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Test - Die Gilde : Die Gilde

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Alteingesessene WiSim-Fans erinnern sich vielleicht noch an 'Die Fugger 2', ein erfolgreiches Spiel, welches euch im Mittelalter Handel und Intrigen erleben ließ. Nun legt 4Head Studios mit 'Die Gilde' den lang erwarteten Nachfolger vor, der neben zahlreichen neuen Gameplay-Features nun auch waschechte 3D-Grafik bietet. Nach einigen Verschiebungen, nicht zuletzt bedingt durch den Wechsel des Publishers, steht 'Die Gilde' nun endlich in den Regalen der Spieleläden.

Die Gilde
Erweiterungen verbessern die Sicherheit.

Nachdem ihr euch erst einmal rund 650 MB von der Spiel-CD auf die heimische Festplatte geschaufelt habt, dürft ihr anhand eines langen Intro-Videos einen intensiven Blick in das Leben und die Welt des 14. Jahrhunderts werfen. Dort erfahrt ihr unter anderem, dass ihr euch als Sohn oder Tochter aus der ländlichen Bevölkerung in die große Stadt wagt, um dort zu Geld und Ehre zu kommen. Dann kommen die üblichen Formalitäten: Fünf Städte stehen zur Auswahl, die jeweils unterschiedliche Bedingungen für eure Karriere bieten. Hinzu kommen verschiedene Schwierigkeitsgrade, die euch das Leben leicht oder schwer machen. Damit nicht genug, könnt ihr auch wählen, ob ihr Aufträge in unterschiedlichen Kategorien erfüllen oder euch lieber dem Endlosspiel widmen wollt.

Vorbereitungen und erste Gehversuche
Nun könnt ihr euren Stammbaum entweder per Zufall bestimmen oder selbst festlegen. Die Wahl eurer Eltern wirkt sich auf einige Charakterwerte aus, die eurer Figur zur Verfügung stehen und im weiteren Verlauf des Spieles durchaus ihre Auswirkungen haben. Wollt ihr ein Handwerk ergreifen, so lohnt es sich, beide Elternteile aus den Reihen der Handwerker zu wählen, da die entsprechende Fähigkeit damit einiges an Bonus bekommt. Gleiches gilt für die anderen Berufsgruppen. Weiter könnt ihr bestimmen, welchen Beruf ihr selbst ergreifen wollt. Neben verschiedenen Handwerken könnt ihr euch auch als Priester oder Dieb verdingen.

Zu Beginn steht euch ein einfaches Haus, ein Betrieb (bzw. Kirche oder Diebesnest) und ein mageres Startkapital zur Verfügung. Flugs das erste Personal angeheuert und schon könnt ihr mit der Produktion beginnen oder eure Diebe trainieren, bzw. auf Raubzug schicken. Die fertigen Produkte könnt ihr per Karren auf den Marktplatz bringen, wo mehrere Stände mit unterschiedlichen Waren nur auf euch warten. Dort schnell die Produkte verkaufen, Rohstoffe einkaufen und zurück zum Betrieb. Wer optimale Preise erzielen will, muss einfach nur warten. Die Preise verändern sich ständig, allerdings ist nicht zu erkennen, ob die Änderungen an einem Angebot- und Nachfrage-System verankert sind. Die ersten paar Runden gestalten sich dann auch als relativ zähflüssig, denn bis ihr genügend Kapital zum Ausbau eures jungen Imperiums habt, dürft ihr die Aktion Produzieren-Verkaufen-Einkaufen munter wiederholen. Immerhin könnt ihr das Spiel etwas beschleunigen oder verlangsamen, ganz nach eurer Wahl.

Die Gilde
Ein kurzer Blick ins Intro-Video.

Expansion und weitere Maßnahmen
Habt ihr dann ein vernünftiges Kapital beisammen, könnt ihr euch dem Ausbau widmen. In den Betrieben und auch am Wohnhaus stehen verschiedene Erweiterungen zur Verfügung, die euch nach und nach Bonusse bei der Produktion, aber auch in Sachen Sicherheit verschaffen. Nebenher könnt ihr euch weiterbilden und höhere Meistertitel erlangen, so dass ihr nach und nach euren Betrieb ausweiten und verbessern könnt. In höheren Ausbaustufen stehen euch dann neue Erweiterungen, weitere Produktionsmöglichkeiten und mehr Personal zur Verfügung. Ähnliches gilt für euer Wohnhaus: Mit wachsendem Ansehen und Kapital bekommt ihr höhere Titel, die euch bessere Häuser, zusätzliche Räume und Erweiterungen bescheren. Wer will, kann zu einem späteren Zeitpunkt auch weitere Berufe ergreifen und neue Betriebe aufbauen. Das Personal will außerdem durch Beförderungen, Prämien und bessere Bezahlung bei Laune gehalten werden. Wem das zu viel wird oder wer sich nicht intensiv mit den Betrieben beschäftigen will, der kann auch Meister anheuern, die ihm diese Arbeit, oder Teile davon, abnehmen. Leider sind diese Meister nicht unbedingt mit viel Intelligenz gesegnet, so kann es vorkommen, dass der gut bezahlte Meister euch fast in den Ruin treibt.

Auch euer Privatleben will gepflegt sein. So dürft ihr euch auf Brautschau begeben, nach erfolgreicher Werbung - möglichst mit Geschenken - habt ihr nach einiger Zeit einen Ehepartner am Hals und hoffentlich auch Nachwuchs. Letzteres ist unabdingbar, wenn ihr verhindern wollt, dass das Spiel mit eurem eigenen Ableben endet. Habt ihr einen Erben, dürft ihr mit diesem nach Abzug einer dicken Erbschaftssteuer den elterlichen Betrieb weiterführen und in eine neue Generation übernehmen. Die Fähigkeiten des Nachwuchses setzen sich aus denen der Eltern zusammen. Zusätzlich könnt ihr verschiedene Gegenstände erwerben, die von einem Inventar aus benutzt werden und bei Anwendung zur Ausbildung des Nachwuchses dienen.

Die Gilde
Banges Warten auf das Ende der Feuer.

Politik und Intrigen
Neben dem Privatleben und eurem Betrieb lockt auch noch die Politik. So gibt es in verschiedenen Kategorien und auf verschiedenen Ebenen Ämter, die im Rathaus ausgeschrieben werden und auf die ihr euch bewerben könnt. Sind euch die jeweiligen Amtsernenner gewogen, winkt euch der Aufstieg in höhere Ämter. Hier bietet euch das Spiel sehr viel Raum für alle möglichen Aktivitäten. So könnt ihr versuchen, die Konkurrenten mit Geschenken und Festen bei Laune zu halten, um an Ansehen zu gewinnen. Aber auch Bestechung und Ähnliches kann euch zu besseren Jobs verhelfen.

Das Intrigieren macht dann auch den spaßigsten Teil des Spieles aus. So könnt ihr Anschläge verüben, bestechen, bedrohen, beleidigen, verunglimpfen, Duelle ausfechten, verprügeln und etliches mehr, um unliebsame Konkurrenten aus der Welt zu schaffen oder das Amt eurer Wahl freizuschaufeln. Nur erwischen lassen solltet ihr euch nicht, denn dann winkt ganz schnell der Knast, wobei eine rechtzeitige Beichte in der Kirche eure Rettung sein kann. Das Problem bei der Sache ist allerdings, dass eure Konkurrenten zu ähnlichen Mitteln greifen, so dass ihr munter damit beschäftigt seid, zwischen Freund und Feind nicht den Überblick zu verlieren und gegen alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Wer die Nase von den Computergegnern voll hat, kann sich auch mit bis zu sieben weiteren menschlichen Gegnern auseinandersetzen, leider nur per LAN. Internet-Unterstützung und Hotseat-Modus sind nicht enthalten. Besonders letzteres ist schade, denn der Vorgänger sorgte im Freundeskreis kombiniert mit dem einen oder anderen Bier für lange Nächte.

 

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