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Test - Atlantis: Das heilige Vermächtnis : Atlantis: Das heilige Vermächtnis

  • PC
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Nachdem ein gewisser Herr Jones mit Hut und Peitsche bereits nach Atlantis suchte, folgt nun ein Luftfahrtingenieur namens Howard Brooks. Was selbiger auf seiner Suche so gefunden hat, verraten wir nicht. Was unser Tester gefunden hat, könnt ihr nachlesen.

Keine Peitsche – kein Indy

Wenn in den 30er-Jahren ein Mann mit Hut auf der Suche nach archäologischen Relikten an exotischen Schauplätzen haarsträubende Abenteuer erlebt, denkt jeder Filmfan und PC-Spieler sofort an 'Indiana Jones'. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, dass die Entwickler nun einen Luftfahrtingenieur Howard Brooks – wie damals schon Indy im PC-Spiel – auf die Suche nach Atlantis schicken. Der Rest der Story und viele Details dürften dem erfahrenen Adventure-Spieler ebenfalls teilweise recht bekannt vorkommen. Aber gut geklaut ist immer noch besser als schlecht selbst gemacht. Also schauen wir uns mal den Rest des Spiels an.

Zu Beginn befindet ihr euch an Bord des Luftschiffs Graf Hindenburg, das euch auch im Verlauf des Spiels als Transportmittel dient. In der Ego-Perspektive bewegt ihr euch mittels Mausklicks durch die Bilder. Am Ende findet ihr euch häufig direkt vor einer Wand wieder, könnt euch aber mit der Maus um 360 Grad drehen. Diese Mausbewegung ist den Entwicklern jedoch etwas zu schnell geraten, nach kurzer Zeit kann einem da schon etwas übel werden. Gibt es Informationen zu Gegenständen, wird aus dem Cursor ein Fragezeichen, könnt ihr Gegenstände einsammeln oder anwenden, ein Zahnrad. Ist es möglich, mit Personen zu reden, erscheint eine Sprechblase. Mit einem Rechtsklick wird euer Inventar angezeigt.

Sudoku für Fortgeschrittene

Die Rätsel sind im Großen und Ganzen gut lösbar und teils recht einfach. Geboten werden die üblichen Kombinationsrätsel sowie unterschiedlichste Schalter- und Schiebe-Rätsel. Vom einfachen Puzzle über eine Pokerpartie bis hin zu einer schwierigen Sudoku-Variante ist hier alles dabei. Die Gegenstände sind größtenteils problemlos zu finden und ihre Anwendung ist meist logisch. Ein Schwachpunkt sind allerdings die fehlenden Informationen zu den Gegenständen. Auch Tipps von anderen Seiten, etwa von Büchern oder Charakteren, sind spärlich gesät. Hier hätte man vor allem Einsteigern durchaus etwas mehr unter die Arme greifen können. Da das Spiel allerdings recht linear verläuft, habt ihr meistens nur die Gegenstände im Inventar, die ihr auch tatsächlich nutzen könnt.

Abenteuer in fernen Ländern

Grafisch ist 'Atlantis: Das heilige Vermächtnis' ein zweischneidiges Schwert. So sind die Landschaften durch die Bank wunderschön bis atemberaubend. Kleine animierte Details, wie gegen die Fenster prasselnder Regen oder mit schönen Lichteffekten imponierende Wasserfälle, beleben die Szenerie. Die Innenräume sind detailliert und liebevoll ausgestattet und die Zwischensequenzen sehr schön im 30er-Jahre-Stil animiert. Schade ist nur, dass sämtliche Orte vollkommen menschenleer sind. Dadurch wirken die sonst so schönen Schauplätze leider sehr kalt und steril. Die musikalische Untermalung und auch die spärlichen Soundeffekte tragen zu Atmosphäre des Abenteuers bei. Die Sprachausgabe hingegen ist eher Durchschnitt.

Das wirklich große Manko des Spiels ist aber die dünne Story, die nur sprunghaft vorangetrieben wird. Hier hat man den Eindruck, dass die Entwickler das Augenmerk eher auf eine Aneinanderreihung abwechslungsreicher Rätsel gelegt haben statt auf eine spannende Geschichte. Und auch wenn die Schauplätze interessant sind, so sind das Empire State Building, ein Spielkasino in Macao oder ein Palast in Indien doch nur Staffage. Und auch die Charaktere, die zu den Klischees eines Pulp-Abenteuers dieser Art durchaus passend gewählt sind, bleiben doch insgesamt zu blass.

Fazit

Stephan Fassmer - Portraitvon Stephan Fassmer
Wer abwechslungsreiche Rätsel liebt und sich gern von der Atmosphäre schöner Bilder fesseln lässt, ist bei 'Atlantis: Das heilige Vermächtnis' genau richtig. Wer allerdings eine ausgefeilte und spannende Story sucht, der wird hier nicht fündig. Zu Bemängeln ist auch das Fehlen einer Hilfsfunktion, da so Anfänger bei den an sich fairen Rätseln häufig allein gelassen werden. Auf jeden Fall kann man für ein Vollpreisspiel mehr erwarten als schöne Bilder und knifflige Rätsel.

Überblick

Pro

  • schöne Grafik
  • vielfältige und faire Rätsel
  • interessante Schauplätze

Contra

  • dünne Story
  • blasse Charaktere
  • keine Hilfsfunktion

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