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Test - Fire Emblem: Path of Radiance : Fire Emblem: Path of Radiance

  • GCN
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Schnurstracks geradeaus

Obwohl sich ’Fire Emblem – Path of Radiance’ einer ganzen Reihe von handelsüblichen Rollenspiel-Elementen bedient (Erfahrungspunktesystem, Spezialfähigkeiten usw.), ist es im Kern ein reinrassiges Strategiespiel. Denn der jüngste Serienspross spielt sich prinzipiell auf nur zwei Ebenen ab: dem Lager – in welchem Ihr ausgiebigen, per Text dargebrachten Konversationen eurer Party-Mitglieder beiwohnt, Charakterbeziehungen stärkt oder eure Ausrüstung beim Schmied respektive in diversen Shops auf den neuesten Stand bringt – und dem eigentlichen Schlachtfeld. Eine Oberwelt, auf der Ihr euch frei bewegen könnt und in der versteckte Nebenquests auf euch warten, sucht Ihr in ’Fire Emblem’ vergebens.

Der lineare Ablauf gerät dem Spieler aber keinesfalls zum Nachteil, denn Intelligent Systems hat das konsequente Geradeaus-Gameplay in eine wunderbare Geschichte verpackt. Die dichte Story erlangt durch die vielen, hervorragend ausgearbeiteten Charaktere geradezu episches Format. Die Beziehungen eurer Untergebenen entwickeln sich in teilweise langen Dialogen auch untereinander. Neue Streiter für das Gute schließen sich euch an, teils freiwillig, teils aufgrund widriger Umstände. Die Protagonisten erleben Höhen und Tiefen gemeinsam und sind sich keineswegs stets wohl gesonnen. Hier vermittelt das Spiel hervorragend den Eindruck einer im Laufe der Reise stets wachsenden, zusammenhängenden Truppe.

Neues aus Tellius

Anders als in den vorhergehenden Handheld-Episoden könnt Ihr an Schlachten teilnehmenden NPCs nun simple Befehle erteilen, um diese in die gewünschte Spielfeldregion zu schicken oder damit diese dem Gegner ausweichen. Neu sind auch die zusätzlichen Spezialfähigkeiten, die ihr euren Kämpen im Feldlager erteilen könnt: Einmal erlernt, greifen eure Mannen beispielsweise stets als Erste an oder erhöhen gegebenenfalls ihre Chancen auf einen kritischen Treffer. Ebenfalls frisch an Bord: die Tiermenschen der Laguz. Diese können nur in Ihrer animalischen Alternativform – aber dafür umso kräftigere – Schläge austeilen.

Dass der Sprung vom Handheld auf die Heimkonsole selbstverständlich auch eine grafische Generalüberholung voraussetzt, ist dem Team von Intelligent Systems natürlich nicht entgangen. Traditionellerweise erstrahlen die Anime-Charakterportraits immer noch in wunderschönem 2D, die Schlachten selbst hingegen werden euch nunmehr in einer dreh- und kippbaren dreidimensionalen Ansicht präsentiert. Den Charme der Handheldvorlage vermögen die teils klobig anmutenden Kämpfer und eher steifen Gefechtsanimationen allerdings nicht einzufangen. Letztere werden die meisten Spieler nach wenigen Kapiteln aber zugunsten eines schnelleren Spielablaufs ohnehin abstellen. Auf der klanglichen Seite erwartet Hobby-Strategen glücklicherweise die gewohnte Qualität: Der orchestrale Soundtrack trifft stets die richtigen Töne und untermalt das packende Geschehen mehr als nur angemessen.

Fazit

von Alexander Bohn
Rundenstrategie in Reinkultur! Mit Ausnahme der etwas liebevolleren 2D-Gestaltung der GBA-Vorgänger hat das zeitlose ’Fire Emblem’-Prinzip den Schritt auf den Gamecube in voller Länge getan. Die vorsichtigen Ergänzungen zum generellen Ablauf stellen sicherlich keine Revolution dar, sind aber dennoch durchweg willkommen. Wirklich beeindruckend ist die mustergültige Charakterzeichnung, die der neueste Intelligent-Systems-Titel an den Tag legt. Jede der virtuellen Persönlichkeiten hat eigene Ansichten und tut diese auch beizeiten kund. So wiegt der Verlust eines dieser Charakterköpfe gleich doppelt schwer. Der Spieler identifiziert sich unweigerlich mit seinen Untergebenen und versucht, die Verluste in den eigenen Reihen während der intelligenten und motivierenden Schlagabtausche auf ein Minimum zu reduzieren. Strategie-Fans blasen zum Marsch auf den Videospiele-Händler ihres Vertrauens.

Überblick

Pro

  • komplexe und fordernde Schlachten …
  • … die dennoch leicht zugänglich sind
  • ausgezeichnete Geschichte
  • massenhaft gut ausgearbeitete Charaktere
  • gewitzte KI
  • durchweg fabelhaftes Tutorial

Contra

  • sehr linearer Storyverlauf
  • grafisch stellenweise bieder geraten

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