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Test - C&C: Alarmstufe Rot 3 - Der Aufstand : Schnellschuss aus Los Angeles

  • PC
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Einige Monate nach der Veröffentlichung von C&C: Alarmstufe Rot 3 schieben die Entwickler von EA Los Angeles das erste Add-on nach. Ohne Mehrspieler-Part und somit der Fokus komplett auf neue Kampagnen ausgerichtet. Geht das gut? Nicht selten saßen wir mit offenem Mund vor dem Monitor, während wir uns durch die Missionen von C&C: Alarmstufe Rot 3 - Der Aufstand gekämpft haben. Das lag jedoch nicht daran, dass wir von der nach wie vor sehr effektreichen Inszenierung beeindruckt waren.

Zugegeben, die Gefechte in dem Add-on machen dank der leicht überzogen dargestellten Explosionen, Energieblitze & Co noch immer einiges her. Unser Staunen resultiert jedoch hauptsächlich aus einem Ärgernis - dem Schwierigkeitsgrad. EA Los Angeles scheint an der alten Tradition festhalten zu wollen, dass C&C-Addons extrem schwer sein müssen. Mehr als einmal haben wir uns die Zähne an einer Mission ausgebissen, nur weil wir ein paar Sekunden zu spät angegriffen, den Abwehrturm an eine falsche Position gesetzt oder die falsche Strategie gewählt haben. Hinzu kommen einige ziemlich frustige Skriptsequenzen, denen ihr hilflos ausgeliefert seid. Daher unser kleines Vorabfazit: Einsteiger lassen bitte die Finger von Der Aufstand.

Der Krieg geht weiter

Inhaltlich setzt das Add-on direkt nach den Ereignissen aus dem Hauptprogramm an. Für jede der drei Faktionen (Alliierte, Japaner und Russen) steht eine neue Kampagne zur Auswahl. Die nochmals etwas flacher ausfallende Story wird wie gewohnt mithilfe von In-Game-Skripts und den berühmt-berüchtigten Realfilmsequenzen erzählt. Bei diesen dürfen wir einige Neuzugänge wie zum Beispiel Malcolm McDowell und den ehemaligen Wrestling-Champion Ric Flair begrüßen. Technisch gibt es hierbei nichts zu meckern, sehr wohl aber beim Umfang des Add-ons.

Jede der Kampagnen umfasst gerade mal drei bis vier Missionen. Zwar erscheinen diese aufgrund ihres Schwierigkeitsgrades recht lang, doch das täuscht nicht über die harten Fakten hinweg. Zudem schwankt das Niveau der Einsätze bezüglich des Anspruchs sehr stark. Mal gibt es interessante Aufgaben wie zum Beispiel die Infiltration einer Villa samt anschließender Verfolgungsjagd. Dann werdet ihr wiederum mit öden Massenschlachten nach Schema F gelangweilt. Ach ja, speichern dürft ihr während einer Mission nicht und die Koop-Kameraden glänzen lediglich durch ihre Abwesenheit - warum auch immer.

Command & Conquer: Alarmstufe Rot 3 - Der Aufstand - Launch-Trailer
Frische Impressionen aus Command & Conquer: Alarmstufe Rot 3 - Der Aufstand.

Übermächtige Neulinge

Diese kleinen Mankos, sofern sie den Verantwortlichen überhaupt bewusst waren, wollten die Designer mit besonders ausgefallenen und vor allem beeindruckenden Einheiten kompensieren. Jede Fraktion hat einige Neuzugänge in ihren Reihen: Aufseiten der Alliierten ziehen beispielsweise (über)mächtige Harbinger-Kriegsschiffe ins Gefecht, während die Japaner mit einer fliegenden Festung das Schlachtfeld säubern. Zugegeben, die neuen Einheiten sehen gut aus und es macht Spaß, sie in den Kampf zu schicken. Allerdings sind sie stellenweise so übermächtig, dass man andere Einheiten fast gar nicht mehr produziert - das senkt den taktischen Anspruch.

Apropos Anspruch: Dieser ist auch bei dem Minifeldzug rund um die kleine Yuriko nur schwerlich zu finden. Ihr lauft mit der kleinen Japanerin meist auf linearen Pfaden über die Karte und räumt diese mithilfe ihrer Psi-Fähigkeiten leer - gähn. Etwas mehr Abwechslung kommt im neuen Kommandeursmodus zum Vorschein. Ihr wählt auf einer Weltkarte die nächste Skirmish-Mission aus und kämpft gegen den KI-Gegner. Mit jedem Sieg erhaltet ihr Zugriff auf bessere Einheiten und Technologien - ebenso der Feind. Somit steigt der Anspruch stetig an - eine tolle Spielwiese für Hobby-Generäle.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass C&C: Alarmstufe Rot 3 - Der Aufstand eine Art Schnellschuss von EA Los Angeles war beziehungsweise ist. Im Ansatz erkennt man immer wieder die Stärken des Hauptspiels, die dann jedoch in einem Sumpf aus Balancing-Problemen und harschem Schwierigkeitsgrad versinken. Hinzu kommen kleinere Ärgernisse wie zum Beispiel das Fehlen der Koop-Kameraden. Zum Glück reißt der Kommandeursmodus wieder einiges raus. Und so schlecht sind die neuen Missionen dann auch wieder nicht - nur irgendwie unausgegoren. Wer starke Nerven und viel Erfahrung im Genre vorweisen kann, darf daher dennoch einen Blick riskieren.

Überblick

Pro

  • neue Einheiten
  • technisch gelungene Präsentation
  • guter Kommandeursmodus
  • nach wie vor abgedrehtes, aber unterhaltsames Szenario

Contra

  • hoher Schwierigkeitsgrad
  • geringer Kampagnenumfang
  • keine Koop-KI
  • kein Mehrspieler-Part
  • Missionsniveau schwankt stark

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