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Test - Another Code: Doppelte Erinnerung (DS) : Another Code: Doppelte Erinnerung (DS)

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Point&Click-Adventures sind besonders im Konsolen-Lager leider Mangelware. Erfreulicherweise wagt Nintendo, mit ’Another Code’ einen solchen Genre-Vertreter für das DS zu veröffentlichen. Im Review erfahrt ihr, weshalb das Knobel-Abenteuer selbst Genre-Veteranen überzeugen kann.

Die dreizehnjährige Ashley hat es nicht leicht. Ihr Vater wurde schon in ihrer jüngsten Kindheit ermordet und auch ihre Mutter kennt sie nicht. Ihre Tante nimmt sie in ihre Obhut und eigentlich geht es dem Mädchen bis auf ihre Albträume sehr gut. Doch kurz vor ihrem 14. Geburtstag erhält sie einen Brief des verloren geglaubten Vaters, der sich mit ihr auf einer Insel treffen möchte. Lebt er tatsächlich noch?

Adventure der alten Schule

So beginnt die Story des Adventures 'Another Code: Doppelte Erinnerung', die gleichzeitig eine der größten Stärken des Spiels darstellt. Von Anfang an gelingt es den Jungs von CING, eine ebenso verworrene wie fesselnde Story aufzubauen, die euch bis zum Ende an die beiden Bildschirme bannt. Geschickt eingefügte Rückblenden im schaurig-schönen Schwarz-Weiß-Stil, plötzliche Wendungen und Überraschungen halten den Spannungsbogen stets aufrecht. Allerdings sind einige Dialoge etwas zu lang geraten, sodass man manchmal leicht genervt auf die Beschleunigungstaste drückt. Immerhin sind die Charaktere – allen voran Ashley – sehr glaubwürdig dargestellt und wachsen schon nach wenigen Minuten ans Herz. Und da ist ja auch noch der geheimnisvolle Geist, der... aber wir wollen hier nicht zu viel verraten. Dieser wichtige Part ist also schon mal hervorragend gelungen.

Innovative Rätselkost

Die Steuerung funktioniert nach dem bekannten Point&Click-Prinzip klassischer Adventures. Mit dem Stylus-Stift gebt ihr die Richtung auf dem Touchscreen vor, während der obere Bildschirm die Schauplätze aus den Augen von Ashley präsentiert. Ein Doppelklick beziehungsweise die Berührung eines bestimmten Objekts führt entsprechende Aktionen aus wie aufsammeln, schieben und so weiter. Gerade Letzteres zeigt, wie geschickt die Fähigkeiten des Nintendo DS ins Spiel eingeflochten wurden. Steine schiebt man mit dem Stylus-Stift selbst zur Seite und Staub pustet ihr dank des Mikrofons von alten Pergamenten. Das eröffnet natürlich eine völlig neue Rätselwelt. Kombinationsknobeleien oder Spiegelmanöver mit den beiden Bildschirmen sind da nur zwei Beispiele von vielen. Besser kann man die Technik des Handhelds kaum einsetzen. Schade nur, dass manche Kopfnüsse etwas happig sind und auch die strenge Rätsellinearität nervt. Bestimmte Objekte dürft ihr erst dann ins Inventar stecken, wenn ihr zuvor ein konkretes Ereignis ausgelöst habt – dumm. Ebenfalls etwas enttäuschend: Nach maximal zehn Stunden ist alles vorbei, Adventure-Profis knobeln sich schon in der Hälfte der Zeit durch das Abenteuer.

Anime-Style

Grafisch schwankt 'Another Code' ständig zwischen zwei Welten hin und her. Die Figuren sind allesamt im fernöstlichen Anime-Stil gehalten und sehen prinzipiell recht nett aus. Allerdings werden die Zwischensequenzen und Dialoge in schmucklosen Standbildern präsentiert – insgesamt zu steif. Die Spielwelt erkundet ihr aus einer Vogelperspektive mit 3D-Effekten. Das sieht ebenfalls nicht schlecht aus, doch manche Texturen wirken arg matschig. Die Soundkulisse ist da bedeutend besser. Vor allem die stimmige Hintergrundmusik sorgt für die passende Atmosphäre aus Mystik und Beklemmung. Ohne sie wäre das Spiel nur halb so spannend ausgefallen.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
'Another Code: Doppelte Erinnerung' ist ein echter Überraschungshit. Das Spiel beweist eindrucksvoll, wie man die Technik des DS sinnvoll und innovativ einsetzen kann. CING ist ein tolles, aber etwas kurzes Adventure mit packender Story und wenigen Macken gelungen.

Überblick

Pro

  • innovative Rätsel
  • spannende Story
  • glaubhafte Charaktere
  • nutzt DS-Technik optimal aus

Contra

  • manche Rätsel recht schwer
  • kurz geraten
  • zu lineare Rätselmechanik

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