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Test - Attack of the Friday Monsters! A Tokyo Tale : Märchenhaft

  • 3DS
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In Attack of the Friday Monsters! A Tokyo Tale gibt es keine Kämpfe, keine Action, keine Herausforderung. Stattdessen lauft ihr als kleiner Junge durch einen abgelegenen Teil Tokyos in den 70er-Jahren, sprecht mit Einwohnern und schließt Freundschaften. Kann das funktionieren?

Attack of the Friday Monsters! A Tokyo Tale erzählt die Geschichte des Jungen Sohta, der vor Kurzem in die Stadt gezogen ist. Dort hat er mit ganz alltäglichen Problemen zu kämpfen: Er versucht neue Freunde zu finden und sich in dem unbekannten Wohnort einzuleben. So weit, so normal. Doch jeden Freitag erscheinen auf einem Feld nahe der Stadt riesige Monster und kämpfen gegeneinander. Für die Kinder ein absolutes Spektakel, während die Eltern seltsam unbesorgt bleiben. Doch Sohta vermutet, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht: Woher kommen diese Monster und warum bekämpfen sie sich immer zu gleichen Zeit?

Diese Geschichte erlebt ihr in einem sehr linearen, etwa zweieinhalb Stunden langen Spiel, das mehr an eine sogenannte Visual Novel als an ein Rollenspiel erinnert. Spielmechanisch bietet Attack of the Friday Monsters! A Tokyo Tale nämlich reichlich wenig: Ihr lauft von Punkt A nach Punkt B, sprecht mit den Einwohnern, erhaltet dadurch neue Aufgaben sowie Gesprächsthemen, schaltet neue Dialoge bei Person C und D frei, lauft zu neuen Schauplätzen und wiederholt das Prozedere.

Während ihr durch die Stadt und über angrenzenden Feldwege lauft, sammelt ihr ständig sogenannte Glims ein – funkelnde Gegenstände, die überall herumliegen. Habt ihr genug Glims der gleichen Sorte gesammelt, bekommt ihr dafür eine Sammelkarte spendiert. Mit denen tretet ihr dann gegen andere Kinder an – wer jetzt ein vielschichtiges System à la Magic: The Gathering erwartet, wird aber enttäuscht: Das Kartenspiel ist kaum mehr als eine etwas komplexere Version von „Stein, Schere, Papier“.

Also: Kaum Interaktivität, linearer Spielverlauf, ödes Kartenspiel – und doch bot uns Attack of the Friday Monsters! A Tokyo Tale eines der besten Erlebnisse des bisherigen Jahres. Von Anfang an fühlt man sich dank der großartig gezeichneten Hintergründe, als wäre man mitten in einem Studio-Ghibli-Film gelandet. Begleitet von melancholischen Musikstücken erlebt ihr mit Sohta eine wunderbar unschuldige, aber trotzdem packende Geschichte.

Attack of the Friday Monsters! A Tokyo Tale hat durch seine extreme Einfachheit ein ganz eigenes Spielgefühl: Statt sich in Kämpfen oder anderen Herausforderungen die Weitererzählung der Geschichte zu verdienen, wie es sonst oftmals der Fall ist, steht hier einzig und allein die Geschichte selbst im Vordergrund.

Für den Preis einer DVD bekommt ihr quasi einen spielbaren Ghibli-Film, an den ihr euch noch lange erinnern werdet. Attack of the Friday Monsters! A Tokyo Tale ist für 8 Euro im Nintendo eShop erhältlich, kommt jedoch ausschließlich mit englischen Bildschirmtexten und japanischer Sprachausgabe daher. Letzteres wird insbesondere Anime-Fans freuen, eine deutsche Lokalisation hätte aber trotzdem nicht geschadet.

Fazit

Robin Schweiger - Portraitvon Robin Schweiger

Attack of the Friday Monsters! A Tokyo Tale hat es geschafft, dass ich zweieinhalb Stunden lang ein glückliches Lächeln auf den Lippen trug und ständig Nostalgie verspürte - für eine Zeit, in der ich noch nicht geboren war, und einen Ort, den ich noch nie besucht habe. Eine absolute Kaufempfehlung für jeden, der abseits üblicher Spielekost mal etwas völlig Neues erleben möchte.

Überblick

Pro

  • wunderschön gezeichnete Hintergründe
  • toller Soundtrack
  • packende Geschichte mit bisher ungesehener Prämisse
  • sympathische Charaktere
  • günstiger Preis

Contra

  • sehr linear
  • kurze Spielzeit
  • keine deutsche Lokalisation

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