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Test - Fire Pro Wrestling : Fire Pro Wrestling

  • GBA
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Fire Pro Wrestling
'Hollywood Star' statt Hogan, Grund ist die fehlende Lizenz.

Simpel aber dennoch nicht einfach
Nun wollen wir aber endlich zum Gameplay von 'Fire Pro Wrestling' kommen, denn auch wenn die Modi überzeugend klingen, entscheidet doch das Gameplay darüber, ob Spass aufkommt oder nicht. Das System der Serie hat sich in Japan ja schon oftmals bewährt und so überrascht es wenig, dass das Spiel auch hier zu überzeugen weiss. Eigentlich ist alles recht simpel aufgebaut: Sobald ihr nahe genug am Gegner seid, greifen die beiden Wrestler nach einander und umklammern sich. Während nun bei vielen andere Wrestling-Spielen ein fröhliches Hin- und Herschaukeln der beiden Wrestler folgen würde, kommt es bei 'Fire Pro Wrestling' sofort zu einer Aktion. Das Timing ist nämlich hier entscheidend, da nicht unterschieden wird, welcher der beiden Wrestler nach dem anderen greift. Sobald sich die beiden Muskelpakete also in den Armen liegen, seid ihr wieder gefragt, denn genau in diesem Moment solltet ihr einen Knopf drücken. Entweder ihr entscheidet euch für einen schwachen aber schnellen Move und drückt den A-Knopf, oder ihr versucht dem Gegner so richtig weh zu tun und greift zur langsameren aber stärkeren Alternative per B-Knopf.

Da zwei Moves aber wenig überzeugend wirken würden, könnt ihr die beiden Knöpfe noch mit Richtungsangaben kombinieren. Drückt ihr A und nach oben, führt ihr also beispielsweise einen 'Body Slam' aus, während B und nach unten euren Wrestler zum 'Tombstone Piledriver' ansetzen lässt. Das ist aber noch nicht alles: Mit der R-Taste werft ihr euren Gegner in die Seile, so dass dieser zurückgerannt kommt und regelrecht nach Prügel schreit, und mit der L-Taste nehmt ihr euer Gegenüber in den Schwitzkasten, der es euch ermöglicht, ihn an eine andere Stelle im Ring zu ziehen. Dies ist vor allem nützlich, wenn ihr nahe an den Seilen seid. Führt ihr nämlich einen Haltegriff oder einen 'Pin' (den Gegner auf den Boden drücken) aus, während der Gegner die Seile erreichen und greifen kann, müsst ihr den Griff lösen.

Da das Timing darüber entscheidet, wer eine Aktion ausführen und so die Oberhand gewinnen kann, gibt es sehr viel zu üben. Sehr gut passt da der über acht Stufen regulierbare Schwierigkeitsgrad der computergesteuerten Gegner, der es euch ermöglicht, immer einen Wrestler im Ring zu haben, der euren Fähigkeiten entspricht. Während die erste Stufe sogar noch etwas Verzögerung erlaubt, muss spätestens nach der fünften Stufe sofort bei Körperkontakt gedrückt werden, da der Gegner dies auch tut. Positiv fallen ausserdem die vorgefertigten, originalgetreuen 'Movesets' auf, die dafür sorgen, dass jeder Wrestler nur zu ihm passende Moves ausführt. Die Liebe zum Detail, die es hier zu bewundern gibt, schlagen so manchen lizensierten Titel.

Fire Pro Wrestling
Gleich geht's los.

Die vielen Möglichkeiten, die bei 'Fire Pro Wrestling' geboten werden, sind damit aber noch lange nicht aufgezählt. Neben eher gewöhnlichen Aktionen wie Sprünge von den Ringpfosten oder Kämpfe ausserhalb des Rings bieten sich nämlich noch Möglichkeiten wie beispielsweise die 'Criticals' an. Führt ihr einen starken Move aus, auf den sich euer Wrestler spezialisiert hat und der eventuell auch noch dort Schaden anrichtet, wo der Gegner geschwächt ist, kann es passieren, dass dieser einfach das Bewusstsein verliert. Ist dies passiert, seht ihr den Gegner völlig leblos und in schlaffer Pose auf dem Boden liegen, könnt aber noch immer auf ihn einschlagen oder gar weitere Aktionen zeigen. Wenn ihr ihn nämlich 'aufhebt', stellt der Schiedsrichter kein KO fest, der das Match beenden würde. Ebenfalls eine bisher einzigartike Finesse der 'Fire Pro Wrestling'-Spiele ist es, dass ihr regelmässig eine kleine Verschnaufpause einlegen solltet. Dies tut ihr, indem ihr einfach still steht und die L-Taste drückt. Da euer Wrestler realistischerweise selbst dann ermüdet, wenn ihr nur austeilt und das Match dominiert, müsst ihr euch in Zukunft nicht einfach nur fragen, ob ihr weiter auf den Gegner los geht oder posiert.

Wie gesagt, dies ist noch lange nicht alles - da es allerdings am schönsten ist, Dinge selber herauszufinden und ihr hier nur einen Einblick gewinnen sollt, muss dies reichen. Was auf jeden Fall noch erwähnt werden muss, ist der ausgezeichnete 'Edit'-Modus, in dem ihr eigene Wrestler erstellen und bereits existierende editieren könnt. Auch hier sind die Möglichkeiten schier unbegrenzt, so dass sich jeder Wrestler nahezu perfekt nachbauen lässt. Jedes einzelne Körperteil kann aus vorgefertigten Teilen ausgewählt und dann noch farblich verändert werden. Dies sind allerdings nur die optischen Möglichkeiten. Beim Verhalten, den Fähigkeiten und den Moves des Wrestlers gibt es noch viel mehr Auswahl! Ihr könnt beispielsweise eine spezielle Eigenschaft vergeben, die euren Wrestler zum Berserker macht, sobald er selber blutet. Auch ein mutiger Wrestler, der schon so manchen Haltegriff aushält und nicht aufgibt, ist erstellbar. Zudem könnt ihr eine bestimmte Anzahl Punkte auf so viele unterschiedliche Fertigkeiten verteilen, dass ihr erst mal besser einfach alle einmal durchblättert, bevor ihr mit der Verteilung anfangt. Beispielsweise könnt ihr in drei Stufen bestimmen, wie schnell sich der Wrestler erholt, wie seine Atmung ist und wie gut er sich konzentrieren kann. Hier wird dann noch unterschieden, ob der Wrestler blutet oder nicht. Desweiteren gilt es die Stärke beziehungsweise die Belastbarkeit jedes einzelnen Gliedes festzulegen. Zudem habt ihr sage und schreibe 73 freie Speicherplätze für eigens erstellte Wrestler.

Zweckmässige Technik
Technisch weiss 'Fire Pro Wrestling' leider nicht ganz so sehr zu begeistern. Die Wrestler-Sprites sind eher klein geraten und zeigen sich wie die Umgebung moderat detailliert. Was hier positiv auffällt, sind die flüssigen Animationen, mit denen jeder Move in Szene gesetzt ist. Da die Wrestler sich aber trotzdem deutlich voneinander unterscheiden, die Zuschauer sich bewegen und in so ziemlich jeder Hinsicht Vielfalt geboten ist, fällt der Gesamteindruck positiv aus. Etwas schlechter schneidet der Sound und die Musik ab. Musikstücke gibt es nur sechs, die eben einfach als Hintergrundmusik dienen und auf Dauer schon mal nerven können. Die Soundeffekte sowie die eher undeutlichen Sprachsamples des Schiedsrichters sind keineswegs schlecht, klingen aber auf Dauer sehr eintönig. Da können auch kraftvoll klingende Schläge und Aufpralle nicht mehr allzuviel retten.

Fazit

von Sascha Szopko
'Fire Pro Wrestling' wird jeden Wrestling-Fan begeistern, der auf Show-Elemente verzichten kann und bereit ist, etwas Zeit und Übung zu investieren. Die gebotenen Möglichkeiten versetzen einem immer wieder ins Staunen, sei es nun das tatsächliche Gameplay während der Matches oder der 'Edit'-Modus, dessen Menge an Einstellungsmöglichkeiten Stunden vergehen lassen kann, ehe der erste eigene Wrestler den Ring in vollendeter Form betritt. Aber auch sonst zeigt sich 'Fire Pro Wrestling' sehr vielseitig. Die Auswahl an Spielmodi weiss dank exotischeren Matcharten wie dem Kampf im elektrischen Käfig oder dem 'Octagon' zu begeistern, da stört es auch nicht, dass die technische Umsetzung nicht ganz mithalten kann und eigentlich nur durch angenehm flüssige Animationen wirklich auffällt.  

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