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News - Kommentar: Ein Herbst mit Freudentränen : Es gibt ihn noch, den Mut zu neuen Ideen ...

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    Meine Güte, dieser Herbst hat es wirklich in sich, aber bei allem Getöse um 'CoD2', 'F.E.A.R.', 'Age of Empires 3' und anderen Krachern wollen wir mal nicht vergessen, dass besagte Titel zwar hochwertig sind, aber im Grunde so originell wie ein Dirndl auf dem Oktoberfest. Doch ich will heute mal nicht meckern, denn es geht auch anders. Zwischen all diesen Hype-Titeln verbergen sich in der Tat ein paar echte Juwelen, die mit neuen Ideen und unverbrauchten Szenarien glänzen. Nicht viele, aber es gibt sie, und das lässt mich hoffen. Hoffen, dass diese Titel bei den Spielern Akzeptanz finden und gute Verkäufe die Entwickler und Publisher ermutigen, wieder etwas experimentierfreudiger zu werden.

    Drei Titel haben mich positiv überrascht, ungeachtet ihrer durchaus vorhandenen Schwächen. Da wäre natürlich zum einen 'The Movies'. Klar, unterm Strich ist das auch nur wieder ein weiterer Tycoon-Titel, aber die Sache mit der eigenen Filmerstellung bringt endlich mal Kreativität ins Spielgeschehen, wenn selbige mit dem eigentlichen Spiel im Grunde eigentlich wenig zu tun hat. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Leute das eigentliche Spiel mehr oder minder ignorieren, aber sich dafür wochenlang mit der Erstellung eigener Filme beschäftigen. Sich selbst mal etwas einfallen lassen, statt nur tumb auf Maustasten zu drücken – das hat doch was. Zwar ist hier der Erfolg insgesamt berechenbar, allein schon wegen dem Namen Molyneux, aber egal, Spaß macht die Filmbastelei trotzdem.

    Ein weiterer Titel, der mich sehr beeindruckt und unlängst in den USA erschienen ist (in Europa müssen wir leider noch einige Wochen warten), ist 'Shadow of the Colossus'. Da geht doch Sony Japan daher und wirft sämtliche Gameplay-Vorstellungen eines Action-Adventures komplett über den Haufen, macht den Gegner zum Level, glänzt mit nie da gewesenen Features und Ideen und das trotz aller technischer Einschränkungen und Mankos in ausgesprochen ästhetischer Optik. Statt tumb Monsterhorden niederzumetzeln, muss ich mir meinen Weg auf ein gigantisches Wesen bahnen und dabei sogar die kleinen grauen Zellen aktivieren. Es ist also offenbar doch möglich, ausgetretene Gameplay-Pfade zu verlassen.

    Last but not least wäre da noch 'GUN'. OK, das Spiel an sich ist nicht wirklich neu, in Sachen Gameplay gab es ähnliches schon bei 'Mafia' oder 'GTA' und technische Mankos gibt es auch reichlich, aber endlich widmet sich mal jemand dem noch sehr unverbrauchten Wildwest-Setting, garniert das Ganze mit einer feinen Story und bietet eine Rundumbedienung mit allen gängigen Western-Klischees (im positiven Sinne). Endlich kann ich steckbrieflich gesuchte Gangster jagen, auf dem Pferderücken durch die Prärie reiten, meine Gesundheit mit Whisky aufmöbeln, böse Buben jagen, Showdowns in staubigen Städten erleben, Vieh treiben und mit Pfeil und Bogen durch die Gegend ballern. Das ist einfach nur erfrischend und eine äußerst wohltuende Abwechslung zum Fantasy- und (Welt-)kriegs-Einerlei.

    Es geht also doch noch – neue Features, neue Ideen und unverbrauchte Settings. Auch wenn die anderen Herbst-Blockbuster sicherlich keine schlechten Titel sind, so wünsche ich mir doch in Zukunft mehr solcher mutiger Ausnahmeerscheinungen – dass es möglich ist, wurde nun endlich wieder mal bewiesen.



    World of WarCraft Autor: Andreas Philipp, Chef-Redakteur

    (Die Meinung dieses Kommentars ist lediglich die Meinung des Autors und spiegelt nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wider.)

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