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Test - Carnival: Die Jahrmarktparty : Hereinspaziert zum portablen Jahrmarktspaß

  • DS(i)
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Mit 'Carnival' findet eine Spielesammlung, die ursprünglich für die Wii konzipiert wurde, ihren Weg auf den Nintendo DS. Mit satten 23 Minispielen, von denen drei auch mit Freunden gespielt werden können, versucht das Spiel, Jahrmarktatmosphäre zu schaffen. Leider müsst ihr dabei auf Leckereien wie Zuckerstangen, kandiertes Obst oder Lebkuchenherzen verzichten. Stattdessen locken Gewinne in Form von Accessoires und Tickets - die ihr wiederum für das Kaufen von Accessoires verwendet.

Lasset die Spiele beginnen!

Nachdem ihr den Startbildschirm hinter euch gelassen und ein Profil angelegt habt, werdet ihr dazu aufgefordert, eine Figur zu erstellen und zu stylen. Zu diesem Zwecke stehen euch ein paar Frisuren, Hüte und Klamotten zur Verfügung. Sobald ihr dann standesgerecht gekleidet seid, stürzt ihr euch in die bunte Welt der Kirmes. Ihr steuert wahlweise mit Steuerkreuz und Stylus. Prinzipiell ist die Steuerung schnell gelernt und sehr leicht nachvollziehbar, es hapert allerdings hier und da an der Genauigkeit. Oft genug folgen die Spielausgänge nicht eurem Geschick, sondern dem Zufallsprinzip. Wer die erforderlichen Punkte für Goodies erreichen will, muss gelegentlich starke Nerven beweisen, um nicht zu früh frustriert aufzugeben.

Kein nennenswerter Mehrspielermodus

Die Spielchen selbst orientieren sich stark an den Originalen und können zumindest kurzfristig unterhalten. Wer aber nach langfristiger Herausforderung sucht, ist hier völlig falsch. Ihr arbeitet im Prinzip nur am Erspielen und Kaufen neuer Accessoires. Einige von ihnen haben auch „Effekte", die ihr aktivieren könnt. Keiner davon wirkt sich aber aufs Gameplay aus, sodass der Enthusiasmus schnell sinkt. Nun wäre es vermessen, ein solches Spiel nur nach seinen Singleplayer-Qualitäten zu beurteilen. Häufig lebt dieses Genre nämlich gerade im Multiplayer-Modus auf. Hier besteht aber das größte Problem von 'Carnival'. Aus der ganzen Sammlung sind nämlich nur drei Spiele Multiplayer-tauglich. Via Download-Play könnt ihr euch zusammenschließen und um die höchste Punktzahl kämpfen. Indem auf die Integration der anderen Minigames für den Mehrspielermodus verzichtet wurde, haben die Entwickler viel Potenzial verschenkt.

Zu den Spielen selbst

Um euch eine ungefähre Vorstellung von den Spielen zu geben, sollen zumindest einige von ihnen angerissen werden. Wer an Minderwertigkeitskomplexen leidet oder Selbstbestätigung sucht, kann sich zum Beispiel am "Liebestester" versuchen. Je nachdem, wie viele Herzchen ihr anklickt, müsst ihr euch damit abfinden, irgendwo zwischen eiskalt und superheiß eingestuft zu werden. Bei zwei Spielen wird auch das Mikrofon genutzt. Als "Großmaul" müsst ihr zu bestimmten Zeitpunkten „stopp" rufen, um entsprechend viele Tickets zu gewinnen. Wenn ihr lieber Luftballons aufpusten wollt, könnt ihr das natürlich auch machen. Beachtet dabei einfach die Anweisungen „pusten" und „nicht pusten" auf dem Bildschirm.

Einige Spiele lassen euch Figuren wie beispielsweise Eichhörnchen und Funkautos via D-Pad kontrollieren, um Gegenstände einzusammeln oder einen Parcours zu absolvieren. Andere wiederum, zum Beispiel Basketball, erfordern etwas mehr Tempo, weil ihr so schnell und genau wie möglich verschiedene Punkte antippen müsst. Und dann gibt es noch die "Nerven aus Stahl", auch als "Der heiße Draht" bekannt. Abgesehen davon sind die meisten Spiele tatsächlich typisch für eine Kirmes, wo ihr schließlich auch Dosen umwerfen oder auf Ziele schießen dürft.

Bunt.

Optisch liegt die DS-Version im Vergleich mit der Wii-Variante vorne, was aber nicht unbedingt an einer verbesserten Grafik liegt. Von der Wii wird einfach deutlich mehr erwartet, da sie mehr Potenzial hat. Zumindest wird die Leistung des Handhelds etwas stärker ausgereizt. Der überwiegende Eindruck ist jedoch einfach nur bunt. Aber schließlich soll ja auch eine entsprechende Atmosphäre geschaffen werden. Zu dieser trägt auch die Musik bei, die sich hervorragend in das Gesamtbild einfügt. Einzig die Stimme des Entertainers nervt mit einer erstaunlichen Konsequenz, unentwegt wurden Erinnerungen an sprechende Frösche geweckt.

Wer noch keine Minispielsammlung besitzt und Kirmes liebt, darf ruhig zugreifen. Ansonsten sucht lieber nach der DS-Version von 'Rayman Raving Rabbigs 2', damit habt ihr viel mehr Spaß.

Fazit

von Kristina Rothe
'Carnival' bringt euch die typischen Kirmesspiele nach Hause. Leider fehlt die gesamte Atmosphäre, angefangen beim süßen Duft von gebrannten Nüssen, kandiertem Obst und Zuckerwatte hin zu all den Besuchern. Einen Teil dieser Atmosphäre hätte man bestimmt mit einem stärkeren Multiplayer-Modus verwirklichen können. Daran scheitert 'Carnival' aber, denn die drei Spiele, die ihr via Download-Play zocken könnt, werden schnell langweilig. Da es keine weitergehende Story gibt, fehlt auch die Motivation weiterzuspielen. Nur mit Tickets sowie Hüten und Co. als Gewinne fehlt für mich der Anreiz, auch länger dranzubleiben. Wer noch gar keine Minigame-Sammlung sein Eigen nennt, sollte lieber zu 'Rayman Raving Rabbids' für den DS greifen, dort geht’s wesentlich lustiger zu.

Überblick

Pro

  • 23 Minigames
  • Multiplayer via Download-Play
  • leichte Steuerung
  • Jahrmarkt-Feeling für unterwegs

Contra

  • keine Herausforderung
  • nur drei Spiele Multiplayer-fähig
  • ungenaue Stylus-Erkennung
  • nervige Stimme

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