Test - Cyber Clean Reinigungsglibber : Dreck am klebrigen Stecken
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Erinnert ihr euch noch an den schlauen Schleimbatzen Flubber aus dem gleichnamigen Film mit Robin Williams? Oder an die kleinen Glibberbällchen, die ihr in eurer Kindheit an die Wand werfen konntet und bei Sonneneinstrahlung eine betonfeste Bindung mit der Tapete herstellten? Genau dieses Schnoddersammelsorium soll ab sofort Schmutz und Bakterien an und in elektronischen Geräten bekämpfen und in die tiefen Ritzen vordringen, an denen sich andere Reiniger schon längst die Zähne ausgebissen haben. Doch hält der neongelbe Knetteig seine vollmundigen Versprechungen?
Tatort Schreibsklave
Im Volksmund gehören vor allem Klodeckel zu den Hauptquartieren verschiedenster Bakterienkolonien. Glaubt man jedoch einigen Studien und Forschern, haust in Computertastaturen teilweise mehr grimmiges Ungeziefer. Für die schamlose Vermehrung der Ekelmikroben sorgen Essensreste von der letzten Heißhungerinvasion am Rechner, Hautschuppen und Haare, Asche von euren kubanischen Zigarren sowie Staub und andere Ablagerungen. Und weil ihr schließlich nicht an Pest, Cholera oder einer anderen mittelalterlichen Krankheit verenden wollt, muss regelmäßig der Belag vom Plastik gemeißelt werden.
Spezialeinsatz mit Feuchtbeutel
Genau hier tritt Muttis handgerührter Schleimpudding mit dem unspektakulären Namen Cyber Clean auf die Bühne. Am Beispiel der PC-Tastatur wird er zu einer großen Fläche geknetet und auf das Tastenrudel gedrückt. Anders als bei Putzlappen muss das biologisch abbaubare Kissen mit leichten Kreisbewegungen in die Zwischenräume gedrückt werden. Starkes Wischen sorgt hingegen dafür, dass sich ein Teil der Glibbermasse löst und unschöne, winzige Bröckchen zurückbleiben. Während der schlabbrigen, aber nicht nassen Angelegenheit, verströmt der Cyber Cleaner eine chemisch riechende Zitrusladung mit einer leichten Prise Desinfektionsmittel – ganze Bakterienstammbäume scheinen mit einem Drücker ausgerottet zu werden.
So spielend leicht wie im hauseigenen Promovideo will das Reinigungsprozedere aber nicht ablaufen. Zwar passt sich unser Schleimi perfekt der Form des zu säubernden Gegenstands an (Handys, Mikrofone oder sogar Grafikkarten) und gelangt daher in die tiefsten Grotten, dennoch haftet der teuflische Schmutz nicht unbedingt beim ersten Durchgang. Erst beim mehrmaligen, hin und wieder anstrengenden Hineindrücken beißt sich der Glibber am groben Dreck fest.
Kein Wundermittel entdeckt
Ob die Masse Bakterien tötet oder nicht, müssen wir aufgrund fehlender Laboruntersuchungen offen lassen. Den gesamten Schmutz holt der Cyber Cleaner allerdings nicht aus den Poren, sondern lediglich Staub und andere lose Elemente, was aber den Hauptteil ausmacht. Bei fest eingedickten Flüssigkeiten oder beispielsweise Schokoladenresten schwenkt auch er die weiße Fahne. In diesem Fall hilft nur noch der beherzte Gegenangriff mit kleinen Wattestäbchen, Pinzetten oder Messerspitzen.
Für ein wiederverschließbares Tütchen mit 75 Gramm Inhalt werden 2,99 Euro fällig, ein Töpfchen mit doppelt so viel Masse kostet hingegen 6,00 Euro. Damit ihr möglichst lang etwas vom Reiniger habt, kann der Lappen in kleinere Stücke gerissen werden. Spätestens nach dem vierten Säuberungsdurchgang wird der Cyber Cleaner jedoch ein Fall für die Mülltonne, da er dann zu trocken und bröselig für eine nochmalige Tour ist. Trotzdem bewegt sich das Preis-Leistungs-Verhältnis in einem akzeptablen Rahmen.
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