenn Notebooks immer kompakter werden, verschwinden die wuchtigeren Desktopersatz-Boliden noch lange nicht aus den Regalen. Das in diesem Jahr vorgestellte Acer Helios 500 ist solch eine Zockflunder, die mehr mit Leistung als mit schlankem Design glänzen will. Mit starker GTX 1070, neuesten Prozessoren und 144-Hz-Display will das Helios 500 das Spielerherz erfreuen. Wir haben uns eine 1.999 Euro teure Konfiguration geschnappt und auf Herz und Nieren getestet.

Dass das Acer Helios 500 weniger für mobiles Gaming gedacht ist, sondern eher als transportabler Desktopersatz, ist bei den Abmessungen von 428 x 298 x 38,7 mm und einem Gewicht von rund 4 kg recht schnell ersichtlich. Dennoch hält es sich wacker gegenüber der teils noch etwas größeren und schwereren Konkurrenz im 17-Zoll-Bereich. Das liegt vor allem daran, dass beim Chassis auf Kunststoff gesetzt wurde statt auf Aluminium. Das schmälert zwar etwas den ersten guten Eindruck, ist aber akzeptabel, wenn man berücksichtigt, dass der Laptop sich wohl eher selten im Rucksack aufhalten wird.

Die modernen Anschlüsse hingegen lassen das Herz gleich höherschlagen. Die linke Seite ist mit zwei Thunderbolt-Ports, USB und RJ-45 bestückt. HDMI, DisplayPort und der Netzteilanschluss befinden sich an der Rückseite – sehr gut. Rechts entdecken wir zwei weitere USB-Ports sowie die Audioanschlüsse. Das wiederum ist weniger schön für (rechtshändige) Spieler, die am Notebook mit der Maus zocken und denen somit unter Umständen die Headset-Kabel ins Gehege kommen. Ganz zu schweigen davon, dass im hinteren Bereich rechts auch noch die warme Luft von der Kühlung herausgepustet wird.

Was wir nicht entdecken, ist ein optisches Laufwerk oder ein Kartenleser. Letzteres ist etwas unverständlich, da inzwischen eigentlich in jedem Notebook zu finden. Gut gefällt uns hingegen die Tastatur. Sie arbeitet präzise mit angenehmen Druckpunkten und verfügt über zusätzliche Makrotasten. Die WASD- und Pfeiltasten sind zudem markiert. Auch das Touchpad leistet sich keine Schwächen und arbeitet direkt und exakt. Eine Webcam ist natürlich ebenfalls vorhanden, haut einen mit ihren 720p aber nicht aus den Socken. Man entdeckt doch einige Zugeständnisse, die nötig waren, um das kräftige Innenleben zu einem brauchbaren Preis auf den Markt zu bringen.

Als Display wurde ein 17 Zoll großes IPS-Panel von AU Optronics verbaut. Typischerweise erlaubt dies eine gute Farbdarstellung, wenn auch mit sichtbaren Schwächen im Kontrast und einer langsameren Reaktionszeit. Das Panel ist kein Highlight, sondern bewegt sich auf durchschnittlichem Niveau, punktet aber mit der schnellen Bildrate von 144 Hz. Das passt wiederum sehr gut zum Innenleben und der Full-HD-Auflösung.

Das Innenleben verspricht eine gute Spieleleistung. In unserem Testgerät werkelt ein i7-8750H der neuesten Generation mit schlappen sechs Kernen auf einem Cayman-Board mit Intel-HM-37-Chipsatz. Die CPU bolzt ordentlich Leistung heraus und übertrifft den früheren Spitzenreiter i7-7820HK um 10 bis 15 Prozent in den Benchmarks. Gegen Aufpreis ist das Helios 500 auch mit einem i7-8950 zu haben.

Als Grafikkarte ist eine Nvidia GeForce GTX 1070 verbaut, bei der es sich nicht um eine schwächere Max-Q-Variante handelt. Der Grafikchip liefert jede Menge Power für Spiele und liegt nur geringfügig unter der Leistung einer Desktopgrafikkarte. 60 fps bei 1.920 x 1.080 Pixeln Auflösung sind damit kein Problem. Dank des 144-Hz-Displays könnt ihr euch sogar an höheren Bildraten erfreuen. Ohne Tearing übrigens, denn das Panel unterstützt Nvidia G-Sync. Sehr fein.

16 GB DDR4-2400-Arbeitsspeicher sind verbaut, mit der Option, ihn auf 64 GB zu erweitern. Bluetooth, Killer Wireless und ein K2500-Chipsatz sorgen für flinke Konnektivität. Als Datenspeicher bekommt ihr, wie derzeit meist üblich, eine SSD und eine HDD. Bei der 256 GB großen M.2-SSD handelt es sich leider nur um eine SATA-Variante, auf die deutlich höhere Datenrate einer NVMe-SSD müsst ihr leider verzichten. Dafür steht euch eine schnelle, 1 TB große WD-Blue-HDD als Datengrab zur Verfügung.

Im Gaming-Betrieb zeigt sich erneut, dass das Helios 500 als Desktopersatz gedacht ist, denn der 74,7-Wh-Akku ist recht schnell leer genuckelt. Dafür gefällt uns die Kühlung richtig gut. Die CPU (89 bis 96 Grad) wird ebenso im grünen Bereich gehalten wie die GPU (max. 77 Grad), und das bereits auf Standardeinstellung der Lüfter. Die dabei erzeugte Lautstärke ist sehr moderat. Laut wird es nur, wenn ihr die Ventilatoren auf volle Pulle dreht, was aber nicht notwendig ist. Schön ist ebenfalls, dass die Oberflächentemperatur im Bereich von Tastatur und Touchpad mit 36 bis 38 Grad erfreulich niedrig bleibt. Bis auf den für Mausspieler störenden Luftaustritt rechts ist die Luftzirkulation im Chassis sehr sinnvoll konzipiert.

Greift zu, wenn...

… ihr einen kraftvollen Desktopersatz mit modernem Innenleben sucht und bei einigen kleinen Schwächen ein Auge zudrücken könnt.

Spart es euch, wenn...

… ihr eher auf ein leichtes und kompaktes Gaming-Notebook für unterwegs aus seid.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Kraftvolle Daddelflunder mit kleinen Makeln

Das Helios 500 ist wahrlich kein schlechter Desktopersatz, wenn es ums Gaming geht. Das leistungsstarke Innenleben ist auf aktuellem Stand und hat keine Probleme, auch hardwarehungrige Spiele zu stemmen. Das 144-Hz-Full-HD-Display passt gut zu der Konfiguration, auch wenn es ein wenig beim Kontrast schwächelt. Die Kühlung hinterlässt ebenfalls einen positiven Eindruck, zumal die Lautstärke bei völlig ausreichender normaler Einstellung sehr moderat bleibt und der Tastenbereich nicht unangenehm aufgeheizt wird.

Weniger gefällt uns, dass ein Teil der Lüftung sowie einige Anschlüsse für Mausspieler nicht optimal angeordnet sind und das Chassis zum Großteil aus Kunststoff besteht. Dass kein Kartenleser vorhanden ist, trübt den an sich guten Gesamteindruck ebenfalls ein wenig. Alles in allem ist das Helios 500 ein gutes Notebook für diejenigen, die einen Desktopersatz suchen und bereit sind, einige kleinere Makel zu akzeptieren.

Überblick

Pro

  • moderne Anschlüsse
  • schnelles Display
  • leistungsstarkes Innenleben
  • sehr ordentliche Kühlung
  • wenig Hitzeentwicklung im Tastaturbereich
  • Abmessungen und Gewicht im Vergleich zu ähnlichen Notebooks noch recht moderat
  • sehr moderate Lautstärke
  • praktische Wartungsklappe

Contra

  • einige Anschlüsse für Mausspieler ungünstig angeordnet
  • kein Kartenleser
  • Chassis leider nur aus Kunststoff
  • keine NVMe- sondern nur SATA-SSD

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