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Test - Birth of America : Birth of America

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Strategy First und AGEOD schicken euch in die Vergangenheit der amerikanischen Geschichte. 'Birth of America' spricht vor allem hartgesottene Hobbygeneräle an, die sich nicht scheuen, komplexe Taktiken auszutüfteln – reicht das aus, um Spaß zu machen?

Kick some royal butt

Schon alleine vom Setting her bietet 'Birth of America' eine angenehme Abwechslung zum sonstigen Einheitsbrei im Genre der Strategiespiele. Während euch andere Entwickler zum x-ten Male in den Zweiten Weltkrieg oder ein Science Fiction-Szenario schicken, konzentriert sich AGEOD auf eine bisher noch recht unverbrauchte Epoche. Der Fokus liegt sowohl auf dem berühmten Franzosen- und Indianerkrieg von 1754 bis 1763 sowie dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, der im Jahre 1783 sein Ende fand. In den jeweiligen Kampagnen schlagt ihr euch entweder auf Seiten der Briten oder Amerikaner bzw. Franzosen und Indianer durch die Missionen. Dabei hält sich das Spiel erfreulich nah an historische Ereignisse – inklusive berühmter Schlachten. Ihr könnt mit geschickter Taktik den Verlauf der Geschichte neu schreiben und beispielsweise die aufmüpfigen Revoluzzer in Nordamerika niederringen. Alternativ zeigt ihr den Briten, wo der Hammer hängt und schickt sie wieder über den großen Teich zu ihrer Majestät.

Feldzug für Profis

Auf einer Karte, die dem Brettspiel 'Risiko' ein wenig ähnelt, verschiebt ihr eure Truppen rundenweise über die insgesamt 700 Regionen. Dabei müsst ihr jedoch u.a. auf das jeweilige Terrain achten, das eurer Armee den Vorzug teilweise deutlich erschwert (Sumpf, Wälder, Gebirge etc.). Des Weiteren spielen Moral, Regimentsaufteilung sowie der Truppentyp eine große Rolle. Eine leichte Infanterie hat beispielsweise keinerlei Chance gegen die gegnerische Kavallerie. Überhaupt ist Taktik extrem wichtig: Wer zu schnell vorstößt, wird von der guten KI-Armee gnadenlos überrannt – Geduld ist oftmals Trumpf. Hier ist allerdings auch der größte Knackpunkt von 'Birth of America' zu finden. Die Komplexität des Spiels ist enorm und bietet zahlreiche Aktionsmöglichkeiten – jedoch nur für gestandene Profis. Einsteiger und Gelegenheitsspieler werden sowohl von der besagten Komplexität als auch der Unübersichtlichkeit erschlagen. Das gilt insbesondere für die fummeligen Menüs und die viel zu klein geratenen Tooltips. Nur eingefleischte Haudegen boxen sich da durch.

Grafik aus der Kolonialzeit

Ein weiterer Aspekt, der interessierte Quer- und Neueinsteiger abschrecken dürfte, ist die Optik. 'Birth of America' baut auf eine biedere 2D-Präsentation ohne schicke Effekte oder gar 3D-Schlachten. Ok, Strategieprofis mögen diesen zweckdienlichen Stil, doch etwas mehr Liebe zum Detail hätte dem Spiel sicherlich nicht geschadet – besonders in Bezug auf die Attraktivität. Der patriotisch gefärbte Soundtrack ist dagegen prima und passt zum Szenario.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
'Brith of America' ist wieder eines dieser Spiele, dass Profistrategen durchaus glücklich macht, für den Rest der Käuferschar jedoch uninteressant bzw. zu wenig zugänglich ist. Schade, denn das Szenario ist noch recht unverbraucht.

Überblick

Pro

  • unverbrauchtes Szenario
  • historisch korrekte Aufarbeitung
  • komplexes Taktiksystem

Contra

  • wenig zugänglich
  • hoher Schwierigkeitsgrad
  • biedere Präsentation
  • fummelige Menüs und winzige Tooltips

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