Test - Breakdown : Breakdown
- Xbox
Namco setzt in ’Breakdown’ die Ego-Sicht besonders konsequent um, was ein innovatives Action-Adventure-Erlebnis der besonderen Art verspricht. Doch sorgt der ungewöhnliche Xbox-Titel auch spielerisch für Aufsehen?
Namco auf dem Ego-TripDie Ich-Perspektive in Videospielen ist nichts Besonderes mehr. Unzählige Shooter und Rollenspiele lassen den Spieler die Levels aus der direkten Sicht des Helden erleben. Keines dieser Games macht dies aber derart konsequent wie Namcos Action-Adventure ’Breakdown’. In dem Spiel sieht man das gesamte Geschehen aus der Sicht des Hauptcharakters. Dies gilt auch für Zwischensequenzen. Darüber hinaus wurde die Perspektive möglichst realistisch umgesetzt, was bei jeder Action entsprechende Kopfbewegungen und damit auch Sichtbewegungen zur Folge hat. Wem also bereits bei normalen Ego-Shootern aufgrund der Perspektivenbewegung schnell schlecht wird, dürfte hier noch mehr Probleme haben. Wer keinerlei solche Probleme hat, kommt dafür in den Genuss von originellen Momenten, wie man sie bislang noch in keinem Spiel erlebt hat. Um die Energie aufzufrischen, wird beispielsweise ein Energieriegel verzehrt oder eine Cola getrunken, wobei man genau sieht, wie die Hand das Produkt öffnet und dann unterhalb des Sichtfelds in den Mund schiebt. Selbst das Erbrechen eines Hamburgers, von einem Gegner am Hals gepackt und in die Luft gehoben zu werden, nach einem Angriff zu Boden zu gehen oder das Anziehen einer Gasmaske bekommt man so aus nächster Nähe mit.
Gen-Forschung kann ins Auge gehenSo originell und attraktiv diese Umsetzung der Ego-Perspektive ist, so wenig spannend präsentiert sich leider der Rest des Spiels. Die Handlung dreht sich um den Helden Derrick, der mit Gedächtnisverlust in einer Forschungsanlage aufwacht. Doch sofort wird die Anlage vom Militär angegriffen und eine unbekannte Schöne versucht mit Derrick, aus dem gut gesicherten Gebäuden zu fliehen. Dabei stellt sich nach und nach heraus, dass in der Anlage Menschen zu mutierten Monstern verwandelt wurden. Auch Derrick besitzt übermenschliche Kräfte. Diese kann er gut im Kampf gegen die wehrhaften und sehr robusten Gen-Kreaturen einsetzen. Während die feindlichen Soldaten wie in einem Ego-Shooter per Schusswaffe und Granate ausgeschaltet werden, kämpft ihr gegen die Monster meist mit Schlägen und Tritten. Dieses Nahkampfsystem ist durch die Ego-Sicht natürlich ziemlich interessant und bietet diverse Moves und Ausweichmanöver per Tastenkombination. Allerdings ist die Steuerung ziemlich ungenau ausgefallen und auch die automatische LockOn-Funktion erweist sich in der Praxis als unhandlich.
Etwas dröge Ich-AGDas grösste Manko von ’Breakdown’ ist aber das Leveldesign. Zwar gibt es immer mal wieder interessante Momente und kleinere Rätselaufgaben, selbst abgedrehte Halluzinationen, brennende Etagen, Hubschrauber-Angriffe, waghalsige Fluchtversuche und fiese Laserschranken-Attacken müssen überstanden werden, aber diese sind im Vergleich zum sonst langweiligen Einerlei viel zu selten. Die meiste Zeit rennt man durch immer gleich aussehende Gänge und Räume, durchschreitet sich schier endlos wiederholende Türen und Fahrstühle und betätigt alle paar Minuten die immer gleich aussehenden Buttons an Sicherheitspforten. Ähnlich unspektakulär ist die Grafik ausgefallen. An den witzig umgesetzten Ego-Momenten hat man sich schnell sattgesehen, die Levels sind ziemlich detailarm und mit schwachen Texturen ausgefallen und die großen Figuren wirken leicht puppenhaft. Darüber hinaus sorgen ein unschönes Kantenflimmern und mäßige Explosionen nicht gerade für Begeisterungsstürme. Ähnlich ist der Sound ausgefallen, der zwar ebenfalls einige Ego-Effekte bietet, sonst aber sehr unspektakulär ausgefallen ist.
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