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Test - Final Fantasy XIV Online : Frustrierendes Final Fantasy

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Fiese Eichhörnchen

Das Kampfsystem wirkt ebenfalls sehr unharmonisch, da man auch in späteren Spielstunden noch größtenteils auf unspektakuläre Gegner wie Eichhörnchen, Dodos und Ratten trifft. Die meisten Gegner sind schwach und wenig fordernd, allerdings kann es auch vorkommen, dass man mitunter auf viel zu starke Gegner trifft. Wieder fehlen genaue Indizien und Angaben, wo was zu finden ist. Im Getümmel ist es schwierig, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden, sodass man in größeren Gruppenkämpfen immer wieder ungewollt Mitstreiter verletzt. Es gibt auch keine Gruppenliste, über die ihr gezielt andere heilen könntet, aber das ist ohnehin uninteressant, da das Heilen anderer kaum belohnt wird.

Einen wichtigen Teil nimmt das Handwerk ein, das jene anspricht, die nicht so gern kämpfen. In Form von Minispielen webt ihr Stoffe, buddelt, schmiedet oder kocht. Es macht zwar Spaß, neue hilfreiche Rezeptkombinationen herauszufinden, allerdings stört auch hier, dass sich das Spiel selbst keine Rezepte merkt. Auch diese notiert ihr euch selbst. Die immer gleichen, zu langen Animationen der Herstellungen langweilen zudem auf Dauer.

Keine Zielgruppe?

Das Schlimmste am Spiel ist die Tatsache, dass es keinerlei Hotkeys gibt. Wer mal eben in sein Inventar blicken will, darf jedes Mal die Maus bedienen und sich umständlich durch das völlig unübersichtliche Menü klicken. Es gibt zwar die Möglichkeit, sich sogenannte Makros, also spezielle Konsolenkommandos, zu programmieren, aber es kann 2010 einfach nicht erwartet werden, dass man grundlegende Spielelemente selbst entwickelt.

Nachdem sich das Spiel insgesamt also sehr einsteigerunfreundlich zeigt, könntet ihr nun vermuten, dass Square Enix bewusst auf Hardcore-Spieler abzielt, aber auch diese dürften nicht begeistert sein. Die Handlung des Spiels ist zwar gut und reihentypisch, das ist sie in anderen moderneren, einsteigerfreundlicheren Titeln mit weniger Makeln aber auch. Dazu kommt, dass man nicht wahllos Charaktere haben kann, da weitere Charaktere zusätzliche Kosten bedeuten.

Da es Zeitsperren gibt, ist es auch nicht möglich, 24 Stunden lang Eichhörnchen zu jagen, um dadurch schnell aufzusteigen. Motiv dieser Limitierung ist es, dass Gelegenheitsspieler mithalten können. Allerdings ist das ein schlechter Scherz, da ein MMORPG-Einsteiger im Spiel vollkommen aufgeschmissen ist, sich nicht zurechtfindet und große Probleme mit der Benutzerführung haben wird. Selbst erfahrene MMO-Spieler werden Community-Seiten zu Rate ziehen müssen.

Besserung in Aussicht?

Es ist gut möglich, dass einige der genannten Probleme zum Zeitpunkt des Lesens dieser Kritik schon behoben wurden, da ein MMORPG ein sich ständiger änderndes Spiel ist, das sich jederzeit bessern kann. Wer sich also nicht sicher ist, sollte einen Blick auf Updates und Fan-Foren werfen und gegebenenfalls warten, bis eklatante Mängel aus der Welt geschafft sind. Es ist jedoch fragwürdig, wieso Square Enix das Spiel derart unfertig veröffentlicht hat.

Fazit

Christian Mester - Portraitvon Christian Mester
Es ist unbegreiflich, dass Final Fantasy XIV Online so unausgereift und unfertig erscheint. Manches wird man durch Patchs ausbügeln können, aber letzten Endes richtet es sich ausschließlich an Fans der Reihe, die auch mal ein Auge zudrücken können.

Überblick

Pro

  • epische Handlung
  • starke Grafik

Contra

  • sehr einsteigerunfreundlich
  • eintöniges Spiel-Design

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