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Test - Bad Day L.A. : Bad Day L.A.

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Anthony Williams ist das, was der Volksmund gemeinhin gerne als "richtig arme Sau" bezeichnet. Kein Dach über dem Kopf, keinen Job und nicht die geringste Aussicht auf Besserung. Das einzige, woran es dem Mitte-Dreißiger nicht mangelt, sind die angewiderten Blicke seiner Mitbürger, die täglich wie ein heftiger Donnerschauer auf ihn herab regnen.

Tage wie dieser ...

So zunächst auch an jenem Sommertag, der später als der namensgebende 'Bad Day L.A.

in die Geschichtsbücher der Millionenstadt eingehen wird. Was war also passiert? Die Götter müssen sich gegen die Stadt der Engel verschwört haben und peinigen diese mit einer Serie unsäglicher Katastrophen. Auf dem Santa Monica Highway stürzt ein von Terroristen gelenktes Flugzeug ab, Flutwellen schwappen kilometerweit landeinwärts und zu allem Überfluß machen sich in der Stadt auch noch hochgiftige Chemikalien breit, die ihre Bewohner in willenlose Zombies verwandeln.

Heilloses Chaos, wohin man nur blickt. Der einzige, der kühlen Kopf bewahrt, ist ausgerechnet der von der Gesellschaft verstoßene Penner Anthony. In der rund zehn Level umfassenden Kampagne von American McGees (Alice, Scrapland) neuestem Werk 'Bad Day L.A.' ist es nun an euch, in der Rolle des zynischen Menschenhassers die Stadt vor dem sicheren Untergang zu bewahren. Der Spieleinstieg gestaltet sich dabei zunächst sehr pragmatisch: ihr verarztet die Überlebenden des Flugzeug-Crash und geht den örtlichen Rettungskräften wo immer es geht zur Hand. Als euch dann auch äußerst schlecht gelaunte Terroristen in eine handfeste Straßenschlacht verwickeln, beginnt das Unheil seinen Lauf zu nehmen.

'Bad Day L.A.' gibt sich dabei als kerniger Actiontitel. Im Cel-Shading-Look schaut ihr Tony aus der Third-Person-Perspektive über die Schulter und stellt euch mehr oder weniger schwer bewaffnet der Herausforderung des Tages. Mit dem Feuerlöscher heilt ihr die Zombies von dem grassierenden Virus, mit dem Medikit verarztet ihr Verletzte und das Brecheisen wird gezückt, um den unzähligen Spinnern in Los Angeles ordentlich die Fresse zu polieren. Anders als die bisherigen Spiele aus der Feder von McGee erweist sich 'Bad Day L.A.' im Hinblick auf die zu Grunde liegende Spielmechanik in jeder Hinsicht als uninspiriert, technisch veraltet und stellenweise richtig langweilig. Egal, welche Katastrophe die Metropole gerade erschüttert, es gibt im Prinzip immer das gleiche zu tun. Ihr durchlauft die vollkommen linear aufgebauten Level, schießt auf alles, was sich bewegt und erfüllt die vom Programm an euch gestellten Einsätze. Bezeichnenderweise beschränken sich diese primär auf Aufgabe vom Kaliber eines 'Töte 10 Zombies'. Ganz schwach.

Von Gestern ...

Das ist auf die Dauer nicht nur extrem ermüdend, sondern auch nicht einmal besonders fordernd. Kein Wunder, technisch hinkt das Spiel dem Genrestandard mindestens ebenso weit zurück, wie Anthonys Penneroutfit der aktuellen Mode. Die Künstliche Intelligenz der Gegner stufen wir zielsicher in die Kategorie "Massive Minderbegabung" ein, die Animationen sind lächerlich und den Cel-Shading-Look hat man schon vor drei Jahren besser gesehen. Selbst den im Vorfeld gerne zitierten "schrägen Humor" bleibt 'Bad Day L.A.' – einmal von den gelungenen Zwischensequenzen abgesehen - größtenteils schuldig. Die im Spiel versteckten Witze und Anspielungen auf das Amerika der Bush-Administration zünden nicht wirklich und Tony ist als Held einfach total ungeeignet.

Fazit

von Michael Beer
Das war nichts: 'Bad Day L.A.' ist das erste Spiel von American McGee dem ich überhaupt nichts abgewinnen kann. Nicht nur, weil das Programm technisch und spielerisch hoffnungslos veraltet ist, sondern vor allem weil auch das Szenario trotz der unzähligen Katastrophen farblos bleibt.

Überblick

Pro

  • nette Zwischensequenzen

Contra

  • blasser Held
  • technisch veraltet
  • monotone Missionen
  • nicht vorhandene KI

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