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Test - Breath of Fire II : Breath of Fire II

  • GBA
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Rollenspiele haben auf Handhelds eine lange Tradition. Besonders auf dem Game Boy gab es zahlreiche namhafte Titel, allen voran das beliebte und bekannte 'Zelda'. Schon deshalb erwartete man natürlich einiges von dem neuen Nintendo Handheld, der mit Sicherheit geradezu prädestiniert für eine Renaissance dieser klassischen Rollenspiele ist. Allerdings bot sich zu Beginn für alle Rollenspielfans unter den Game Boy Advance-Nutzern ein relativ trostloses Bild, denn es waren keine wirklich überzeugenden Spiele in Sicht. Diese Situation hat sich Gott sei Dank grundlegend geändert. Mit 'Golden Sun' ist ein Top-Titel erschienen, der auch Grafik-Ästheten einiges zu bieten hat und auch ein neuer 'Zelda'-Ableger wird demnächst für den Handheld zu haben sein.

Breath of Fire II
Freundliche Feen?

Mit 'Breath of Fire 2' feiert jetzt ein alter Klassiker aus Super Nintendo-Zeiten sein Comeback auf dem Game Boy Advance. Die 'Breath of Fire'-Reihe begeisterte auf SNES und PSone die RPG-Fans und nun soll das neueste Abenteuer rund um die Drachenclans und den Helden Ryu die GBA-Käufer an die Ladentheke bewegen. Die Umsetzung des Rollenspiels ging dieses Mal sehr flott, denn es gibt keine Übersetzung ins Deutsche, daher müssen schon die schulischen Englischkenntnisse herhalten. Das kann zwar für ein RPG tödlich sein, ist aber vielleicht gar nicht so tragisch, denn viele Spieler halten die deutschen Übersetzungen oft für total misslungen. Daher wird so mancher Übersetzung Ideenlosigkeit und fehlender Witz vorgeworfen, eine Vermutung, die hier schon einmal keine Käufer abhalten dürfte.
Hinter dem Spiel steht eine relativ innovative Geschichte, in der Jüngling Ryu einmal mehr im Mittelpunkt steht. Unser Held hatte im ersten Teil der Geschichte mit Hilfe einiger Weggefährten die unsagbar böse Göttin Milia besiegt und damit den Weltfrieden wieder hergestellt. In dieser Welt gibt es zwei mächtige Clans, den Clan der Dunklen Drachen und den Clan der Lichtdrachen. Im Frieden vereinigt beschließen sie, sich, und damit auch ihre unglaubliche Macht, vor den Menschen zu verstecken. 500 Jahre sind seitdem vergangen und sie haben die Geschehnisse zu einer verblassenden Legende werden lassen. Bis zu dem Tag, an dem die Mutter eines kleinen Sohnes bei einem Angriff ums Leben kommt. Der Name des Sohnes ist Ryu ...

Story und Spielablauf
Zwar kann man zu Beginn eines neuen Spieles den Namen des Helden selber wählen, aber zur Vereinfachung und um nicht immer nur den Begriff 'Held' zu nutzen, nennen wir ihn weiterhin bei seinem richtigen Namen, Ryu.
Man wird in die Geschichte des Spieles mit einem kleinen Video eingeführt, in dem ihr auf ein riesiges Auge seht, das zum Spieler spricht. Doch das, was man hier erläutert bekommt, ist zunächst nicht unbedingt verständlich und erhält erst im weiteren Spielverlauf seinen Sinn. Nachdem Ryus Vater Ganer ihn ruft, erwacht der Held aus seinem Schlaf und Traum und erhält die Aufgabe, seine Schwester Yua zu suchen, die weggelaufen ist.
Hier übernehmt ihr das erste Mal die Kontrolle über die Spielfigur und dürft ein wenig das Dorf erkunden. Ihr könnt dabei mit den anderen Bewohnern reden. Sie geben euch entweder Informationen, oder aber sie halten wenigstens einen kleinen Smalltalk mit euch. Der Held erfährt ziemlich schnell, wo sich seine Schwester aufhalten könnte und mit geringfügiger Hilfe von euch findet er Yua auch kurz darauf. Sie befindet sich bei einer Höhle, wo ein alter Drache schläft, der der Kampfgefährte von Ryus Vater Ganer war. Doch bevor Ryu seine Schwester erreichen kann, wird er von einem unschlagbaren Gegner angegriffen, dessen Attacke er nur mit der Hilfe von Ganer entgehen kann.

Breath of Fire II
Kämpfen gehört eben auch dazu.

Ryu erfährt von Yua, dass er hier im Schlaf mit seiner Mutter Kontakt aufnehmen könne. Nachdem Ryu erneut von dem mysteriösen Auge geträumt hat und ihr in das Dorf zurückgegangen seid, hat sich Erstaunliches getan: Die Dorfbewohner kennen den gealterten Ryu nicht mehr und auch sein Vater und seine Schwester sind verschollen.
Nachdem man dieses sehr hilfreiche 'Tutorial' gespielt hat, das die Grundfunktionen des Spiels vorgestellt hat, kann es nun mit dem richtigen Abenteuer losgehen.

Die wichtigste Aufgabe des jungen Helden ist die Suche nach Verbündeten, denn ohne sie hättet ihr gegen die aufkommende Gegnerflut überhaupt keine Chance. Ihr trefft zwar während des Spiels auf zahlreiche verschiedene Charaktere, aber nicht jeder davon ist ein möglicher Kampfgefährte. Ihr müsst zu Beginn des Spiels möglichst viele Mitmenschen ansprechen und eine möglichst stimmige Kampfgruppe zusammenstellen. Ihr findet eure Kämpfer immer am gleichen Ort wieder und könnt so euer Team vor den verschiedenen Aufgaben umstellen. Das ist extrem wichtig, da jeder der Kämpfer spezielle Fähigkeiten besitzt, die erst in der passenden Kombination wirklich effektiv zusammenarbeiten können. So kann Ryu an verschiedenen Stellen der Karte angeln gehen und so Gegenstände erhalten, die sonst unerreichbar wären.

Auch im Kampf hat jeder Fighter spezielle Fähigkeiten, wie schießen, spezielle Schläge oder auch einfach nur seinen Mut oder seine Wachsamkeit. Alle Gruppenmitglieder beherrschen verschiedene magische offensive und defensive Zaubersprüche, die ihr allerdings erst mit der Zeit und zahlreichen Stufenaufstiegen erhaltet. So kann sich etwa Ryu in einen Drachen verwandeln - mit Sicherheit der mächtigste Zauber, der im Spiel verfügbar ist. Zudem gibt es als Neuerung Schamanen, die sich mit euren Helden verbünden können. Jeder dieser Schamanen besitzt verschiedene magische Fähigkeiten und hat man sich verbündet, verstärkt er den Charakter auf verschiedenen Gebieten ganz erheblich. Allerdings könnt ihr jeden euerer Helden nur mit maximal zwei Schamanen verbünden.

In den Gruppen-Statistiken dürft ihr die Stärken und Schwächen eurer Charaktere ansehen, ihr Level bewundern oder auch den Helden verschiedene Items zuordnen. Allerdings könnt ihr maximal vier Helden gleichzeitig im Team beherbergen und insgesamt gibt es neben Ryu noch sieben andere Herren und Damen, die sich euch anschließen wollen.

Breath of Fire II
Tolle Metropole ...

Technische Umsetzung
Das Spiel ist in 2D-Optik, das heißt, ihr blickt in 'Zelda'-Manier von schräg oben auf die verschiedenen Charaktere und Gebäude. Legt ihr weitere Strecken zurück, bewegt ihr euch auf einer großen Landkarte, die grafisch zwar nicht sehr aufregend gestaltet ist, die aber ihren Zweck erfüllt und maximale Übersicht bietet. Die Kämpfe sind genau wie in den meisten Spielen dieses Genres rundenbasiert und finden in einem extra Bildschirm statt. Das heißt, trefft ihr auf einen der zahlreichen Zufallsgegner auf der Karte, kommt ihr in diesen Bildschirm. Hier stehen sich die zwei Parteien mit ihren Kämpfern gegenüber und können nun mit verschiedenen Techniken aufeinander einhacken. Aber Vorsicht ist geboten, denn was sich euch da so an Wesen in den Weg stellt, ist vom Schwierigkeitsgrad ganz schön gesalzen und man kann durchaus das eine oder andere Mal in die Knie gehen. Vorteil des Ganzen ist, dass eure Helden relativ schnell viele Erfahrungspunkte erhalten und so flott aufsteigen. Sehr schön gemacht ist das Autokampf-Feature, das den Kampf weitestgehend für euch übernimmt, wenn ihr das wollt.

Ein spezieller Bonus für alle Fans ist die Möglichkeit, später im Spiel eine eigene Stadt zu gründen und über reisende Händler an sehr seltene Items kommen zu können. Mittels eines Link-Kabels könnt ihr diese Gegenstände dann auch mit Freunden tauschen.
Die Grafik ist ganz ordentlich umgesetzt, an vielen Stellen ist auch eine gewisse Detailverliebtheit zu erkennen. Besonders der Kampfbildschirm fällt auf. Er stellt die Charaktere hübsch dar, kann aber keinesfalls mit einem Spiel wie 'Golden Sun' konkurrieren. Musikalisch ist das Spiel etwas enttäuschend, da die Tonunterlegung an vielen Stellen deplaziert wirkt und die Stimmung eher zerstört, als sie zu fördern.

 

Fazit

von Wolfgang Korba
'Breath of Fire 2' ist eine gelungene Umsetzung des Super Nintendo-Klassikers. Einige lustige neue Ideen wurden ebenfalls integriert, wie zum Beispiel die Möglichkeit, eine eigene Stadt zu gründen. Allerdings gibt es besonders bei der Grafik und ganz speziell beim Sound doch einige Schwächen, die verhindern, dass das Spiel eine Top-Wertung erhält. Dennoch ist die Vielseitigkeit des Titels ein Argument für den Kauf und besonders für Fans des Genres ein absolutes Muß. Wen bereits 'Golden Sun' begeistert hat, der wird auch mit 'Breath of Fire 2' nicht enttäuscht sein.  

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