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Preview - Besiege : Early-Access-Tipp im März

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Wenn ein Spiel in kürzester Zeit Unmengen an witzigen YouTube-Videos und GIFs hervorbringt, ohne dass jemand vorher etwas von dem Titel gehört hat, werden verständlicherweise viele Spieler neugierig. Wenn sie dann auch noch erfahren, dass dieses Spiel nur knapp sieben Euro kostet, wird aus der Neugier schnell ein bedenkenloser Kauf. Genau so dürften sich die meisten Kopien von Besiege verkauft haben. Doch was steckt wirklich dahinter? Ist der Hype rund um die lustige Bausimulation gerechtfertigt oder hat man in den verrückten Videos bereits alles gesehen?

Wer in Spielen wie Minecraft gerade mal ein einfaches Haus bauen kann, wird mit Besiege möglicherweise nicht glücklich. Die Belagerungsmaschinen in den Videos wurden von Spielern erstellt, die entweder bereit waren, sich mit der Materie ausgiebig auseinanderzusetzen, Basiswissen in einfacher Physik und Ingenieurskunst haben oder einfach ein gewisses Talent für diese Dinge besitzen. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass ihr mit dem Spiel auf verlorenem Posten steht. Schraubt ihr eure Erwartungen allerdings ein wenig herunter, solltet ihr euch das Spiel besorgen und nicht in die oben genannten Sparten fallen.

Wie baue ich ein explodierendes Penismännchen?

Doch was genau ist Besiege eigentlich? Ist es wie das erwähnte Minecraft oder geht es eher in die Richtung einer Physiksimulation? Unserer Meinung nach könnte man es am besten mit einer komplexeren Art von LEGO vergleichen. Komplexer, blutiger und definitiv deutlich anstößiger, wenn ihr das möchtet. Eure Aufgabe ist es, die 15 mittelalterlich angehauchten Level abzuschließen. Ihr habt von Anfang an alle Bauteile zur Verfügung, um die wildesten Sachen zu bauen: Kolben, Achsen, Flügel, Ballons, Räder und noch vieles mehr. Da das Spiel sich aber noch in einer sehr, sehr frühen Entwicklungsphase befindet, gibt es im Moment eigentlich nicht viel zu tun. Die Level sind recht abwechslungsreich und stellen euch vor unterschiedliche Aufgaben, zum Beispiel das Zerstören eines Schlosses, ein Rennen unter Pfeilbeschuss oder das Bewegen von großen Steinbrocken in einen speziellen Bereich.

Um die Level durchzuspielen, benötigt ein neuer Spieler höchstens drei Stunden. Danach besteht das Spiel eigentlich nur noch aus dem Bauen von neuen Maschinen, um die Level erneut durchzuspielen oder einfach die Sau rauszulassen. Die Entwickler der Spiderling Studios veröffentlichen regelmäßig Updates mit neuen Bauteilen oder Verbesserungen, wodurch es immer mehr Möglichkeiten für durchgeknallte Kreationen gibt. Die Entwicklung könnte sich bis ins Jahr 2017 ziehen. In dieser Zeit werden viele neue Level, Bauteile und sogar ein Leveleditor erscheinen, so der Plan der Entwickler. Ein Multiplayer-Modus steht momentan wohl nicht auf der Liste.

Ich baue jetzt ein explodierendes Penismännchen!

Wenn also der eigentliche Inhalt von Besiege nicht dessen Stärke ist, wo steckt dann der Spaß? Wie bereits erwähnt, geht es in dem Spiel momentan nur um das Kreieren von Maschinen, bei dem es kaum eine Grenze zu geben scheint. So viele unterschiedliche Bauteile gibt es eigentlich gar nicht und trotzdem lässt sich damit fast alles erstellen.

Ein riesiger, Feuer speiender Drache mit beweglichen Flügeln, der sogar laufen kann? Ein sich selbst zerstörender Eiffelturm? Ein Kanonenkugeln feuernder Apache-Helikopter? Oder doch lieber zwei Holzmännchen, die am Ende des nachgestellten Geschlechtsverkehrs ein Haus in die Luft jagen? Ja, all das lässt sich bauen. Besiege dürfte wohl eine der faszinierendsten Bausimulationen sein, die wir je gesehen haben. Man kann nur erahnen, was da in nächster Zeit noch auf uns zukommt.

Besiege - Felix baut Belagerungsmaschinen
Besiege ist eine kuriose Mischung aus Aufbau- und Zerstörungsspiel. Felix hat sich den Early-Access-Titel geschnappt und rumgetüftelt.

Ich lade mir ein explodierendes Penismännchen runter!

Wenn ihr, wie wir, nach einiger Zeit keine Lust mehr habt, Maschinen zu bauen, könnt ihr euch sehr einfach die abgefahrenen Kreationen anderer Spieler herunterladen. In einem speziellen Menü lassen sich mechanische Teile nach Belieben anpassen, zum Beispiel die Richtung, in die sich Räder drehen sollen, um eine bessere Lenkung zu erhalten.

Uns gefällt auch der Grafikstil von Besiege. Die Umgebung ist sehr minimalistisch, wenn aber etwas explodiert, was aus vielen Teilen besteht, macht das Spiel keine halben Sachen. Jedes Teil fliegt nach einer tollen Explosion brennend durch die Luft, was manchmal wirklich atemberaubend aussehen kann. Das liegt auch am sogenannten Depth-of-Field-Effekt, den Besiege wunderbar nutzt. Leider fehlt es dem Spiel an einer netten Musikuntermalung. Im Hintergrund dudelt zwar etwas vor sich hin, allerdings ist die Lautstärke der Musik sehr leise und man kann sie auch nicht viel lauter drehen. Aber das ist nur ein kleiner Minuspunkt in einem Spiel, das zu einer richtig großen Sensation werden könnte, wenn die Entwickler nicht auf gigantische Probleme stoßen.

Fazit

Marek Orzechowski - Portraitvon Marek Orzechowski
Spaß mit dem explodierendem Penismännchen

Eines steht fest: Besiege ist etwas Besonderes. Es ist zugänglich, abgefahren und setzt eurer Kreativität keine Grenzen - und das, obwohl es sich noch in einem so frühen Entwicklungsstadium befindet. Sogar in diesem Zustand ist es sein Geld wert. Was, wenn es aus irgendeinem Grund niemals fertiggestellt wird? Nun, es wäre unheimlich schade, aber der kreative Baukasten von Besiege dürfte viele von euch bereits in seiner jetzigen Form Dutzende Stunden unterhalten. Der Preis ist dabei ein sehr gutes Argument für einen Kauf. Für knapp sieben Euro bekommt ihr eines der interessantesten Early-Access-Spiele der letzten Monate.

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