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Test - EverQuest II : Spiel der Woche 50/04

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’EverQuest 2’ ist fertig gestellt und fordert jetzt die langsam in die Jahre gekommenen alten Platzhirsche unter den MMORPGs um die Vorherrschaft im viel bevölkerten Fantasy-Revier heraus. Aber auch ein zweiter Kandidat steht demnächst in den Startlöchern: ’World of WarCraft’. Wer wird in diesem Winter die Spieler am meisten begeistern können? Die gut eingeführten Veteranen oder einer der beiden jungen Wilden? Mit welchen Voraussetzungen ’EverQuest 2’ in den Kampf der Giganten geht, erfahrt ihr in unserem Review.

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Die Endphase in der Entwicklung von 'EverQuest 2' lies beinahe die Vermutung aufkommen, es handle sich hierbei eher um ein neues Fantasy-Spektakel für die Kinoleinwand als 'nur' um ein Spiel. Ein Making-of-Video jagte das andere. Man sah unter anderem dem prominenten Schauspieler Christopher Lee, der im Spiel Lucan D'Lere die Stimme leiht, bei den Sprechaufnahmen zu, ehrfürchtig lauschte man der Dirigentin Laura Karpman und dem Prager Symphonie Orchester, die den Soundtrack komponierte, und nicht zuletzt lies man interessierte Spieler den Grafikern und Designern bei ihrer Arbeit über die Schulter blicken. Auf der technischen Seite sollte ein langfristiger Beta-Test zu einem reibungslosen Start beitragen. Zigtausend gesprochene Zeilen sollen den Dialogen mit den NPCs einen Hauch von Wirklichkeit verleihen. Wer einen solchen Aufwand betreibt, von dem darf man doch einen würdigen Nachfolger von 'EverQuest' erwarten, dessen Geschichte 500 Jahre nach dem Urvater beginnt.

MMORPG und Individualität: ein Gegensatz?

In Rollenspielen wird einem ja gemeinhin von allen Seiten eingeredet, man sei der einzig wahre und unvergleichliche Held, der im jeweiligen Spiel-Universum auf Erden wandelt. Das MMORPG-Genre trägt einen Gegensatz ja geradezu in sich: Massively Multiplayer. Da ist es der eigenen Einzigartigkeit natürlich nicht gerade zuträglich, wenn man Ingame zig Kopien von sich selbst herumlaufen sieht, die einem zum Verwechseln ähnlich sehen oder die gleiche Klasse spielen. 'EverQuest 2' lässt dem Spieler bei den Gestaltungsmöglichkeiten bezüglich des Aussehens seines zukünftigen Charakters eine Auswahl an Einstellungsmöglichkeiten, die seinesgleichen sucht. Mit nahezu ungezählten Schiebereglern lassen sich von Kopf bis Fuß Veränderungen an den 16 spielbaren Rassen vornehmen, die sich schon aufgrund ihrer physischen Erscheinung merklich voneinander unterscheiden. Allein in der Kategorie der Kopfpartie lassen sich beispielsweise Haarfarbe, Frisur, Augenfarbe und Ohren nach Wunsch anpassen.

Ebenso umfangreich verhält es sich mit der Auswahl an unterschiedlichen Professionen, beziehungsweise 24 spielbaren Klassen. Um den Überblick zu behalten, werden diese von Level eins bis neun in Archetypen, ab der zehnten Stufe in Klassen und ab Level 20 in Unterklassen eingeteilt. Was anfänglich eher Verwirrung aufkommen lässt, dient aber im Gegenteil der schrittweisen Einführung und Verfeinerung der gespielten Profession und bejaht gleichzeitig die schon angesprochene Frage nach genügend Individualität. An einem kleinen Beispiel soll dies hier verdeutlicht werden: Als unbedarftes Mitglied des Kämpfer-Archetyps sammelt ihr in den Anfangs-Levels erste Erfahrungen, bis ihr mit Level zehn vor die Wahl einer Klassen-Entscheidung gestellt werdet als Krieger, Schläger oder Kreuzritter den Weg fortzusetzen. Ab jetzt erhaltet ihr schon Fertigkeiten, die euch von den anderen Klassen unterscheiden. Der nächste wichtige Punkt im Leben wird mit der 20. Stufe erreicht, auch hier werdet ihr wieder vor eine Entscheidung und somit Spezialisierung gestellt: Habt ihr euch in der Vergangenheit für den Weg eines Kreuzritters entschieden, stehen euch nun die Unterklassen Paladin und Schattenritter sowie deren jeweilige Vorzüge offen. Damit diese wichtigen Einschnitte in der Biographie des Charakters nicht nur nebensächliche Randnotizen darstellen, sind erfolgreich absolvierte Klassen-Quests für die höheren Weihen erforderlich. Zudem sind regelmäßig nach einigen Levels die so genannten Racial-Traits verfügbar, die eurer Rasse noch einen gewissen Feinschliff geben können.

Eine ähnlich umfangreiche Auswahl bekommen die Handwerker unter euch geboten. Dabei ist das Handwerkssystem durchaus mit dem Fertigkeiten- und Stufensystem für die Abenteurer vergleichbar. Auch hier beginnt der angehende Meister seine Grundausbildung zuerst als Craftsman (Handwerker), Outfitter (Händler) oder Scholar (Gelehrter) und legt damit schon grob seinen Beruf fest. So wie die klassenspezifischen Quests unabdingbar zum weiteren Aufstieg sind, müssen auch im Handwerk spätestens aber der zehnten und zwanzigsten Stufe Fortbildungsmaßnahmen ergriffen werden, um weiterzukommen. Der Outfitter bildet sich so beispielsweise zum Rüstungs- bzw. Waffenschmied oder zum Schneider weiter.

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