Test - Dishonored: Definitive Edition : Gut gealtert, Herr Corvo
- PS4
- One
Fast drei Jahre ist es nun her, dass Harvey Smith und Arkane Studios für Bethesda ein beeindruckendes Abenteuer namens Dishonored: Die Maske des Zorns abgeliefert haben. Ein bemerkenswerter Titel, der sich in Sachen Art-Design nicht hinter einem BioShock verstecken muss und mit seiner tollen Gestaltung und vielen spielerischen Freiheiten zu einem echten Spiele-Highlight wurde. Nun gibt es den Titel samt seiner drei DLCs auch für die PS4 und Xbox One. Wir haben getestet, ob Corvo etwaigen Assassinenkollegen immer noch einheizen kann.
Im Oktober 2012 erblickte Dishonored: Die Maske des Zorns das Licht der Welt und brachte eine ungewöhnliche Spielwelt mit: Das Inselreich Dunwall, geprägt von Walfang und nicht wenigen Steampunk-Elementen, geplagt von einer Seuche, durchsetzt von Intrigen, während der Adel in Saus und Braus lebt. Corvo, Leibwächter der regierenden Königin, wird des Mordes an ebenjener beschuldigt und eingebuchtet. Emily, die junge Tochter der Königin, wird hingegen entführt. Corvo gelingt mit fremder Hilfe die Flucht. Er macht sich auf die Suche nach Emily und stellt sich der Verschwörung, unterstützt von den übernatürlichen Kräften, die ihm der gottähnliche Outsider verleiht.
Die Hauptgeschichte rund um Corvo ist allerdings nur ein Teil des Pakets, das euch mit der Definitive Edition vorgesetzt wird. Hinzu kommen die seinerzeit veröffentlichten DLCs, nämlich die beiden zusammenhängenden und erfreulich gelungenen Erweiterungen The Knife of Dunwall und The Brigmore Witches, in denen ihr die Rolle des eher gegensätzlichen Daud übernehmt. Ferner mit dabei sind die Challenges aus Dunwall City Trials und das Ergänzungspaket namens Void Walker's Arsenal. Sprich alles, was zu dem Titel veröffentlicht wurde. Vom Umfang her ist das schon mal ein sehr rundes Paket zu einem Preis von unter 40 Euro.
Tolles Art-Design und spielerische Freiheit
Zwei Dinge machten Dishonored zu einem bemerkenswerten Titel: zum einen das ungewöhnliche Szenario rund um Dunwall, das gut erzählt und sehr ernsthaft in Szene gesetzt wurde mit einem ungewöhnlichen, teils wie gemalt wirkenden und sehr einzigartigen Art-Design aus der Feder von Half-Life-2-Schöpfer Antonov. Zum anderen die enorme spielerische Freiheit trotz begrenzter Umgebungen und eher linearer Geschichte.
Ob rabiat mit Klinge, Messer oder Armbrust oder heimlich, still und leise – die Art und Weise des Vorgehens blieb ganz euch überlassen und hatte sogar Auswirkung auf die Spielwelt selbst. Zudem würzten die übernatürlichen Fähigkeiten von Corvo, wie beispielsweise seine Teleportation oder schlicht Ratten auf seine Gegner zu hetzen, das ganze Gameplay angenehm.
Damit mischte der Titel Elemente von legendären Spielen wie Deus Ex, BioShock, Thief und Half-Life-2 zu einem recht einzigartigen, intelligenten und wunderbar gestalteten Spielvergnügen. Es war jeoch nicht ganz ohne Macken, denn die KI war teils durchwachsen, man konnte keinen Einfluss auf den Spielverlauf nehmen und zum Ende hin ging dem Titel ein wenig die Puste aus.
Gelungene Portierung ohne Neuerungen
Die neu aufgelegte PS4- und die Xbox-One-Version ändern nichts am Inhalt oder den Spielmechaniken. Das wäre auch ziemlich sinnlos, der der Titel ist mit seiner tollen Atmosphäre in sich bereits sehr stimmig und glänzt ohnehin mit guter Wiederspielbarkeit dank der verschiedenen Spielweisen. Wir hätten uns allerdings ein Rebalancing des Schwierigkeitsgrades gewünscht, denn gerade in der zweiten Hälfte wird der Titel dank der etwas zu starken Fähigkeiten von Corvo zu einfach.
Aber es wird eine rundum gelungene Portierung eines Spiels abgeliefert, das insgesamt erfreulich gut gealtert ist. Dank des Art-Designs, das weniger auf technische Brillanz und mehr auf stilvolle, eher wie gemalt oder gezeichnet wirkende Gestaltung setzt, ist der Sprung zur neuen Konsolengeneration denkbar einfach und bewegt sich locker auf dem Niveau der damaligen PC-Version. Auch in der Definitive Edition ist das Spiel eben deswegen ein sehenswertes Erlebnis, zumal es immer noch piekfeine Grafik abliefert und absolut flüssig über den Bildschirm huscht, auch wenn es lediglich auf 30 fps läuft.
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