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Test - Champions Online : Mit Superkräften und dicken Schwächen

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Superhelden sind angesagt und manchmal sogar erfolgreich. Wie Freund Batman bei seinem Ausflug ins Arkham-Sanatorium. Cryptic steht ebenfalls auf Helden in Strumpfhosen und Cape. Mit City of Heroes und dem Nachfolger City of Villains brachte das Studio bereits zwei Online-Rollenspiele zu diesem Thema auf den Markt. Champions Online soll nun den Platz der beiden Vorgänger einnehmen und eure Neigungen zu hautengen Hosen und Kostümen befriedigen.

Gleich zu Beginn des Spiels erlebt ihr im Grunde den besten Teil, nämlich den grandiosen Charakter-Editor. Egal, welche Vorstellung ihr von eurem künftigen Superhelden habt, ihr könnt euch sicher sein, dass ihr sie mit etwas Geduld hingebastelt bekommt. Groß, klein, dick, dünn, Roboter, Biest, Alien, Insekt oder ein bisschen von allem, und das in kunterbunten Farben. Selbst auf den Zufallsknopf zu drücken, macht einen Heidenspaß, und das setzt sich im Spiel fort, wenn ihr die einfallsreichen Kreationen anderer Spieler seht. Bekannte Figuren aus Filmen werden von den Spielern zum Teil äußerst akkurat nachgebaut. Absolute Klasse, selbst bei Spore oder Die Sims 3 können sich kreative Köpfe nicht so austoben wie hier.

Heldentum in Millenium City

Im eigentlichen Spiel geht es aber etwas gemächlicher weiter. Zunächst folgt ein Tutorial im Startgebiet, bevor es nach und nach ans Eingemachte geht. Leider werden in diesem Rahmen nicht alle Möglichkeiten erklärt, speziell im Hinblick auf das Kampfsystem. Und selbst die vielen ansprechbaren Info-NPCs sind nicht immer eine Hilfe, da die deutsche Übersetzung nicht durchgängig ist und euch ein munterer Mix aus Deutsch und Englisch serviert wird. Wie auch immer, für den Anfang reicht es und flugs geht es in den Kampf gegen erste Bösewichte.

Davon gibt es reichlich in unterschiedlichen Farben und Formen, vom Alien bis zum Roboter-Cowboy. Ebenso erwarten euch verschiedene Gebiete, wie die kanadische Wildnis, eine Wüste oder die Stadt Millenium City, in der sich nicht unbeträchtliche Teile von Champions Online abspielen. Leider zeigt sich, dass der Umfang hinsichtlich der Gebiete und Quests nicht viel Variation bietet. Wer einen zweiten Charakter aufbauen will, erlebt exakt die gleichen Inhalte nochmals. Greifbare Alternativen sind mangels Inhalt nicht vorhanden. Hier und da werden sogar kleinere Lücken gelassen, wo es mal ein oder zwei Levels lang mit Quests recht knapp wird. Und über Highend-Content brauchen wir derzeit noch nicht zu reden.

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Immerhin, ab Level 25 kommt ein Element ins Spiel, das recht außergewöhnlich ist. Denn ab diesem Zeitpunkt könnt ihr euch euren ganz persönlichen Gegenspieler erschaffen, auf den ihr in verschiedenen Missionen trefft. Nur schade, dass das Kerlchen in vielerlei Hinsicht etwas farblos bleibt.

Freie Wahl der Superfähigkeiten

Das ist bedauerlich, denn das Charaktersystem bietet durchaus Anreiz zu erneutem Spiel dank sehr freier Gestaltung der Fertigkeiten. In 18 verschiedene Gebiete sind die Fertigkeiten aufgeteilt. Nahkampf oder Fernkampf, Feuer oder Elektrizität, Magie oder Psi. Das Besondere dabei ist, dass auf Klassen komplett verzichtet wird und ihr nicht auf einen Bereich der Fertigkeiten begrenzt werdet. Wer will, kann sich eine wilde Mischung aus quasi allen Bereichen zusammenzimmern. Der Nachteil: Bei einem derart offenen System ist es nahezu unmöglich, ein vernünftiges Balancing auf die Beine zu stellen, was sich ab ungefähr Level 15 im PvE sowie generell im PvP kräftig auswirkt und durchaus für Frustmomente sorgen kann.

Dazu tragen die verschiedenen Reiseformen, von denen ihr eine bereits recht früh erhaltet, bei. Zwar ist es cool, zu fliegen, sich durch die Umgebungen zu hangeln, Riesensprünge hinzulegen oder per Flugscheibe durch die Wolken zu düsen. Aber einige der Fähigkeiten, insbesondere der Teleport, entwickeln sich im PvP schnell zum Ärgernis. Im PvE hingegen wird sie wahrlich niemand missen wollen, denn man kommt schnell voran, ohne sich durch die reichlich vorhandenen Gegner kämpfen zu müssen.

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