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Test - Black & White : Black & White

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Black & White
Und so sieht es aus, wenn die gegnerische Festung abfackelt.

Das ist durchaus auf Dauer nervend, da die restliche Bevölkerung nicht daran denkt dies selbst zu machen. Ihr müsst sie aber nicht füttern, dann nimmt eure Bevölkerungszahl jedoch auf Dauer gesehen ab.

Sobald sie beten, füllt sich der Mana-Topf und ihr könnt zaubern. Habt ihr bereits Zugriff auf neutrale oder gegnerische Dörfer, fangt ihr an, der Bevölkerung dort zu imponieren oder ihr schickt die Kreatur, wenn ihr nicht gerade darauf aus seid, eurer Dorf zu versorgen. Das klingt einfacher als es wirklich ist. Ihr benötigt sehr viel Zeit dazu und habt auch nicht so viele verschiedene Möglichkeiten.

Wollt ihr beispielsweise ausschliesslich gut spielen, dann könnt ihr nur Wälder pflanzen, Regen herbeirufen, Holz zaubern, Nahrung zaubern, Menschen heilen, Bäume und Korn ernten, Missionare schicken und Gerüste setzen oder bestimmte Zaubersprüche ausüben. Im Falle von Böse habt ihr Feuerbälle, Blitze, Unwetter und allerlei Steine zur Auswahl um Schrecken zu bereiten. Ihr könnt auch neutral spielen und aus allen Möglichkeiten auswählen oder euch mit der Kreatur abwechseln. Beispielsweise könnt ihr ein Lager anzünden, welches eure Kreatur sofort wieder löscht.

Aber eines gilt es zu bedenken. Ihr könnt nicht alles gleichzeitig tun. Es ist kaum möglich, den Bedürfnissen des eigenen Volkes oder der Völker nachzukommen, den Mana-Tempel im Auge zu behalten, sich um die Kreatur zu kümmern und gleichzeitig anderen Dörfern zu imponieren, von den Rätseln und Aufgaben ganz zu schweigen. Ihr könnt es versuchen oder euch zielgerichtet für eine bestimmte Möglichkeit entscheiden.

Black & White
Die Festung spiegelt die Gesinnung wieder - hier ziemlich böse.

Letztlich führt alles zum Erfolg. Es ist nur eine Frage der Geduld und Zeit. Und genau das ist das Erstaunliche an 'Black & White'. Ihr bekommt eine recht gute eigenständige Welt serviert und habt unzählige verschiedene Möglichkeiten zu spielen und ungeahnte Freiheiten, womit ihr unmöglich innerhalb weniger Stunden Spielzeit alles gesehen haben könnt. Ihr könnt euch Tage und Wochen mit der Kreatur beschäftigen, mit ihr spielen und ihr Zaubersprüche beibringen.

Ihr könnt aber auch nur mit dem Aufbau der eigenen Dörfer beschäftigt sein, was ebenfalls Wochen Spielspass bringt, oder euch auf die Zaubersprüche beschränken. Selbst die Quests - wenn auch nicht immer sonderlich amüsant - beschäftigen euch sehr lange.

Die Mehrspieler-Modi
Hierzu kann ich kaum etwas berichten, da die kompletten Möglichkeiten des Spieles in der Testphase noch nicht aktiviert waren. Es gibt einen Gefechtsmodus gegen einen bis drei Computergegner. Dieser simuliert den Online-Modus schon recht gut und kann missbraucht werden, um in Ruhe seiner Kreatur Tricks zu zeigen, die auch im Single-Player-Modus zum Einsatz kommen.

Dann gibt es noch den Netzwerk-Modus (egal ob LAN oder Internet) für bis zu acht Spieler. Auch hier fangt ihr von Null an und habt alle Möglichkeiten offen. Ein Spiel beläuft sich allerdings auf einige Stunden. Versprochen, aber noch nicht im Einsatz, sind Clan-Unterstützung und Chat-Modus, welche in der Testphase noch nicht möglich waren. Daher haben auch wir den Online-Modus aus der Wertung gelassen. Es gibt - auch für das Einzelspiel die Möglichkeit, die Namen und Adressen aus eurem POP3-Email Programm auszulesen und im Spiel anzeigen zu lassen. Erwähnt sei auch der Wetter-Modus, bei dem über die offizielle Seite http://www.bwgame.com Kontakt zu einer Wetterstation aufgenommen wird und Daten aus eurer Region gezogen werden. 'Black & White' weist dann das gleiche Wetter auf, wie in der Realität.


Black & White
Werfen wir mal einen Feuerball in Richtung gegnerisches Dorf.

Die Grafik und Sound
Technisch gesehen ist 'Black & White' durchaus eine Meisterleistung. Ihr bekommt einen stufenlosen Zoom aus grosser Höhe bis ins kleinste Detail, dynamische Wettereffekte und Tages- und Jahreszeitenwechsel, eine korrekte Physik-Engine der Objekte, sowie unglaubliche Animationen und eine einzigartige KI der Kreatur, die langsam aber sicher von euch lernt. Auch die Dorfbewohner kümmern sich weitgehend um ihr Bedürfnisse selbst, mit Ausnahme von Häuser bauen und für ein ausgeglichenes Öko-System sorgen. Auch die Zaubersprüche sind optisch eindrucksvoll in Szene gesetzt. Diese Anforderungen zollen aber Tribut in Sachen Systemvoraussetzungen.

Ihr benötigt vor allem enorm viel Hauptspeicher und einen leistungsstarken Prozessor. Zwar funktioniert das Spiel auch mit schwächeren Systemen als die angegebenen Minimal-Voraussetzungen, aber sobald mehrere Lichteffekte auftauchen, bricht die System-Performance ein. Unterhaltsam ist der Sound, der sich dynamisch dem Spiel anpasst. Seid ihr böse, bekommt ihr das auch zu hören. Ansonsten ist er unauffällig und zweckmässig. Genial ist meines Erachtens die Lokalisation des Titels. Die Sprecher sind Profis und teilweise auch schon bekannt.

Die Kritiken zum Schluss
Ich habe völlig vergessen zu erwähnen, warum 'Black & White' nicht die Offenbarung im Computer-Spiele-Bereich ist. Lionhead hat es meines Erachtens nicht ganz geschafft, einen konstant gleich motivierenden Titel an den Tag zu legen, der auch Leute die schnell zum Erfolg kommen möchten, zufrieden stellt.

Black & White
Eine Schutzkuppel kostet konstant Mana.

An einigen Stellen des Spieles wird es schon etwas langatmig und es gibt Punkte, die nicht sein müssten. So verstehe ich nicht, warum die Bewohner Edens ihre Bäume fällen, aber keine neuen pflanzen. Ihr seid gezwungen im Falle einer Expansion für Holz zu sorgen und Gerüste selber anzufertigen, um diese anschliessend irgendwo zu platzieren. Wenn Die Bewohner Edens auch noch in der Lage wären, selber Nahrung zum Tempel (um die gerade betenden Leute zu versorgen) zu befördern und eigenständig Gebäude zu bauen, dann sähe das Ganze schon anders aus.

So müsst ihr ständig früher oder später selber Hand anlegen und im Falle der dritten Welt, macht ihr auch sehr grosse Zeit lang nichts anderes. Dieser Punkt mag zwar unerheblich sein, aber stört doch ein wenig - könnte aber auch durch einen Patch noch ausgebügelt werden. Je länger ihr spielen werdet, desto besser kommt ihr mit dem Game klar - wenn ihr nur wollt. Ein weiterer Punkt ist die Art und Weise, wie man die Bewohner Edens auf seine Seite ziehen muss. Letztlich macht ihr immer wieder die gleichen Aktionen, immer und immer wieder, nur um einige Punkte Glauben zu gewinnen.

 

Fazit

von Jan Krause
(JSD): Das Warten hat sich gelohnt. Für mich ist 'Black & White' das innovativste Spiel aller Zeiten, wenn es auch negative Aspekte hat. Der Genre-Cocktail ist geglückt und selten zuvor hat mich ein Titel so in den Bann gezogen wie Lionheads Erstlingswert. So grosse Freiräume in Sachen Gameplay gab es bisher in keinem Spiel. Es wird zwar nicht jeder damit klar kommen, aber für diejenigen, die sich damit beschäftigen wird es sich lohnen. Fazit (Vigilante): 'Aha, Molyneux arbeitet mal wieder an einer Göttersimulation.' Dies war mein erster Gedanke, als ich zum ersten Mal von 'Black & White' hörte. Doch wenn ich mir das fertige Spiel nun betrachte, muss ich zugeben, dass das Game viel mehr ist als 'nur' ein inoffizieller 'Popolus'-Nachfolger. In wirklich beeindruckender Weise wurden Elemente aus verschiedenen Genres vermixt, so dass nie wirklich Langeweile aufkommt - sogar die Aufzucht der Kreatur machte mir (im Gegensatz zu 'Tamagotchi' & Co.) viel Spass. Doch nicht nur spielerisch, sondern auch technisch wird einem was geboten - die Landschaft Edens und dessen Einwohner sind so liebevoll gestaltet, dass man am liebsten diese Traumwelt gar nicht mehr verlassen will. Dafür ist der Hardware-Hunger des Spiels schon recht brutal. Der Teufel liegt aber auch hier im Detail: So gestaltet sich die Steuerung und das Management der Figuren nicht sehr komfortabel - nur selten hat man das Gefühl, eine wirklich optimale Kameraposition gefunden zu haben und es ist einfach mit der Zeit mühsam, wenn man seinem Volk die Berufe einzeln zuteilen muss. Trotz allem ist meiner Meinung nach 'Black & White' ein absolutes Must-Buy - und zwar Genreübergreifend. Das Spiel ist schon jetzt bei mir ein heisser Kandidat für das Spiel des Jahres.  

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