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Special - Deus Ex – History : Cyberpunk's not dead!

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Bei Nennung des Titels Deus Ex bekommen vor allem Spieleveteranen einen leicht verklärten Blick. Kein Wunder, setzte vor allem der erste Teil doch Maßstäbe in den Genres der storybasierten Shooter und Action-Rollenspiele. Nicht wenige Elemente des Titels kann man immer wieder auch in aktuellen Spielen entdecken. Dabei hat die Serie eine wechselhafte Geschichte hinter sich, die mit der Wiederbelebung der Reihe vor einigen Jahren nicht endet.

Das erste Deus Ex erschien bereits im Juni 2000 für PC und sorgte für eine Menge Aufmerksamkeit. Angesiedelt in einer dystopischen Zukunft, versetzt mit Cyberpunk-Elementen, Verschwörungstheorien und viel technischem Hintergrund bezüglich Nanotechnologie fand der Titel nicht nur eine Menge Fans, sondern entzückte dank seiner inhaltlichen Tiefe auch die Kritiker. Und ganz nebenher vereinte der Titel die Genres Rollenspiel und First-Person-Shooter auf unnachahmliche Weise.

JC Denton – die Legende

Im Spiel übernehmt ihr die Rolle des UNATCO-Agenten JC Denton, der einer Reihe von Verschwörungen in der futuristischen Welt auf die Spur kommt. Dabei bekommt er es mit einigen Geheimorganisationen zu tun und besucht interessante Umgebungen wie New York, Hongkong oder gar die Area 51. Nicht zuletzt dank seiner Nanoimplantate verfügt Denton über eine ganze Reihe verschiedener Möglichkeiten, die Aufgaben zu lösen. Die große Handlungsfreiheit ist einer der wichtigsten Aspekte des Spiels. Es ist möglich, nahezu jede Situation auf unterschiedliche Art und Weise zu lösen, egal ob mit oder ohne Gewaltanwendung. Hinzu kommen viele Entscheidungsmöglichkeiten, die Auswirkungen auf den Verlauf der Geschichte und die Bewohner der Spielwelt haben.

Von der reinen Spielmechanik her ist Deus Ex ein First-Person-Shooter, jedoch ausgestattet mit einer ganzen Reihe an wirkungsvollen Rollenspielelementen, vom Skill-System über unterschiedliche Ausrüstung bis hin zu den Implantaten. Diese Zusammenstellung ermöglicht entsprechend verschiedene Vorgehensweisen: Man kann einen auf Rambo machen oder leise schleichen wie Sam Fisher. Hinzu kommt, dass es beinahe in jedem Abschnitt der Umgebungen unterschiedliche Wege gibt. Deus Ex setzte dadurch Maßstäbe im Hinblick auf die Handlungsfreiheit in Videospielen.

Entwickelt wurde der Titel von Ion Storm Austin unter der Leitung von Harvey Smith und Warren Spector. Beides schon zu der Zeit keine unbekannten Namen. Spector hatte zuvor an Titeln wie Wing Commander, Thief, Ultima und vor allem System Shock gearbeitet, an dem auch Smith beteiligt war. Der Erfolg von Deus Ex konnte das angeschlagene Studio, das vor allem unter dem Megaflop Daikatana und den leicht dubiosen Machenschaften von Gründer John Romero zu leiden hatte, allerdings nicht retten. Ion Storm wurde später von Eidos Interactive übernommen und einige Jahre später endgültig geschlossen.

Wiederbelebung, erster Versuch

Deus Ex aber wurde zu einer Legende, auch wenn die 2002 erschienene PS2-Version nicht an den Erfolg der PC-Fassung anknüpfen konnte. Da war es nur logisch, einen Nachfolger zu entwickeln. Deus Ex: Invisible War erschien Anfang 2004 für PC und Xbox, erneut entwickelt unter der Leitung von Warren Spector. Diesmal übernehmt ihr die Rolle von Alex D von der Tarsus Academy kurz nach einem verheerenden Anschlag auf Chicago – offensichtlich inspiriert von den Ereignissen des 11. September. Erneut geht es um eine umfassende Verschwörung, erneut werden euch viele Freiheiten gelassen. Wieder gibt es eine eher lineare Story, die aber viele Möglichkeiten offenlässt.

Invisible War war sicherlich kein schlechtes Spiel, musste sich aber seinem Vorgänger im direkten Vergleich stellen und schnitt bei den Fans nicht gut ab. Zu kurz, zu wenig Rollenspielelemente, reduzierte Skill- und Implantatsysteme, schlechte KI, zu viel Fokus auf Action – so lauteten die meisten Vorwürfe. Die unter anderem durch die Konsolenversion eingeführten Vereinfachungen der Spielmechanik sorgten für Verdruss. Der Titel verkaufte sich gut, aber ein leicht bitterer Nachgeschmack blieb - erst recht durch die Querelen bei Ion Storm. Spector und Smith verließen das Studio, Ion Storm wurde 2005 geschlossen, die Deus-Ex-Marke lag brach. Geplante Spiele wurden aufgegeben oder unter anderem Titel veröffentlicht, wie beispielsweise Project Snowblind, das ursprünglich als Deus Ex: Clan Wars konzipiert war.

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