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Test - Crisis Zone : Crisis Zone

  • PS2
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Schnell die Lightgun poliert und nachgeladen – ein neues ’Time Crisis’-Spiel wartet auf die PS2-Gemeinde. Wie der Titel ’Crisis Zone’ schon andeutet, hat sich Namco einige Neuerungen für den Arcade-Shooter einfallen lassen. Doch trifft der Hersteller damit wirklich voll ins Schwarze?

Pack die Maschinenpistole aus

Zum mittlerweile vierten Mal stattet die ’Time Crisis’-Serie den Konsolen einen Besuch ab. Bei ’Crisis Zone’ handelt es sich natürlich um eine Umsetzung des gleichnamigen Spielautomaten. Letztes Jahr enttäuschte uns ’Time Crisis 3’ etwas – das typische Spielsystem der Namco-Reihe hat deutlich Staub angesetzt, der Umfang war mal wieder viel zu gering und die Technik deutlich veraltet. Immerhin muss man zugeben, dass die Entwickler sich bemüht haben, einige neue Ideen und Verbesserungen in ’Crisis Zone’ zu realisieren. Um eines vorwegzunehmen: Der Schuss ging leider etwas nach hinten los. Aber zunächst einmal zur offensichtlichsten Neuerung. Anstatt mit einer Pistole, einer Shotgun oder Ähnlichem auf die Feinde zu ballern, habt ihr diesmal eine Maschinenpistole zur Hand. Damit verändert sich auch das Spielsystem – ihr könnt ganze Maschinenpistolensalven quer über den Screen feuern, ohne wie bei den Vorgängern punktgenaue Einzelschüsse abgeben zu müssen. Eine neue Technik macht dies möglich – diese erkennt, auch innerhalb einer langen Schusssequenz, wohin ihr die Mündung eurer Lightgun bewegt. Der Nachteil bei der Sache ist, dass dies nur funktioniert, wenn der Bildschirm sehr hell ist – drückt ihr ab, wird sofort über den Screen eine weiße Nebelschicht gelegt. Das ist nicht nur nervig, sondern stört auch die Sicht.

Retter in der Not

Manchmal lernt man etwas erst schätzen, wenn es fehlt. Dies gilt auch für die beiden trashigen Agentenhelden aus den bisherigen ’Time Crisis’-Episoden. In ’Crisis Zone’ schlüpft ihr dagegen in die Haut eines Polizisten einer Spezialeinheit. Außerdem gibt es deutlich weniger hollywoodreife Zwischensequenzen und Story-Elemente als in den Vorgängern. Natürlich sollte man ein Lightgun-Spiel immer mit dem entsprechenden Equipment steuern – zwar dürft ihr auch mit dem Joypad ran, dann macht die Sache aber viel weniger Spaß. Das ’In Deckung gehen’-Spielsystem der bisherigen Episoden wurde bei ’Crisis Zone’ beibehalten. Allerdings geht der Hauptprotagonist nicht mehr hinter Levelobjekten in Deckung, sondern ihr versteckt euch per Knopfdruck hinter einem Metallschild. Dies führt dazu, dass die Action etwas weniger dynamisch ausfällt, außerdem wirkt es ziemlich seltsam, wenn so ein Schild selbst Panzergeschosse und Hubschrauberrotoren locker abhalten kann. Wie im Genre üblich seht ihr das Geschehen aus der Ego-Sicht und könnt die Bewegung des Helden nicht beeinflussen. Schade, dass die Entwickler auf Alternativwege, versteckte Extra-Items und Geschicklichkeitsmomente verzichtet haben. Das ist ein klarer Rückschritt im Vergleich zum Vorgänger.

Viel Lärm um wenig

Wer es so richtig krachen lassen will, ist bei ’Crisis Zone’ richtig aufgehoben. In den Levels gibt es unzählige Details, die zerstört werden können: Betonsäulen, Glasfenster, Bücherregale, Porzellanprodukte, Kisten, Vitrinen, Statuen und vieles mehr. Spielerisch wird das aber nicht interessant genutzt. Die Entwickler haben den Umfang gegenüber den bisherigen Episoden wohl erhöhen wollen. Neben dem Story-Modus gibt es einen Extra-Modus mit Minispielen und einen Spezial-Story-Modus zum Freispielen. Abseits der Story-Variante sind die Modi aber nicht sonderlich gelungen. Nach wie vor spaßig ist es, entweder zu zweit oder mit zwei Guns in der Hand zu ballern. Der Vorgänger hat dies aber besser umgesetzt. Wenn man die recht kurzen drei Levels des Story-Modus durchgespielt hat, schaltet man eine weitere Geschichte mit drei noch kürzeren Levels frei. Dies kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass man den Story-Modus von ’Crisis Zone’ locker in 45 Minuten durchspielen kann, was nicht zuletzt am am sehr niedrigen Schwierigkeitsgrad liegt. Selbst Lightgun-Neulinge dürften nach kurzer Übungszeit den Abspann sehen. Grafisch wirkt der neue Titel gegenüber ’Time Crisis 3’ etwas realistischer und sauberer. Dank der Leveldetails, der besseren Texturen und dem deutlich verminderten Flimmern ist ’Crisis Zone’ der hübscheste Lightgun-Shooter auf der PS2. Trotzdem ist die Optik nicht wirklich auf gehobenem PS2-Niveau. Der Sound ist mal wieder nur mäßig ausgefallen: eine trashige Sprachausgabe, blecherne Soundeffekte und nervöse Melodien erinnern an das Arcade-Original.

Fazit

von David Stöckli
Zwar bringt das MP-Geballer etwas frischen Wind und Spaß in die ’Time Crisis’-Serie, dafür kann der Rest des Spiels nicht wirklich begeistern. Der sehr niedrige Schwierigkeitsgrad und der geringe Umfang lassen einem schnell die Freude an der simplen Lightgun-Action vergehen.

Überblick

Pro

  • neues Spielgefühl dank MP
  • zerstörbare Umgebung
  • diverse freispielbare Boni

Contra

  • mäßiger Umfang
  • Leveldesign mit Schwächen
  • niedriger Schwierigkeitsgrad
  • Nebel trübt die Sicht

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