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Test - Alone in the Dark : Frust im Dunkeln

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Edward Carnby ist einer dieser Spielhelden, an dessen Namen sich eigentlich nur die wenigsten wirklich erinnern. Immerhin ist es schon sieben Jahre her, dass er in einem Gruselabenteuer seinen Auftritt hatte. Atari und die Eden Studios versuchen, der Serie 'Alone in the Dark' und seinem Hauptcharakter Edward Carnby neues Leben einzuhauchen. Viel Arbeit liegt hinter ihnen. Ob sich all der Stress gelohnt hat, haben wir an einem sehr langen Wochenende herausgefunden.

Bewegte Eindrücke des Spieles findet ihr in unserem Video-Review!


Tiefe Abgründe tun sich auf

Wenn im Herzen von New York die Erde aufbricht, überall Chaos entsteht und auf einmal zahlreiche Dämonen für Unordnung sorgen, dann braucht die Stadt mehr als ein Wunder. Sie braucht einen Helden. Edward Carnby ist so ein Held: markant faltiges Gesicht mit sehr langer Narbe auf der linken Seite, etwas längeres, glattes Haar und mit Lederjacke bekleidet. Carnby hat bereits Erfahrungen mit den Kreaturen der Dunkelheit gesammelt, immerhin ist dies sein fünftes Abenteuer allein im Dunkeln. Und er trägt ein großes Geheimnis in sich.

So ganz alleine ist er dieses Mal allerdings nicht, denn immer wieder schließt sich ihm eine Schönheit an. Eigentlich will er das gar nicht und auch wir hätten gerne auf ihre Gesellschaft verzichtet, denn die Zicke nervt ganz schön. Andauernd plappert sie ungefragt drauflos. Haben wir gerade erst eine Gefahr hinter uns gebracht, schreit sie schon wieder „Ich will nicht sterben". Dabei sind wir gar nicht mehr in Gefahr. Wenn sie wenigstens eine echte Pixelschönheit wäre, könnte man sie ja noch ertragen, aber irgendwie fehlte den Designern wohl das weibliche Gen. Zudem ist die deutsche Stimme leider ziemlich schlecht ausgewählt. Was aber auch wegen der manchmal sehr platten Dialoge so rüberkommen mag.

Spannender Start

Davon abgesehen fängt das Abenteuer im und um den Central Park von New York City sehr spannend an. 'Alone in the Dark' ist ein interessanter Mix aus Klettereinlagen, Kämpfen, Rätseln und Autofahren inklusive eines frei begehbaren riesigen Central Parks geworden. Überall Zerstörung, der wir knapp entkommen, und kleinere Scharmützel mit den Dämonen, die äußerst allergisch auf Feuer reagieren. Einmal ein bisschen mit der Flamme an ihnen gezündelt, fängt das Gewinsel an und die Gegner lösen sich in schwarzen Rauch auf. Viele Gegenstände lassen sich entzünden und somit perfekt als Waffe benutzen. Stühle, Baseballschläger oder andere Objekte werden immer wieder gerne als Brennmaterial verwendet.

Im Inventar, sprich am Hosengurt und in den Innentaschen der Jacke, finden allerlei Utensilien Platz, die auch miteinander kombiniert werden können. Klebeband auf Behälter mit flüssigem Brennstoff und schon haben wir eine Haftbombe. Brennstoff auf Patronen und wir verschießen feurige Munition. Lappen in Alkoholflasche und ein Molotow-Cocktail steht zur Verfügung. Da alles in Echtzeit abläuft, kann es manchmal ganz schön hektisch zugehen und das Inventar ist mit der etwas frickeligen Steuerung nicht immer eine große Hilfe. Während die Dämonen bereits an Edward nagen, versuchen wir immer noch, etwas Flüssigkeit auf die Patronen zu träufeln. Hier hätten wir uns gewünscht, dass die Zeit angehalten wird, damit wir in aller Ruhe im Inventar hantieren können.

Mängel in der Steuerung fallen immer wieder ins Auge. Geschossen werden kann nur, wenn wir in die First-Person-Ansicht wechseln. Dann bewegt sich das Zielkreuz aber so quälend langsam, dass wirklich schnelle Reaktionen fast nicht möglich sind. Immerhin gibt es eine kleine Zielhilfe, die ein wenig Druck von uns nimmt. Stellt sich allerdings trotzdem die Frage, warum wir nicht in der ansonsten verwendeten Third-Person-Ansicht die Gegner aufs Korn nehmen dürfen. Das hätte uns einige graue Haare erspart. Auch dass Fahrzeuge an kleinsten Vorsprüngen, Mülleimern oder kleinen Büschen gnadenlos hängen bleiben, ist unnötig und macht die Verfolgungsfahrten zum Krampf.

Gestreckte Spieldauer

Insgesamt saßen wir etwa 20 Stunden an dem Spiel, bis die Schlusssequenz über den Fernseher flimmerte. Das hört sich im ersten Moment sehr ordentlich an, jedoch muss man dazusagen, dass arg viele Passagen des Spiels nicht zwei- oder dreimal, sondern manchmal weit über zehnmal neu gestartet werden mussten, weil wir wieder irgendwo mit dem Auto hängen blieben, wir unter Zeitdruck mehr mit der Steuerung haderten als mit den Gegnern oder wir gut vier Stunden damit beschäftigt waren, überall in dem riesigen Central Park verteilte Wurzeln des Bösen zu zerstören, um die Spektralsicht auf 100 zu bringen. Ob dies am Ende überhaupt notwendig war, können wir derzeit nicht mal sagen. Spektralsicht auf 30 war auf jeden Fall das Mindeste, um Symbole an Mauern zu entdecken. Zu allem Übel lassen sich Zwischensequenzen nicht abbrechen, sodass wir uns diese nach dem Ableben immer und immer wieder ansehen mussten. Ein echter Atmosphäre-Killer.

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