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Test - Das Eulemberg Experiment : Das Eulemberg Experiment

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Bereits 2004 unter dem Titel 'Martin Mystere' in Italien veröffentlicht, steht das von Artematica Entertainment erdachte Adventure 'Das Eulemberg Experiment' nun endlich auch hierzulande im Handel erhältlich. Die Story des Spiels ist dabei schnell erzählt. Ihr verkörpert die toughe New Yorker Spürnase Adam Quinn, der in der Millionenstadt den örtlichen Polizeibehörden mit Rat und Tat zur Seite steht.

So auch, als der bekannte Archäologieprofessor Eulemberg einem grausamen Mord zum Opfer fällt und von den Tätern jede Spur fehlt. Keine Frage: Die Hintermänner des feigen Attentats haben die Rechnung ohne Adam gemacht. Denn Quinn ist ein guter Ermittler, ein verdammt hartnäckiger noch dazu. Und so kommt es, dass er im Verlauf der zwölf Kapitel umfassenden Kampagne immer tiefer in den Strudel einer weitreichenden Verschwörung hineingezogen wird, deren ganzen Ausmaß erst ganz zum Schluss deutlich wird.

Ein Fall für Adam

Das Abenteuer, oder viel mehr der Fall, beginnt allerdings zunächst nicht am Schauplatz des Verbrechens, sondern in Adams Schlafzimmer, wo ihr euch mit den Tücken der täglichen Morgenroutine auseinander setzt: Anziehen, Telefongespräche beantworten und das Auto von der Werkstatt abholen – alles verpackt in kleinere Kombinationsrätsel. 'Das Eulemberg Experiment' präsentiert sich freilich als klassischer Vertreter der Point and Click-Zunft, scheint aber die Entwicklung der letzten Jahre verschlafen zu haben. Eigentlich logisch, schließlich ist das Programm im Land des Fußballweltmeisters bereits in etwa so ausgelutscht wie das Gebiss meiner Oma. Die Kameraperspektive verdeckt bisweilen wichtige Aspekte des aktuellen Spielabschnitts, die Dialoge wirken platt und aufgesetzt und der Cursor quittiert das Absuchen der Locations kühl mit einer nervigen Verzögerung, sobald er über ein neues Objekt bewegt wird. Das nervt besonders, weil sich 'Das Eulemberg Experiment' nicht die Mühe macht, spielrelevante Objekte kenntlich zu machen. Stattdessen können alle Gegenstände in der Regel betrachtet werden. Was wichtig ist, muss der Spieler durch stupides Absuchen aller verfügbaren Objekte erst herausfinden. Einzig dem moderaten Schwierigkeitsgrad ist es zu verdanken, dass selbst erfahrene Spieler nicht nach wenigen Minuten entnervt das Handtuch werfen. Die Knobeleien sind nämlich nicht besonders fordernd, dafür aber pragmatisch aufgebaut. Meist reicht die Frage, wie man in der Realität dem Problem begegnen würde, um das entsprechende Rätsel zu lösen.

Charaktere ohne Profil

Die Hintergrundgeschichte von 'Das Eulemberg Experiment' präsentiert sich derweil im Großen und Ganzen erwachsen und hält mit einigen spannenden Storytwists bei Laune. Die Charaktere fügen sich dabei gut in die Spielumgebung, lassen aber bisweilen Profil und Tiefgang vermissen. Vor allem die inneren Beweggründe von Adams Gegenspieler bleiben das ganze Spiel im Verborgenen und werden bestenfalls angedeutet. Auch beim Rest des Spiels ist man versucht, den Spruch mit den zwei Seiten der Medaille rauszukramen: Die unzähligen Locations sind ansehnlich gestaltet, die Animationen dagegen eine mittlere Katastrophe. Die Synchronsprecher hauchen den Figuren Leben ein, lassen aber in den entscheidenden Momenten die Dramatik vermissen.

Fazit

von Michael Beer
Irgendwie ist 'Das Eulemberg Experiment' nichts Halbes und nichts Ganzes. Entdeckt man eine positive Seite am Spiel, dauert es nicht lange und man lernt auch seine Schattenseite kennen. Die Rätsel sind logisch aufgebaut, aber zu leicht. Die Schauplätze sind toll in Szene gesetzt, das Spiel aber technisch veraltet. Weil sich die Liste beliebig fortsetzen ließe, verlässt das Programm genau mit der Wertung unser Testlabor, die zu ihm passt: 50%

Überblick

Pro

  • erwachsene Story
  • logisch aufgebaute Rätsel
  • gefällige Locations

Contra

  • schwache Technik
  • schlechtes Charakterdesign
  • spielrelevante Objekte werden nicht gekennzeichnet
  • nerviger Cursor
  • stellenweise zu leicht

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