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Test - FIFA 2002 : FIFA 2002

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FIFA 2002
Das neue Pass-System in Aktion.

Grafisch gesehen bietet 'FIFA 2002' die üblichen Verbesserungen der Details: Vor der Ausführung des Freistoßes sieht man, wie sich die Spieler den Schweiß von der Stirn wischen - geht der Ball ins Seitenaus, drehen sich die Schützlinge resignierend ab. Beansprucht ihr einen Kicker zu lange und bringt ihn ans Ende seiner Kräfte, lässt er zum Schluss entnervt den Kopf hängen. Die Stadionzuschauer schauen wieder ein klein wenig besser aus, viel mehr als dauerhaftes Rumgehüpfe haben die Besucher jedoch nicht zu bieten. Wirklich schlecht gemacht sind die Flaggen mit den Wappen der Vereine, die durch die Zuschauermenge schwenken. Die Jubel-Szenen sind vom Feinsten, ein negativer Nebeneffekt ist aber, dass die Entwickler den Mund einiger Spieler so designt haben, dass ihr beim Torjubel denkt, dass euch ein Pferd sein Gebiss entgegenstreckt. Ein weiterer Minuspunkt ist, dass die automatische Wiederholung nur eine Kamera-Perspektive bietet - wenn ihr ein wenig Abwechslung braucht, müsst ihr euch die Szene manuell mit der Sofortwiederholung noch einmal anschauen. Ganz neu ist die automatische Rückblende von Fouls und Abseitsentscheidungen - vorbei sind die Zeiten, in denen ihr lautstark 'Schiebung' gerufen habt. In Nah-Aufnahmen haben die Kicker das Glänzen eines frisch lackierten Sportwagens, so dass eure Schützlinge ein ganzes Stück unechter aussehen. Der Übergang von einer Jubel-Szene zum erneuten Anstoß wird von einer schönen Animation begleitet.

FIFA 2002
Eure Mitspieler stoßen in freie Räume vor und bieten sich an.

Wie bereits angesprochen, ist der Sound gewöhnungsbedürftig. Einzig die Titel-Musik von 'Gorillaz' kann vollends überzeugen - die Trance-Musik die nach einem Tor erklingt und im Menü dudelt, muss man schon mögen, um sie nicht abzuschalten. Die Kommentare liefern dieses Jahr wieder Wolf-Dieter Poschmann und Jörg Dahlmann. Neben kleinen Patzern wiederholt sich das Gespann manchmal sehr oft, und Poschmann bezeichnet Bayerns Stürmer-Star Pizarro sogar als 'Van Aalen'; insgesamt lässt sich der Kommentar aber als gut bezeichnen. Die Stadion-Atmosphäre ist altbacken: Man meint, Fan-Gesänge aus den alten Titeln wiederzuhören und dass die Zuschauer in der englischen Liga 'Dortmund, Dortmund!' skandieren, hilft noch viel weniger, eine mitreißende Stimmung ins Cyber-Stadion zu zaubern. Diesmal mischen auch die Spieler in Sachen Sound mit: Mit lautstarken Ausrufen wie 'Ich bin hinter dir!' machen sie auf sich aufmerksam. Auch beim Ballkontakt geben die Kicker Laute von sich, wobei man besonders kraftvollen Schüssen allerdings denkt, man sei im Nachtprogramm von RTL 2 gelandet.

FIFA 2002
Spektakulärer Torjubel.

Wird etwas im Hause von EA Sports erfunden, macht es gleich die Runde: Das Bonus-System aus 'NHL 2002' ist auch im Fußball-Pendant wiederzufinden. Wenn ihr ein Turnier gewinnt, wird eine Panini-Karte eines Spielers freigeschaltet, des weiteren wird ein neuer Wettbewerb spielbar. Während das Karten-System in 'NHL 2002' fesselnd ist, ist die 'FIFA '-Variante eher eine nette Dreingabe, die eigentlich nicht beachtenswert ist. Der Editor präsentiert sich gewohnt benutzerfreundlich, so könnt ihr ganz bequem neue Trikots gestalten und den Spielern neue Frisuren verpassen. Mit 'FIFA 2002' ist es erstmals möglich ein komplettes Traum-Team zu bauen, in den Vorgängern musstet ihr ja noch andere Mannschaften modifizieren. Seit Jahren gewünscht, jetzt endlich dabei: Die freie Tastatur-Belegung. Ab sofort bestimmt ihr die Steuerung und müsst euch nicht mehr nach den Vorgaben des Programms richten.

 

Fazit

von Tobias Knoke
Klasse, EA Sports. Das neue Pass-System lässt den neusten 'FIFA'-Spross nicht nur simulationsreicher werden, es macht auch wesentlich mehr Spaß, einen Spielzug mit einem spektakulären Tor abzuschließen. Doch nicht nur mehr Spaß bietet 'FIFA 2002', denn ihr werdet auch viel Zeit mit dem Titel verbringen: Während ich den Vorgänger nach einem langen Wochenende gähnend in die Ecke legte, sind die Computer-Gegner nicht mehr so einfach zu knacken - auch wenn deren einfallslose Spielweise enttäuscht. Außerdem stört die nur solide musikalische Untermalung und das langweilige Menü beim besten Fußball-Spiel für den PC. Doch bitte, bitte, liebe Entwickler, wie wäre es, wenn die Besucher im nächsten Teil mal eine Generalüberholung bekommen würden? Die Fan-Gesänge sind nicht nur spärlich, sie klingen auch nicht gerade wie das, was man in einem echten Fußball-Stadion zu hören bekommt. Die Darstellung der Besucher wird zwar kontinuierlich besser, doch sind die Fans immer noch kein echter Hingucker. Dann noch die realistischen Gesichter aus 'NHL 2002' und 'FIFA 2003' währe der absolute Volltreffer!  

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