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Test - Attack of the Earthlings : XCOM mal andersrum

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Bei der ebenso beliebten wie erfolgreichen Taktikspielserie XCOM mussten wir stets die Erde von außerirdischen Invasoren beschützen. Doch wie wäre es wohl, wenn diese Rollen mal getauscht werden? Wenn es mal die Menschen wären, die sich einen Planten unter den Nagel reißen wollen und dabei alles andere als friedlich zu Werke gehen? Wenn wir das Geschehen aus der Sicht der Außerirdischen erleben würden, die um das nackte Überleben kämpfen? Antworten auf diese durchaus interessanten Fragen liefert jetzt das Taktikspiel Attack of the Earthlings.

Im ersten Moment mag es wie ein ebenso vermessenes wie zum Scheitern verurteiltes Unterfangen anmuten: Der relativ kleine Indie-Entwickler Team Junkfish hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die großen Fußstapfen des rundenbasierten Taktikspiels XCOM zu treten. Eine ziemliche Mammutaufgabe, denn immerhin gilt es eigentlich schon als Referenz in diesem Genre. Doch schon in den ersten Spielminuten wird schnell klar, dass sich Attack of the Earthlings zwar durchaus am großen Vorbild orientiert, dann aber doch einige wesentliche Dinge anders in Angriff nimmt – und das ist auch gut so.

Wir kommen nicht in Frieden

Die Vorgeschichte von Attack of the Earthlings ist schnell erzählt: Eine ebenso geldgierige wie skrupellose Firma namens Galactoil landet auf einem fremden Planeten, um dort nach Öl und anderen Rohstoffen zu suchen. Dabei gehen die Menschen nicht gerade zimperlich zur Sache und nehmen weder auf Flora noch Fauna sonderlich viel Rücksicht. Das gefällt den eigentlichen Bewohnern der extraterrestrischen Welt natürlich ganz und gar nicht. Es handelt sich dabei um entfernt an Insektoiden erinnernde Wesen, eine Mischung aus Alien, Zerg und anderen Science-Fiction-Geschöpfen, die eigentlich nur in Ruhe gelassen werden wollen. Die Brutmutter sieht sich daher gezwungen, einen der riesigen Bohrtürme zu betreten, um dort den obersten Boss eines auf die Mütze zu geben.

Das ist natürlich leichter gesagt als getan – und hier kommt die eigentliche Spielmechanik von Attack of the Earthlings zum Tragen. Während ihr euch den Bohrturm nach oben kämpft, stellen sich euch logischerweise zahlreiche Gegner in den Weg. Die Kämpfe tragt ihr in typischer Genremanier rundenweise aus, so dass ihr stets entscheiden müsst, wie ihr eure geringe Anzahl von Aktionspunkten einsetzen wollt – lieber angreifen oder lieber bewegen?

Der Clou bei diesem Spiel: Die Brutmutter kann neue Kreaturen „gebären“. Zu diesem Zweck müsst ihr jedoch vorher ausreichend Biomasse sammeln, die ihr wiederum durch den „Verzehr“ von Leichen erhaltet. Dabei spielt es keine Rolle, ob ihr gefallene Weggefährten oder Menschenkadaver vertilgt. Zudem stellt sich euch immer wieder die Frage, ob ihr möglichst schnell schwächere Einheiten in den Kampf schickt oder lieber etwas mehr Biomasse sammelt, um eine stärkere Kreatur herbeizurufen. Das macht den besonderen Reiz der einzelnen Missionen aus.

Trial & Error nach Alien-Art

Apropos Missionen: Die fangen relativ simpel an, wobei die Lernkurve stetig ansteigt, bis ihr vor einigen recht kniffligen Herausforderungen steht. Vor jedem Einsatz könnt ihr die zuvor gewonnen Mutagen-Punkte stets neue auf die Skill Trees der Einheiten verteilen und auf diese Weise ein wenig experimentieren. Das ist allerdings ein recht zweischneidiges Schwert: Einerseits ist es löblich, dass euch die Entwickler dieses Maß an Freiheit gewähren und Sackgassen-Skillungen prinzipiell ausgeschlossen sind. Dadurch wird auch ein hohes Maß an Flexibilität erreicht. Andererseits seid ihr auf diese Weise gerade im finalen Part des Spiels zu auf Dauer etwas nerviges Trial & Error angewiesen. Wenn ihr nämlich die passenden Fähigkeiten für bestimmte Situationen nicht ausgewählt habt, droht ihr in den meisten Fällen gnadenlos zu scheitern. Da hätte es vielleicht etwas mehr Feingefühl beim Design sein dürfen.

Attack of the Earthlings - Launch Trailer
Attack of the Earthlings ist ab dem heutigen 08.02.2018 für PC erhältlich; Umsetzungen für Konsolen folgen später in diesem Jahr.

Wo wir schon dabei sind, Kritik an Attack of the Earthlings zu üben: Die Grafik ist für heutige Verhältnisse leider alles andere als ein Hingucker. Natürlich liegt das unter anderem an der geringen Größe des Entwicklerstudios und dem sicherlich nicht gerade üppigen Budget. Einige der Animationen sehen immerhin noch recht geschmeidig aus. Doch vor allem die Präsentation der Spielwelt ist mitunter ebenso detailarm wie auch steril. Das mag dem stets gleichen Schauplatz (Bohrturm) geschuldet sein, der in optischer Hinsicht nun mal nicht viel Abwechslung zu bieten hat. Dennoch hätte es gerne etwas hübscher sein dürfen.

Deutlich besser hat uns der Sound und vor allem der derbe Humor des Spiels gefallen. Gerade letzterer trägt unglaublich viel zur Atmosphäre bei und lässt euch sicherlich das ein oder andere Mal einen Schmunzler über das Gesicht huschen. Alleine die bissigen Kommentare gegenüber den Mitarbeitern im Bohrturm sind... ach, das müsst ihr einfach selbst gehört haben.

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