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Test - Die Siedler: Aufbruch der Kulturen : Ausflug in die Vergangenheit

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Spätestens seit der Veröffentlichung von 'Die Siedler 5' wurde die Fangemeinde in zwei Lager gespalten. Den alteingesessenen Fans gefiel die neue Ausrichtung mit Fokus auf direkt steuerbare Echtzeitkämpfe und vereinfachtem Warensystem nicht. Die andere Fraktion hingegen war durchaus angetan von der Neuorientierung der Serie. Um jedoch in beiden Lagern für gute Stimmung zu sorgen, hat Ubisoft kurzerhand eine so genannte Traditions-Edition ins Leben gerufen. Unter diesem Label erscheinen - wohl auch in Zukunft - Spiele, die sich an den Wurzeln der Serie orientieren: komplexe Warenkreisläufe, indirekte Kämpfe und dergleichen mehr. Und genau zu dieser Gruppierung gehört auch 'Die Siedler: Aufbruch der Kulturen', das trotzdem mit einigen interessanten Neuerungen aufwarten kann.

Dudelsäcke und grimmige Götter

Das Herzstück des Solo-Parts bildet natürlich die neue Kampagne, die sich über elf Missionen erstreckt. Nun ja, viel mehr Auswahlmöglichkeiten habt ihr auch gar nicht und vor allem die Abstinenz eines Tutorials dürfte so manchen Neueinsteiger abschrecken. Zwar gibt es im Spiel selbst einige Tooltipps, doch die eigentlichen Kniffe des Spiels ("Wer braucht überhaupt Werkzeuge?" etc.) könnt ihr nur durch Trial & Error in Erfahrung bringen - doof. Doch widmen wir uns an dieser Stelle lieber der bereits angesprochenen Kampagne. Die ebenso launige wie gleichzeitig auch dünne Hintergrundstory rund um den erzürnten Gott Olympus und den Wettstreit der Völker wollen wir nicht weiter ausbreiten. Sie ist vorhanden, reißt niemanden vom Hocker und wird zudem nicht gerade sonderlich hübsch präsentiert.

Viel interessanter ist das eigentliche Spielgeschehen: Ihr leitet die Geschicke von insgesamt drei Völkern - dazu gleich mehr - und siedelt euch in bewährter Manier durch die Missionen. Die aus 'Die Siedler 2' bekannten Mechanismen blieben nahezu unverändert, sodass sich Fans der ersten Stunde sofort heimisch fühlen. Ihr sorgt für Rohstoffnachschub, plant den möglichst optimalen Aufbau eurer Siedlung und expandiert fleißig. Hin und wieder kommt es auch zu Scharmützeln mit dem Feind, die ihr nach wie vor nicht direkt steuern könnt. Aus diesen elementaren Aspekten ist das gesamte Spiel aufgebaut.

Also die alte Leier nur in modernem Gewand? Mitnichten! Schon beim Missionsdesign wird schnell deutlich, dass sich die Jungs von Funatics durchaus Mühe gegeben haben. So müsst ihr unter anderem das olympische Feuer entzünden, eine riesige Menge an Brezeln für die Teilnehmer der Wettkämpfe bereitstellen oder eine Art Staffellauf mithilfe von Schiffen gewinnen. Das alles wird garniert mit kleinen Intrigen, die inner- und außerhalb der drei Völker entstehen.

An Abwechslung mangelt es demnach augenscheinlich nicht, doch die Tücke liegt im Detail. So interessant die Missionen auch klingen, verlangen sie von euch doch meist nur das Abspulen der gewohnten Vorgehensweisen: siedeln, expandieren, kämpfen. Zwar wird das alles recht nett verpackt, doch wir vermissen die letzte Konsequenz bei der Ausarbeitung der Missionen. Warum nicht mal völlig neue Elemente ins Spielgeschehen bringen, die vom 'Siedler'-Schema-F abweichen? Die Chance war definitiv da.

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