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Preview - FIFA 13 : Intelligenzbestien

  • PS3
  • X360
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Nickeligkeiten

Da springt der Ball vom Fuß ins Aus oder dem Gegenspieler direkt vor dessen Latschen. Durch diese scheinbare Kleinigkeit kommt gleich mehr Leben ins Spiel. Mehr frei herumfliegende Bälle bedeuten nämlich auch mehr Zweikampfsituationen und mehr Dynamik. Grätsche ich den Angreifer mit der Todessense um, bevor er den versprungenen Ball erreicht? Laufe ich ihn fair ab? Oder gehe ich ins Laufduell und schaue mal, wie stabil der Stoff seine Trikots ist? Wo ihr euch vorher mit einem Stürmer mit einem magisch am Fuß klebenden Ball herumplagen musstet, ist jetzt echtes Gerangel um den Ballbesitz an der Tagesordnung. Dass die Kulle bei unseren Partien auch Zauberern wie Lionel Messi oder Mesut Özil versprang, war zwar ärgerlich, aber nachvollziehbar. Schließlich hat auch ein Star mal einen schlechten Tag.

Apropos Stabilität des Trikots: Die Zweikämpfe werden mit mehr Nickeligkeiten gewürzt und spiegeln so den Fußballalltag sehr gut wider. Gerade das Zupfen am Textil oder das Ziehen an der Schulter sind Mittel, die nun öfter und besser zum Einsatz kommen. Statt den davoneilenden Stürmer brutal von hinten umzusensen und dafür glatt Rot zu kassieren, zieht und zerrt ihr einfach so lange, bis der Gegner das Gleichgewicht verliert oder langsam genug ist, damit ihr ihn vom Ball trennen könnt. Natürlich bleiben auch solche Kleinigkeiten nicht ungeahndet. Die Schiris pfeifen aber ausgewogener und lassen auch mal die eine oder andere regelwidrige Aktion durchgehen.

Schau mir in die Augen, Kleiner

Auch das neue „Complete Dribbling“ hat sich beim Anspielen schon sehr stimmig und gelungen angefühlt. Lauft ihr zum Beispiel mit Messi Richtung Seitenlinie, platziert er sich automatisch so, dass er seinem Gegner gegenübersteht. Versucht der nun eine Grätsche, legt Lionel die Kugel elegant vorbei, um Richtung Torauslinie zu rasen und eine Flanke hereinzubringen. Oder er verschleppt in seiner gewohnten Art das Tempo, um den ebenfalls langsamer laufenden Verteidiger mit einer Blitzspurt zu überraschen. Die Summe an Aktionsmöglichkeiten aus dieser neuen Position zu Gegner und Tor ist nun größer. Während unserer Testmatchs haben bestimmte Spieler die Position automatisch eingenommen, sie ist aber auch manuell ausführbar.

Passend dazu ist die Zahl der Animationen noch mal deutlich angestiegen. Gerade die Superstars des aktuellen Weltfußballs haben echte krasse Ballannahmen oder Pässe auf Lager. Sorgenkinder bei unseren Anspielsitzung in Köln waren die Torhüter. Hier schwankte die Qualität der Paraden noch sehr wild zwischen Welt- und Kreisklasse. Hoffen wir mal für EA, dass die Torhüter bei den Überarbeitungen noch nicht berücksichtigt waren und im finalen FIFA 13 zur absoluten Höchstform auflaufen. Damit wäre dann auch ein wichtiger Kritikpunkt an FIFA 12 ausgemerzt.

Fazit

von Jens Quentin
Trotz der sehr frühen und noch mit einigen Schönheitsfehlern behafteten Anspielversion wird klar, dass EAs angekündigten Neuerungen kein leeres Geschwafel sind. In erster Linie hat es uns dabei die neue KI angetan, mit der sich nun endlich auch schnelle Konter, Traumpässe in den freien Raum und rasante Ballstafetten umsetzen lassen. Die Spieler nutzen konsequent freie Räume und bieten sich so an, dass sehenswerte Spielzüge machbar sind. Auch die neue Ballannahme macht das Spiel glaubwürdiger. Sie sorgt zudem für mehr Situationen, wo um den Ball gekämpft wird. Statt standardisierter Zweikämpfe, die immer nach Schema F verlaufen, gibt es nun einen größeren Variantenreichtum. Während die Schiris schon den einen oder anderen Lehrgang mitgemacht haben und schon deutlich nachvollziehbarer pfeifen, haben die Entwickler bei den Torhütern noch eine Menge Arbeit vor sich. Aber es ist ja auch noch einige Zeit hin bis zum Herbst dieses Jahres. EA ist auf dem besten Weg, ein extrem gutes Fußballspiel durch Feintuning an den richtigen Stellen noch besser zu machen.

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