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Special - Dead Cells : Liebe auf den zweiten Blick - das Hype-Spiel des Sommers

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Eigentlich wollte ich mich mit Dead Cells gar nicht auseinandersetzen. Der Spieleherbst wird voll genug, die Gamescom steht an und mein Spielestapel nimmt Tag für Tag beängstigendere Ausmaße an. Aber dann brauchte ich eine Ablenkung für eine Flugreise. Also doch mal Dead Cells auf die Switch geladen. Zum Glück!

Dead Cells sorgt momentan für einiges Aufsehen. Nicht nur, weil sich Ex-IGN-Mitarbeiter Filip Miucin mit seinem abgekupferten Videoreview sein eigenes Karrieregrab geschaufelt hat, sondern weil das Rogue-lite-Metroidvania tatsächlich richtig, richtig gut ist. Trotzdem reizte mich das Spiel aus dem Hause Motion Twin zunächst nicht. Aktuell kann ich mich einfach nicht für das Genre begeistern, was gerade einem meiner besten Freunde missfällt, der mich seit Monaten anschreit, endlich mal Hollow Knight zu spielen.

Vor ein paar Tagen musste ich beruflich nach Seattle. Auf dem Hinflug habe ich die ersten vier Filme der Mission-Impossible-Reihe noch mal auf meinem Tablet durchgefeuert. Für den Rückflug brauchte ich aber frisches Unterhaltungsmaterial. Im Raum stand unter anderem Octopath Traveller, aber vom Japanrollenspiel habe ich meine Zweifel, was Story und die Beziehung der Charaktere untereinander angeht, und bevor ich mich einem epischen Abenteuer widme, das ich dann sowieso nicht durchspiele, schaue ich mich lieber nach einer Alternative um. Dead Cells wirkte etwas kurzweiliger, war günstiger und auf der Nintendo Switch nur schlanke 466,62 Megabyte groß. Den Download sollte auch das Hotel-WLAN auf die Kette kriegen.

Unverhofft kommt oft

Mit einer gesunden Portion Skepsis warf ich im Flieger den Nintendo-Handheld an und startete Dead Cells. Kurz die Optionen checken, Sprache anpassen, die Ernährung auswählen (also die Ästhetik der einsammelbaren Lebensmittel – es gibt unter anderem Castlevanier, was mich zum Schmunzeln brachte) und dann den ersten Abstecher wagen. Der Pixel-Art-Stil weiß schnell zu gefallen, die Steuerung ist eingängig und der Soundtrack geht mit seinen atmosphärischen Gitarrenklängen sofort ins Ohr. Doch dann schwang ich zum ersten Mal mein rostiges Schwert.

Alter Verwalter, fühlt sich Dead Cells gut an! Also nicht einfach nur gut, sondern richtig klasse! Das Spieltempo ist hoch, aber nie zu hektisch, die Angriffe haben Wucht, verlieren sich aber nicht im Effektfeuerwerk. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so viel Kontrolle über meinen Hauptcharakter hatte, während mehrere Monster gleichzeitig versuchten, mir das Lebenslicht auszublasen. Es ist so einfach, sich in Dead Cells in einen Rausch zu spielen, was reichlich Endorphine ausschüttet.

Ein Versuch geht noch!

Während die Steuerung butterweich von der Hand geht, überzeugt mich Dead Cells an anderer Stelle mit seiner sperrigen Art. Warum kann ich an diese Tür klopfen und wieso passiert daraufhin nichts? Warum kann ich grünen Schleim kitzeln und was ist hinter den Schranken zu finden, die sich nach kurzer Zeit DAUERHAFT für den kompletten Durchlauf schließen? Viele Facetten des Spiels entschlüsseln sich erst mit der Zeit. Jeder Versuch setzt das unterhaltsame Pixelpuzzle weiter zusammen und es werden neue Gameplay-Elemente freigeschaltet, die zuvor unzugängliche Abschnitte plötzlich betretbar machen.

Scheitern gehört zur Spielerfahrung dazu, so ist das bei einem Rogue-like eben, auch wenn Dead Cells nicht so gnadenlos ist wie manch ähnlicher Genrevertreter. Trotzdem ist das Spiel fordernd. Es lädt aufgrund seiner Gameplay-Struktur dazu ein, verschiedene Spielstile auszuprobieren. Der Zufallsfaktor ist zwar hoch und manchmal stehe ich gezwungenermaßen mit schwacher Ausrüstung vor einem Boss, aber Frust baut sich nur selten auf. Schaffe ich es dann mal in einen neuen Abschnitt, flößen mir die neuen Gegnertypen Respekt ein.

Ich habe gehört, gewiefte Spieler brauchen für einen kompletten Durchmarsch 45 Minuten. Davon bin ich weit entfernt. Überhaupt habe ich den Eindruck, dass ich noch viele Versuche brauchen werde, um Dead Cells durchzuspielen. Trotzdem bin ich motiviert und bewege mich mittlerweile nicht mehr ganz so trottelig durch die einzelnen Abschnitte. Schade, dass es keine Replay-Funktion für die täglichen Herausforderungen gibt. Da könnte man sich bei den topplatzierten Spielern sicher ein paar Kniffe abschauen.

Fazit

Was ist die Moral von der Geschichte? Nun, einerseits scheint Dead Cells ein wirklich gutes Spiel zu sein, auch wenn ich noch relativ am Anfang stehe. Andererseits sollte ich vielleicht öfters mal meine Skepsis über Bord werfen. Ähnlich wie bei Celeste vor ein paar Monaten ist mir aufgrund meines Desinteresses fast ein tolles Werk durch die Lappen gegangen. Jeder Spieler hat seine Vorlieben, und die verändern sich regelmäßig, was vollkommen in Ordnung ist. Auch ist es okay, wenn man lieber an seinem persönlichen Geschmack festhält. Ich für meinen Teil habe jedenfalls beschlossen, regelmäßiger ins kalte Wasser zu springen. Vielleicht werde ich demnächst wirklich mal Hollow Knight ausprobieren.

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