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Test - Club Football : Club Football

  • Xbox
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Nichtsdestotrotz sollten die gegebenen Traineraktionen für ein rundes Spielgeschehen reichen - wenn die Steuerung der Spieler manchmal nicht recht eigenartige Formen annehmen würde. Dass sich 'Club Football' in erster Linie an Arcade-Dribbler wendet und nicht an Simulationsfans, wird schon nach kurzer Spielzeit deutlich. Schnelle Spielzüge sind vom Anpfiff an an der Tagesordnung. Leider machen zwei Probleme das schnelle Spiel oft zunichte. Zum einen reagieren eure zehn Feldspieler nicht immer punktgenau und machen irgendwelche akrobatischen Verrenkungen. Zum anderen ist die Ballphysik in einigen Fällen mehr als unlogisch. Das hat zur Folge, dass Flanken nicht richtig ihre Bahn nehmen, Ecken nicht immer bei euren Mitspielern ankommen und geköpfte Bälle auch schon mal hinter euch landen können. Zu diesen Kuriositäten gesellt sich auch ein nicht vorhandenes Linienrichtergespann. Wenn ein Ball ins Aus geschossen wird, könnt ihr nur anhand des Einwurfs feststellen, wer der Übeltäter war. Auch strittige Entscheidungen werden nicht näher kommentiert. Gerade diese Kleinigkeiten sind es, die mit zum Erfolg vergleichbarer Titel führen.

Ein Saisonmodus, ein 'Superpokal', der sich nur in den Mannschaften unterscheidet, und ein Andenkenshop. Das ist alles, was euch 'Club Football' zu bieten hat. Über einen Multiplayer via Xbox Live oder vier Pads an einer Konsole haben sich die Entwickler keine Gedanken gemacht. Selbst in weniger interessanten Vergleichstiteln gibt es mehr Spieloptionen als hier.

Da kommt der Libero ins Schwimmen
Ein weiteres Manko ist die Grafik. Das wird schon im teilweise extrem verwaschenen Intro deutlich. Statt klarer Texturen und einem sauberen Zeilenaufbau bekommt ihr grafische Schonkost geboten. Im Spiel selbst ändert sich das leider kaum. Während die Spieler noch ganz adrett aussehen und auch an ihren Gesichtern teilweise erkennbar sind, fehlt es ihnen an den nötigen Animationen. Zu holprig staksen sie über das Spielfeld und Schwalben wirken unfreiwillig komisch. Das Mimik-Repertoire ist auf ein Minimum reduziert worden und wiederholt sich zu schnell. Während EA Sports grafisch jedes Jahr einen Aufbruch in höhere Gefilde wagt, verschläft Codemasters in seinem ersten Versuch diese Chance nahezu komplett. Das wird auch dann deutlich, wenn ihr eure Augen durch die Stadien schweifen lasst. Die Zuschauer sind blass in die Ränge gepferchte Bitmaps und wirken absolut teilnahmslos. Und von dem Wort 'Stadionarchitektur' hat man bei Codemasters anscheinend noch nicht viel gehört - wie sonst lassen sich gerade im dynamisch gebauten Olympiastadium Ecken erklären, wo in Wirklichkeit formschöne Rundungen zu finden sind? Auch ab und an auftretendes Kantenflimmern lenkt mehr vom Spielgeschehen ab als es wünschenswert wäre.

Gleiches gilt für die Soundkulisse. Die Fangesänge der drei deutschen Vereine könnten eher von uninteressierten Synchronsprechern denn von begeisterten Schlachtenbummlern aufgenommen worden sein. Zurufe der Spieler untereinander sind, wenn sie mal hörbar sind, kaum zu verstehen. Einziger Lichtblick ist der Kommentar von Marcel Reif. Auch wenn er nicht immer zu hundert Prozent stimmt, bereichert er das ansonsten trübe Geschehen um ein Vielfaches.

 

Fazit

von Marc Heiland
Drei deutsche Vereine kommen nun in den Genuss eines extra für sie zugeschnittenen Xbox-Titels. Doch außer im Titel unterscheiden sich die drei Anwärter in keiner Weise. Spielerisch und optisch kommt 'Club Football' zu keinem Zeitpunkt über das Mittelmaß hinaus und kann sich wohl bei Fans der jeweiligen Vereine nur durch die Andenkengallerie beliebt machen. 17 Lizenzen, 1 Spiel. Ob da nicht eher der finanzielle Aspekt im Vordergrund stand?

Überblick

Pro

  • extra für Fans der drei Bundesligavereine zugeschnitten
  • interessante Galerie mit Bildern und Videos
  • Kommentar von Fußballexperte Marcel Reif

Contra

  • schlechte Grafik
  • Sound nur mäßig
  • zu geringer Umfang

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