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Test - Far Cry Instincts : Einfach kaufen, nicht lesen!

  • Xbox
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Leider fallen die diversen Innenlevels etwas ab: Die teils detailarmen Innenräume und ewig langen Stollengänge reduzieren das Spielgeschehen auf eine simple und etwas monotone Ballerei. Egal ob drinnen oder draußen, die durchwachsene KI der Feinde ist eines der Hauptmankos von ’Far Cry Instincts’. Manchmal gehen die Halunken durchaus clever vor, springen in Deckung, lösen Alarm aus, treffen selbst auf weite Distanz zielgenau und geben sich untereinander Kommandos. Oftmals reagieren sie aber eher verzweifelt als klug und geben ein leichtes Ziel ab. Oft kommt es vor, dass die Kontrahenten in die falsche Richtung schauen, obwohl ihr gerade einen ihrer Kameraden erledigt habt, oder ballern vergnügt in eine Kiste zwischen ihnen und euch. Besonders nervig ist die unausgegorene KI, wenn ihr in Stealth-Manier vorgehen wollt – häufig werdet ihr sofort von den Gegnern erkannt, obwohl ihr euch im Dickicht gar nicht bewegt habt oder euch in absoluter Dunkelheit befindet. Des Weiteren kann es passieren, dass in Jacks Nähe im wahrsten Sinne des Wortes wie aus dem Nichts Gegner erscheinen, was beim Spieler ebenfalls nicht gerade für Begeisterung sorgen dürfte.

Viel gewollt

Neben dem spannenden Singleplayer-Modus haben sich die Entwickler auch im Multiplayer-Part mächtig ins Zeug gelegt. Bis zu vier Spieler dürfen sich in den aufwändigen Mehrspieler-Arealen austoben. Am meisten Spaß kommt aber im System Link oder online über Xbox Live auf. Bis zu 16 User treten hier gegeneinander an. Zur Auswahl stehen leider bloß vier Spielvarianten, die sind aber durchaus gelungen. Abseits von Deathmatch (’Chaos’) und Team-Deathmatch sowie dem CTF-ähnlichen ’Klau die Probe’ macht ’Jäger’ am meisten Spaß. Hier darf ein Spieler als Raubtier-Mutant agieren, während die anderen User das Untier zu erlegen versuchen – wer dabei genau der Jäger und wer der Gejagte ist, wechselt je nach Talent und Spielsituation. Wem die vorgegebenen Maps nicht passen, der darf in dem hervorragenden Editor sein eigenes Südsee-Schlachtfeld zusammenbasteln, inklusive Fahrzeuge. Unerfreulicherweise leidet der Multiplayer-Part online unter häufigen Lags, überdies wirken die Waffen etwas unausbalanciert. Ansonsten kann der Titel aber im Mehrspieler-Modus voll überzeugen.

Technisch haben die Entwickler viel gewollt und (fast) alles erreicht. ’Far Cry Instincts’ ist einer der visuell beeindruckendsten Xbox-Titel. In den Innenlevels bekommt ihr sehr schöne Bumpmapping- und Licht- sowie Schatteneffekte zu sehen, was die etwas wenigen Details leicht verschmerzen lässt. So richtig begeistern kann aber die Optik in den Außenlevels. Die herrlichen Naturlandschaften sehen mit ihrem dichten Blattwerk, Blendeffekten, der geschickt eingesetzten Unschärfe, der herrlichen Weitsicht, den unterschiedlichen Tageszeiten, der ansehnlichen Wasserdarstellung und den vielen sonstigen Spezialeffekten unglaublich gut aus. Das muss man einfach gesehen haben. Leider wird diese opulente Optik durch einen oft deutlich sichtbaren Detail-Bildaufbau sowie eine instabile Framerate erkauft, was vor allem im 50Hz-Modus negativ auffällt. Die Darstellung der Gegner geht in Ordnung, kann aber nicht ganz mit der sonstigen Grafikpracht mithalten. Ebenfalls nicht ganz perfekt ist das Speichersystem – ihr müsst auf eine Quicksave-Funktion verzichten, stattdessen seid ihr auf Checkpoints angewiesen, die manchmal etwas weit auseinander liegen.

Der Sound kann ebenfalls insgesamt überzeugen. Die spärlich eingesetzte cineastische Musik in Kombination mit einer sehr dichten Dschungel-Geräuschkulisse sorgt für viel Atmosphäre. Des Weiteren gefallen die vielfältigen Soundeffekte sowie die gelungene deutsche Sprachausgabe. Die Surround-Abmischung wirkt hingegen zuweilen etwas fehlerhaft, was aber nicht weiter ins Gewicht fällt.

Fazit

von David Stöckli
Als großer Fan der PC-Vorlage habe ich mich sehr auf ’Far Cry Instincts’ gefreut. Glücklicherweise hat Ubisoft mit dem Titel einen echt tollen Shooter auf der Xbox zustande gebracht, der grafisch für offene Münder sorgt. Die beeindruckenden Effekte und das geniale Südsee-Setting muss man einfach gesehen haben. Außerdem sind die neuen Raubtier-Fähigkeiten ganz klar eine Bereicherung im Baller-Einerlei – und das sowohl im Singleplayer-Modus als auch im Mehrspieler-Part. Leider kommt Jacks Konsolen-Abenteuer insgesamt aber nicht ganz an den PC-Hit heran. Dies liegt vor allem an der enttäuschenden KI, der zuweilen stark eingeschränkten Bewegungsfreiheit und den eher langweiligen Innenabschnitten. Trotzdem: Wer Ego-Shooter mag und eine Xbox besitzt, sollte sich ’Far Cry Instincts’ nicht entgehen lassen.

Überblick

Pro

  • beeindruckende Grafik
  • teils verschiedene Vorgehensweisen möglich
  • toller Map-Editor

Contra

  • durchwachsene Gegner-KI
  • instabile Framerate und deutlicher Bildaufbau
  • manchmal wenig Bewegungsfreiheit

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