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Test - Cloudberry Kingdom : Frustrierend gut

  • WiiU
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Mit einem Kickstarter-Budget von gerade einmal 23.500 US-Dollar entwickelten die Pwnee Studios ihr Debütprojekt Cloudberry Kingdom. Auf den ersten Blick sieht es wie ein ziemlich klassisches Jump 'n' Run aus – doch es gibt eine Besonderheit: Sämtliche Level werden in Cloudberry Kingdom von einem Zufallsgenerator erstellt. Das ist deshalb so beeindruckend, weil es nie auffällt. Die Level sind immer lösbar, werden langsam schwieriger und bieten eine Vielzahl an Hindernissen.

Der Abenteuermodus bietet sich an, um sich langsam mit den Spielmechaniken vertraut zu machen. Während ihr zu Anfang nur von rechts nach links lauft und ab und zu mal springt, verpasst das Spiel eurem Charakter später zufällige neue Fertigkeiten.

Dann fliegt ihr etwa einige Sekunden mit einem Jetpack durch die Luft oder sitzt in einem mit Raketen betriebenen Minenwagen, der automatisch beschleunigt. Teils wird es richtig skurril: So ist eure Figur gelegentlich an ein Rad gefesselt, das physikalisch korrekt immer mehr Schwung bekommt und so nur schwer zu kontrollieren ist. Die Level sind jedoch immer auf genau die Figur ausgerichtet, die ihr gerade spielt. Wenn ihr also mal mit einem Jetpack ausgerüstet seid, werdet ihr dieses auch zwingend benötigen, um unbeschadet Hindernisse passieren zu können.

Neben dem Abenteuermodus, der in wenigen, sehr ansehnlichen Zwischensequenzen eine kaum beachtenswerte Geschichte erzählt, hat Cloudberry Kingdom vier verschiedene Arcade-Modi zu bieten. Während ihr im Abenteuermodus über eine unbegrenzte Anzahl an Leben verfügt, versucht ihr in „Eskalation“ mit lediglich 15 Versuchen rasant schwieriger werdende Level zu absolvieren – gespeichert wird nur alle 50 Level.

Cloudberry Kingdom - Wii U Gameplay Trailer
Dieses mehrminütige Video gewährt euch einen ausgiebigen Einblick in die Wii-U-Fassung von Cloudberry Kingdom.

So ist es bereits eine echte Herausforderung, Level 100 zu erreichen – denn das zweite Alleinstellungsmerkmal von Cloudberry Kingdom ist neben dem Zufallsgenerator der extrem hohe Schwierigkeitsgrad. Nur die wenigsten werden die finale Zwischensequenz zu sehen bekommen. Ein wenig unfair wird es aber erst nach vielen, vielen Spielstunden ab etwa Level 300. Dann ist der gesamte Bildschirm voll mit tödlichen Laserstrahlen und umherschwingenden Keulen und jeder Sprung, jede Bewegung muss absolut sekundengenau sitzen.

Weil es jedoch möglich ist, fast jedes Level, ohne zwischendurch zu stoppen, durch das richtige Timing der Sprünge zu absolvieren, fühlt es sich richtig gut an, wenn man es nach Hunderten Versuchen dann endlich knackt. Sollte das partout nicht klappen, stehen euch drei jederzeit einsetzbare Power-ups zur Verfügung. Dann zeigt euch die KI einmalig den idealen Weg oder ihr könnt das Level in Zeitlupe angehen. Es empfiehlt sich jedoch, diese Vorteile sparsam einzusetzen: je schwieriger das Level, desto mehr vorher eingesammelte Kristalle kostet es.

Der Zufallsgenerator erlaubt es euch sogar, im freien Spiel durch das Anpassen dutzender Parameter eigenständig Level zu erstellen. Alle Modi sind zudem lokal mit bis zu vier Leuten spielbar. Damit ihr da nicht durcheinanderkommt, könnt ihr eure Spielfigur ganz individuell einkleiden und frisieren.

Fazit

Robin Schweiger - Portraitvon Robin Schweiger

Wenn ihr Fan von knallharten Jump 'n' Runs wie Super Meat Boy seid, wird euch Cloudberry Kingdom viele Stunden lang wunderbar unterhalten. Das Zufallsprinzip hat mich bereits nach wenigen Minuten gepackt. Während ich zu Beginn nur so durch die Level flog, biss ich mir einige Stunden später minutenlang an einem Hindernis die Zähne aus. Doch sobald ich es dank des einen perfekten Laufs schaffte, das Hindernis zu überwinden, wollte ich gleich weitermachen und sehen, was der Zufallsgenerator mir als Nächstes auftischt. Weniger geübte Spieler könnten vom Schwierigkeitsgrad und der simplen Grafik aber schnell abgeschreckt werden.

Überblick

Pro

  • extrem präzise Steuerung
  • große Abwechslung dank verschiedener Fertigkeiten
  • Zufallsgenerator garantiert fast unbegrenzte Langzeitmotivation
  • toller Soundtrack
  • sehr herausfordernd

Contra

  • langweiliger Grafikstil
  • schwache Animationen
  • könnte für viele schnell zu schwer werden

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