Preview - Arcania: A Gothic Tale : Erste Eindrücke von der gamescom
- PC
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Gothic 3 war in vielerlei Hinsicht ein Debakel. Sowohl für den Publisher als auch für den Entwickler Piranha Bytes. Den Piranhas wurde die Marke Gothic nämlich aus der Hand genommen und zu Spellbound verlagert. Während PB nun an Risen werkelt und auf eine neue Chance hofft, geht es bei JoWooD und Spellbound mit ihrem Arcania: A Gothic Tale etwas langsamer voran. Der Titel wurde nämlich unlängst auf nächstes Jahr verschoben. Dennoch wurde uns Gothic 4, Entschuldigung, Arcania in Köln vorgestellt.
Nachdem der damalige namenlose Held mittlerweile zum König aufgestiegen ist, wird es natürlich Zeit für einen neuen Namenlosen. Der beginnt sein Leben als junger Abenteurer unter den Fittichen des altbekannten Diego. Eine Tragödie verändert sein Leben. Als er eines Tages in sein Heimatdorf zurückkehrt, muss er entdecken, dass es niedergebrannt wurde. Die einzige Spur sind Söldnerschiffe, die unter der Flagge des Königs segeln. Natürlich will Diego das nicht wahrhaben, aber eine andere Spur gibt es nicht und unser namenloser Held sinnt auf Rache.
Die Spielwelt von Arcania ist etwas kleiner als die von Gothic 3, soll aber dafür voll mit Abenteuern sein. Die Insel bietet unterschiedliche Regionen wie Küstenlandschaft, Wälder, Berge oder Sümpfe. Zwar ist die Insel eine offene Spielwelt, bestimmte Bereiche werden aber erst nach und nach begehbar sein, wobei diese Begrenzungen in die Geschichte des Spiels eingebunden werden sollen. Zum Beispiel durch lagernde Söldner, die dem Spieler keine Chance geben, ein Gebiet zu betreten, wenn er sich noch keinen Namen bei der Fraktion gemacht hat.
Spellbound hat für das Spiel eigens eine neue Engine kreiert. Diese bietet durchaus sehenswerte Landschaften, leidet aber derzeit noch massiv an einer schwächelnden Framerate und starker Neigung zu Pop-ups. Das sollte den Fans aber keine schlaflosen Nächte bereiten, denn natürlich ist noch einiges am Spiel zu tun und gerade Performance-Verbesserungen finden zumeist erst in der letzten Phase der Entwicklung statt. Dafür gab es aber keine Ladezeiten und keine spürbaren Nachladeruckler.
Das Interface besteht aus einer Minimap, Gesundheits- und Energieleisten sowie Slots für Waffen, Tränke und andere Objekte. Interessant: Hardcore-Spieler können sämtliche Interface-Elemente abschalten. Gespielt wird wie gehabt aus der Third-Person-Perspektive, wobei eine Ausblendtechnik dafür sorgt, dass euch Objekte nicht den Blick versperren. Dynamische Tag-/Nachtwechsel und unterschiedliches Wetter gehören ebenfalls zu den Bausteinen des Spieles.
Charakterklassen wird es nicht geben, ihr könnt die Fähigkeiten des Namenlosen frei aus den Bereichen Nahkampf, Fernkampf und Magie mischen oder euch spezialisieren. Dabei stehen im Magiebereich drei Kategorien, angelehnt an die Gottheiten der Spielwelt, zur Verfügung. Das Kampfsystem selbst ist bisher noch gar nicht implementiert und augenscheinlich ist noch offen, wie das umgesetzt werden soll.
Dafür haben die Entwickler schon einiges in Sachen Umwelt und NPCs auf der Wunschliste. Die KI soll erweiterte Tagesabläufe haben und auch auf Umweltbedingungen reagieren. Draußen arbeitende Menschen brechen zum Beispiel ihre Arbeit ab, wenn es heftig zu regnen beginnt, und suchen Schutz. Solche Ereignisse sollen durchaus auch im Gameplay nutzbar sein. Unterschiedliche Intelligenzen bei Gegnern sowie ausgefeiltes Gruppenverhalten sollen ebenfalls integriert werden, waren in der Präsentation aber ebenfalls nicht zu sehen.
Arcania soll komplett auf Deutsch veröffentlicht und mit bekannten Sprechern vertont werden. Die gewohnt deftige Sprache wird beibehalten, JoWooD zielt aber definitiv auf eine Alterseinstufung ab 12 oder 16 Jahren und ein breiteres Publikum ab.
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