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Test - Brave: The Search for Spirit Dancer : Brave: The Search for Spirit Dancer

  • PS2
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Ihr mögt die Indianer-Kultur und steht auf kunterbunte Jump’n’Runs? Dann könnte Sonys ’Brave: The Search for Spirit Dancer’ genau das Richtige für euch sein. Mit was für Vorzügen und Schwächen das niedliche PS2-Gehüpfe aufwartet, erfahrt ihr im Review.

Ein mutiger Indianer

Unzählige Male haben sich Videospieler durch SciFi-Raumschiffe, Fantasy-Märchenwelten, Schlachten des Zweiten Weltkriegs und sogar als Cowboy durch die Prärie gekämpft, die Indianer als ebenso beliebte Helden in unzähligen Abenteuerromanen und als Vorbilder der Kindheit werden hingegen sträflich vernachlässigt. Netterweise versucht das schottische Entwicklerteam VIS Entertainment nun genau dieses Manko zu beheben, denn in ’Brave: The Search for Spirit Dancer’ dürft ihr die Steuerung eines Vertreters der amerikanischen Ureinwohner übernehmen. Der junge, mutige Indianer namens Brave muss gleich zu Beginn des Spiels eine niedliche Squaw aus den Fängen eines Bären befreien. Doch dies ist erst der Anfang eines großen Abenteuers. Schon bald wird nämlich Braves Dorf von einem Dämon in Schutt und Asche gelegt. Nur der geheimnisvolle Geistertänzer kann gegen so mächtige Feinde etwas ausrichten. Also muss sich unser junger Indianer in den hohen Norden aufmachen, um dort nach dieser mystischen Gestalt zu suchen.

Spurensucher

So wenig originell die Story von ’Brave’ abseits des Indianer-Settings ist, so charakteristisch gestaltet sich das Spielgeschehen. Der typische Mix aus Jump’n’Run und Action-Adventure wandelt mit seinen Standard-Elementen sicher auf den Spuren allseits bekannter Vertreter dieses Genres der letzten acht Jahre. Ihr steuert Brave aus der ’Third Person’-Ansicht durch miteinander verknüpfte 3D-Levels, in denen es diverse Hindernisse zu überwinden gilt, Standard- und Bossgegner besiegt werden wollen, versteckte Extras gefunden werden sollen und ihr natürlich jede Menge Items einsackt. Der junge Indianer lernt nach und nach neue Fähigkeiten, wodurch wiederum neue Levelbereiche freigeschaltet werden, sodass ihr dort nach neuen Missionen suchen könnt. So kann Brave mit der Zeit all die Dinge, die auch seine Genre-Kollegen können. Er vollführt diverse Nahangriffe, gelangt mit dem Doppelsprung auf hohe Plattformen, klettert an Efeuranken umher, weicht mit einer Hechtrolle den Feinden aus, schwimmt in Seen herum und geht zuweilen auch tauchen. Die Levels bieten die traditionelle Kost mit vielen schmalen Plattformen, Klettermöglichkeiten, gefährlichen Abgründen und fiesen Dornenranken. Kleinere Mini-Spiele, wie das Fischen oder das Fliehen vor einem Verfolger, lockern die Hüpferei etwas auf. Am originellsten sind noch die Indianer-Fähigkeiten des kleinen Helden mit dem großen Herzen. Brave kann beispielsweise auf Tastendruck Fuß- und Duftspuren sichtbar machen, mit hilfreichen Tieren kommunizieren oder gar friedfertige animalische Zeitgenossen per Gedankenübertragung selber steuern. Neue spielerische Ansätze bringt dies aber auch nicht, was ebenso für die wenigen Rätseleinlagen gilt.

Technik wie zu Lederstrumpfs Zeiten?

Die Steuerung ist etwas ungenau, geht aber ganz gut von der Hand. Einzig die Kameraperspektive sorgt hin und wieder für Frust. Ansonsten ist das Spielgeschehen äußerst einfach gehalten, sodass selbst unerfahrene Spieler keine Probleme mit Braves Abenteuer haben. Überhaupt scheinen junge PS2-Besitzer das Zielpublikum des Spiels zu sein. Dies merkt man nicht zuletzt an der sehr kindlich gehaltenen Optik und den vielen in den Optionen konfigurierbaren Hilfestellungen. Leider kann die Technik aber nicht gerade begeistern. Die matschigen Texturen, die hölzern agierenden Figuren und die polygonarmen Levels in Kombination mit einigen Rucklern sorgen nicht gerade für Jubelausbrüche. Mal abgesehen von einigen zurückhaltenden Effekten und den unmerklichen Ladezeiten erinnert die Optik eher an PSone-Zeiten als an eine späte PS2-Generation. Der Sound hingegen ist mittelprächtig ausgefallen. Die unauffällige Musik passt sich dem Geschehen an, wiederholt sich aber sehr schnell. Abgesehen von den ordentlichen Umgebungsgeräuschen nerven Braves Kampfschreie schon nach kurzer Zeit, die deutsche Sprachausgabe ist bloß mittelmäßig und die magere Surround-Abmischung verführt ebenfalls nicht gerade zum Aufdrehen der Lautstärke

Fazit

von David Stöckli
’Brave’ richtet sich vor allem an ein junges Publikum und sorgt nicht zuletzt durch das gelungene Leveldesign für unterhaltsame Spielstunden. Leider hat man aber alles schon teils besser in unzähligen anderen Jump’n’Runs gesehen, darüber hinaus enttäuscht die Technik.

Überblick

Pro

  • interessantes Setting
  • gelungenes Leveldesign
  • kindgerechter Schwierigkeitsgrad

Contra

  • kaum originelle Ideen
  • Perspektivenführung mit Schwächen
  • altbackene Grafik

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