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Preview - Divinity: Original Sin 2 : Sündhaft gute Kostprobe

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Die belgischen Larian Studios lieferten mit Divinity: Original Sin einen Rollenspielkoloss der alten Schule ab. Die Messlatte liegt hoch, denn abgesehen von Schwächen in der Story gab es recht wenig zu kritisieren. Mit diesem Vertrauensvorschuss konnten 2 Millionen Dollar über Kickstarter für Divinity: Original Sin 2 generiert werden – doppelt so viel wie für den Vorgänger. Nun ist der Titel via Early Access verfügbar und bietet den ersten Akt als anspielbare Kostprobe, in dem wir an die Küste der Insel Fort Joy gespült wurden. Wir wollten eigentlich gar nicht mehr weg, obwohl die Flucht unser Ziel war.

Bereits bei der Charaktererstellung fällt auf, dass ein stärkerer Fokus auf die Story und euren Charakter gelegt werden soll. Denn anstelle eines völlig generischen Helden habt ihr die Wahl aus vier vorgefertigten Individuen, die jeweils ihre eigene Hintergrundgeschichte mitbringen. Zudem gibt es mit Menschen, Elfen, Zwergen und Echsen gleich vier spielbare Rassen. Wenn euch die vorerstellten Charaktere nicht zusagen, könnt ihr auch weiterhin einen völlig eigenen Charakter entwerfen. Ihr verzichtet dann jedoch auf jede Menge Charaktertiefe, da die vordefinierten Persönlichkeiten ganz eigene Dialogoptionen und individuelle Quests entsprechend ihrem Hintergrund bieten.

Gestrandet und orientierungslos

Zu Beginn landet ihr als Schiffbrüchiger an einer Küste. Vorerst seid ihr alleine; ihr startet nicht sofort mit einem Gefährten. Unweit der Küste stoßt ihr auf ein Fort samt angrenzender Siedlung. Schnell wird klar, dass es sich um eine Art Strafkolonie für jene handelt, die der Quellenmagie mächtig sind, da diese Magie mittlerweile verteufelt wird. Euer Schiff wurde auf dem Weg dorthin von Monstern angegriffen, doch ihr habt es geschafft, an die Küste zu schwimmen. Ihr trefft auf jede Menge anderer Strafkolonisten, darunter auch die drei Charaktere, die ihr bei der Erstellung nicht gewählt habt. Wenn ihr möchtet, schließen sie sich euch an. Im Koop-Modus kann das spannend werden, da sich die persönlichen Quests durchaus in die Quere kommen können.

Divinity: Original Sin 2 - Early Access Launch Trailer
Heute Abend wird die Early-Access-Phase des Rollenspiel-Sequels eingeläutet.

Divinity: Original Sin 2 lässt seinen roten Faden klarer erkennen als der Vorgänger, dadurch hat uns die Geschichte deutlich schneller gepackt. Insbesondere die Persönlichkeiten der unterschiedlichen Charaktere sorgen für glaubwürdigere Dialoge, die derzeit noch nicht vertont sind, und machen dadurch das Vorgehen individueller und besser nachvollziehbar. Dennoch teilt auch der zweite Teil das Problem des Vorgängers, sowohl eine Geschichte erzählen als auch möglichst viel Freiheit bieten zu wollen. Das führt zu einer anfänglichen Orientierungs- und Ziellosigkeit, denn selbst als Kenner von Divinity: Original Sin brauchten wir eine Weile, uns in die Welt und unseren Charakter einzufinden.

Unendliche Möglichkeiten

Besonders die Freiheit ist es jedoch, die dem Titel so viel Tiefe verleiht. Schon der Vorgänger hatte jede Menge Momente der Form „Ich probiere das mal aus, obwohl das bestimmt nicht funktioniert … Oh, das klappt ja wirklich!“. Fast alle Objekte sind verschieb-, zerstör- und aufhebbar, wie sperrig sie auch sein mögen. Zudem kann im Grunde jeder Charakter angegriffen und getötet werden. Oft gibt es mannigfaltige Lösungen für ein Problem, und das gilt auch für die rundenbasierten Kämpfe.

Wenn ihr den Vorgänger kennt, dann wisst ihr um den Stellenwert der Elemente in der Original-Sin-Reihe. Ihr könnt euch Kämpfe unglaublich erleichtern, wenn ihr die lokalen Gegebenheiten zu euren Gunsten nutzt. Ein Ölfleck kann entzündet, eine Blutlache unter Strom gesetzt werden. Die Kombinationsmöglichkeiten sind nun noch vielfältiger. Mit einem Segenszauber könnt ihr beispielsweise Feuer in heiliges Feuer umwandeln, das euch heilt, statt euch zu verbrennen. Die Kämpfe behalten eine gute Mischung aus chaotischen Kettenreaktionen und taktischer Tiefe. Die Höhenunterschiede spielen für Fernkämpfer nun eine wichtigere Rolle. Gute Positionierung ist also umso entscheidender.

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