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News - GAMESCom : <b>Update:</b> Leipzig äußert sich enttäuscht

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Seit die Games Convention in Leipzig die hungrige Gamermeute anlockt, steht der ostdeutsche Standort in der Kritik. Vor allem die unvorteilhaften Verkehrsanbindungen und das vergleichsweise geringe Einzugsgebiet würden auf der Negativliste stehen, sodass sich der BIU und Branchengrößen für einen Wechsel aussprachen; so jedenfalls die Gerüchte der vergangenen Tage.

Olaf Wolters, Geschäftsführer des BIU, und Oliver P. Kuhrt von der Kölner Messe, haben auf der heutigen Pressekonferenz die Stadt Köln als Standort einer neuen Messe ausgerufen. Sie trägt den Namen GAMESCom und soll Europas größte Spielemesse werden.

Ab dem nächsten Jahr soll die Messe im September abgehalten werden und südeuropäische Besucher stärker berücksichtigen als die Games Convention, da in diesem Zeitraum die meisten Länder in der südlichen Hemisphäre Urlaub hätten.

Laut Wolters handele es sich bei der Entscheidung für Köln nicht für eine gegen Leipzig. Das größere Einzugsgebiet - allein das Ruhrgebiet ist das bevölkerungsreichste Areal in Europa - sowie eine bessere Verkehrsanbindung und ein wachstumsfähiges Messegelände seien die Hauptgründe für die GAMESCom.

Wolters erhofft sich durch den Umzug ebenfalls eine stärkere Berücksichtigung in den Fernsehmedien und spielt damit auf den größten Privatsender RTL an, der seine Hauptzentrale derzeit auf das alte, extra für RTL umgebaute Messegelände verlegt und direkt neben der GAMESCom seinem Alltag nachgehen wird. Außerdem wolle man mit der GAMEScom Fachbesucher stärker berücksichtigen, wobei auch beim normalen Besucherpublikum ein Wachstumsschub erwartet wird.

In diesem Jahr findet die Games Convention in Leipzig statt. Auch im nächsten Jahr könnte die Leipziger Messe AG die bisher größte europäische Spielemesse abhalten, da die Namensrechte immer noch bei den Leipzigern liegen. Es dürfte allerdings fraglich sein, ob die Games Convention unter diesen Bedingungen zukünftig bestehen bleibt.

Update: Nach der Ankündigung in Sachen GAMESCom hat sich nun die Leipziger Messe zu den Plänen des BIU geäußert - mit verständlicher Enttäuschung. Ebenfalls enttäuscht und sogar etwas verbittert zeigten sich der Leipziger Oberbürgermeister Jung und der sächsische Wirtschaftsminister Jurk: "Es kann und darf nicht sein, dass öffentlich getragene Messegesellschaften in einen ruinösen Wettbewerb treten und sich Messen - auch durch Dumpingpreise - gegenseitig streitig machen." Verständlich, immerhin wurde die GC in Leipzig durch großen Einsatz zu einer der erfolgreichsten Messen im Bereich Gaming gemacht.

Abzuwarten bleibt, welche Konsequenzen die Entscheidung des BIU und die Markenrechte der Leipziger Messe in Zukunft haben werden. Denkbar sind viele Alternativen, wie zum Beispiel eine Konkurrenz-Messe in Leipzig, die allerdings wohl aufgrund der fehlenden Unterstützung durch den BIU zum Scheitern verurteilt wäre. Ebenso bleibt abzuwarten, ob die neue GAMESCom nicht auch gleichzeitig bedeutet, dass statt einer etablierten und international bedeutenden Branchenmesse wieder ein Neuanfang bei Null durchgeführt wird und Deutschland als Messestandort international wieder zur Bedeutungslosigkeit absackt.

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