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Preview - Destroyer Command : Destroyer Command

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Mit bangem Blick muss der Steuermann mit ansehen, wie dem Kapitän die Schweißperlen unter der durchnässten Schirmmütze hinabrinnen. Und da, wieder dieser hässliche Knall, das Schiff bäumt sich auf und dichter Rauch zieht für einige Momente über das Ruderhaus. Als sich der Rauch verzieht, sehen alle sofort das Feuer aus dem vorderen Geschützturm schlagen und nur kurze Zeit später erklingt blechern die Stimme des leitenden Ingenieurs mit einer Feuerwarnung aus den Lautsprechern.

Destroyer Command
Der Loadscreen macht Lust auf Meer.

Weitere Geschosse schlagen um den Zerstörer ins Wasser und spülen Gischt über das Vorderdeck. Der Kapitän scheint zu wissen, was dem Schiff und seiner Mannschaft droht, doch er verzieht keine Mine bei dem Befehl, mit voller Geschwindigkeit auf das feindliche Schlachtschiff Kurs zu nehmen. Der Steuermann ahnt, was ihnen bevorsteht. Der halbe Konvoi ist in einer schweren Seeschlacht versenkt worden und wenn das deutsche Schlachtschiff vor ihnen nicht bald auf den Grund des Meeresboden geht, wird es auch den Rest des Konvois zu Klump und Asche schießen. Jetzt bleibt nur die Hoffnung, das auch alle Torpedos ins Ziel finden und explodieren.

Der Hintergrund
In 'Destroyer Command' von SSI seid Ihr Kapitän eines amerikanischen Zerstörers im Zweiten Weltkrieg. Ihr müsst euch an den verschiedensten Orten der Weltmeere, wie dem rauen Atlantik oder im Pazifik, den feindlichen Achsenmächten entgegenstellen. Deutsche U-Boote, italienische Handelskonvois, Minenboote, Kreuzer, japanische Schlachtschiffe bis hin zu Flugzeugträgern und dazugehörigen Torpedobombern werden euch das Leben schwer machen. Und damit meine ich wirklich schwer.

Natürlich wird es euch als Kapitäns-Neuling nicht gleich ergehen, wie in den einleitenden Zeilen dieses Artikels. Bewahre Gott, denn erst mal muss erlernt werden, wie so ein Zerstörer funktioniert und was seine Aufgaben sind.

Zerstörer waren schon im Zweiten Weltkrieg die Arbeitstiere der Seestreitkräfte. Mit einer Durchschnittslänge von zirka 120 Metern und einer Besatzung von etwa 350 Mann, ausgerüstet mit mittelschweren Geschützen, Torpedos, Luftabwehrkanonen und Unterwasserbomben, konnten diese Schiffe für fast alle Aufgaben genutzt werden. Sei es die Begleitung und Sicherung von Handelsschiffen, dass Aufspüren und Versenken feindlicher U-Boote oder der Einsatz im Flottenverband zur Unterstützung von Schlachtschiffen und Flugzeugträgern.

Destroyer Command
Zerstörer mit Flugzeugträger im Hintergrund.

Das Spiel
Genau diese Aufgaben kommen auch in der Simulation von SSI auf den geneigten Spieler zu. In fünf Trainingsmissionen bekommt ihr erst das allgemeine Navigieren und Steuern eures Schiffes beigebracht. Als nächstes folgt das Führen von kleineren Einsatzgruppen, zum Beispiel eines kleinen Verbandes von vier Zerstören. In der dritten Trainingsmission erlernt man den Umgang mit Hauptwaffentürmen und Zielvorrichtungen. Hier dürfen erst mal ohne Gegenwehr fleißig Schiffe versenkt werden. Mit den anschließenden Übungsszenarien für die Benutzung von Torpedos und Unterwasserbomben ist das Thema Tutorial auch schon abgeschlossen.

Es gibt grundsätzlich immer mehrere Möglichkeiten, die verschiedenen Funktionen seines Schiffes zu nutzen. Man kann seiner Mannschaft einfach die Anweisung geben, ein Ziel zu beschießen oder es explizit mit einer Waffengattung, beispielsweise Torpedos oder Wasserbomben, anzugreifen. Wem das aber nicht Herausforderung genug ist, der ist herzlichst eingeladen, sich selbst in den Geschützturm zu setzten - was vergleichsweise einfach ist. Denn versucht man sich am Versenken von U-Booten und muss entscheiden, wo, wie tief und wann Wasserbomben geworfen werden, spürt man sehr schnell das hier Erfahrung gesammelt werden muss, um auch Erfolge zu erzielen.

Wer es dann noch etwas schwieriger möchte, der kann sich selbst ans Sonargerät setzten und versuchen, mittels Schall feindliche U-Boote zu orten oder manuell Torpedos ins Ziel zu lenken. Es sei jedoch erwähnt, dass man im Verlauf der Kampagnen genug mit der taktischen Gefechtsführung seiner Schiffe beschäftigt ist. Das ist natürlich auch davon abhängig, wie realistisch die Simulation eingestellt ist. So könnt ihr als unverwundbarer Superzerstörer wild ballernd durch die Weltmeere schippern oder euch bei vollem Seegang im Sturm mit Blindgängern herumschlagen - schließlich waren fehlerhafte Torpedos, die nicht explodierten oder in die falsche Richtung schwammen, ein großes Problem in den frühen Jahren des Zweiten Weltkrieges. Sehr überzeugt hat mich beispielsweise das Ausfallen einer Turbine während langer Patrouillenfahrt, die ich im Maschinenraum manuell abschalten musste, damit meine Mannschaft mit den Reparaturen beginnen konnte. Als ich dann wieder auf der Brücke war, durfte ich feststellen, dass ein Zerstörer, der nur mit drei Turbinen fährt, irgendwie langsamer ist.

Destroyer Command
Die Zerstörer kreisen den Gegner ein.

Die Spielmodi
Als frischgebackener Kapitän könnt ihr einzelne Missionen annehmen, die historischen Ereignissen nachempfunden wurden. Beispielsweise müssen zwei neue amerikanische Schlachtschiffe an einen Bestimmungsorte gebracht werden. Und wie es der Zufall so will, kommandiert der Spieler zwei Zerstörerverbände, die mit dem Schutz der beiden Schlachtschiffe betraut sind. Es wird auch nicht lange dauern, bis die Japaner mit einem Verband aus Zerstörern und leichten Kreuzern auftauchen, um die beiden Schlachtschiffe zu versenken.
Meiner Meinung nach sind aber die Kampagnen interessanter. Hier geht es mit einer zweitägigen Patrouillenfahrt vor der amerikanischen Ostküste los: Handelschiffe müssen aus dem Hafen Northfolk ins offene Meer geleitet werden und deutsche U-Boote sollen daran gehindert werden, auch nur irgendetwas, das amerikanisches Eigentum ist, zu versenken. Mir ist es in der ersten Mission der Kampagne leider nicht gelungen, ein deutsches U-Boot zu versenken, auch wenn einer meiner Widersacher nur stark beschädigt in seinem Heimathafen angekommen ist. Aber bei drei Gefechten musste ich als Kapitän doch schwer schuften, um die deutschen U-Boote hinreichend unter Druck setzten zu können, damit die Frachtschiffe ungehindert ihre Zielhäfen ansteuern konnten.

 

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