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Special - Volontärskolumne : Folge 4: Vom Mittelfeld zum Mittelalter

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    Die Arbeit in einer Spieleredaktion hat ja glücklicherweise nicht nur Schattenseiten, wie Tim und ich an einem kalten Mittwoch im Dezember erfahren durften. Wir sind der freundlichen Einladung gefolgt, in der Allianz-Arena dem Spiel des Provinzvereins FC Bayern München gegen unsere Schweizer Freunde vom FC Basel beizuwohnen.

    Die erste Begegnung mit den ach so neutralen Alpenbewohnern gab's allerdings schon in der U-Bahn - und zwar mehr als zwei Stunden vor dem Anpfiff. In Massen strömten sie in unser Abteil und waren da, wo noch nie ein Mensch zuvor in einer U-Bahn war. Kreuz und quer hingen Menschen, grölten die Hymne ihres Clubs und wurden von Mitarbeitern der Münchner Verkehrsbetriebe - ganz wie in Japan - in die Bahn gedrückt. Bei den Spielen meiner Union aus Berlin an der Alten Försterei geht es doch etwas ruhiger zu, wenn nicht gerade ein Club mit „Dynamo" im Namen zu Gast ist. In das Stadion gehen allerdings auch 40.000 Menschen weniger.

    Die feinen Herren

    Nach verwirrenden Wanderungen über die riesige Anlage konnten wir das dekadente Proletariat aber endlich hinter uns lassen. Schließlich war Teil der Einladung auch der Zutritt zum exklusiven Champions Club, in dem es sich äußerst vorzüglich speisen lässt - kostenlos, versteht sich. Mit vollem Magen nahmen wir die Plätze ein. Zwar hat man vom Champions Club einen schönen Überblick übers Stadion, Karten für die achte Reihe direkt am Spielfeldrand hat man allerdings auch nicht immer.

    Bei der exquisiten Behandlung vergaßen wir fast, dass da ja noch 20 Mann einem Ball hinterhergerannt sind. Wirklich spannend war die Partie ohnehin nicht. Die Bayern waren schon als Gruppenerster in ihrer Champions-League-Gruppe weiter, nur für die Basler ging's noch um den Einzug in die Europa League. Mit dem glanzlosen 3:0 der Bavarier war das Thema aber schnell gegessen.

    Ein feiner Schmaus

    Apropos Essen: Nach dem kleinen Luxus im Stadion schlug die Redaktion für die Weihnachtsfeier ins ganz andere Extrem aus. Die großbäuerliche Schankmaid Tim möge nun sprechen!

    So sei es, Knecht Yves! Unser Chef lud seine Untertanen zum Mittelalterschmaus ein. Wobei in alten Zeiten wahrscheinlich selbst der verwöhnteste Herzog nicht so viel Nahrung auf einmal zu Gesicht bekam. Zehn Gänge wollten bewältigt werden und selbst Felix, der Mann mit den vier Mägen, kapitulierte bereits nach Gang 7 - dem Hauptgang -, bei dem Gans serviert wurde. Die Herausforderung: Von einem dolchartigen Stechwerkzeug abgesehen war keinerlei Besteck erlaubt, sodass das tote Federvieh von uns mit bloßen Händen auseinandergenommen wurde.

    Ein Häubchen für die Täubchen

    Während wir die Vegetarier unter euch spätestens jetzt vergrault haben, will ich noch kurz auf weitere seltsame Riten des Abends eingehen. Da sich in unserer Gruppe leider keine Frauen befanden, wurden drei Mann dazu auserkoren, ihren Kollegen fortan vom sehr süffigen Schwarzbier nachzuschenken und die Speisen zu reichen. Wie man an den Bildern erkennen kann, mussten auch wir zwischenzeitlich die modisch sehr fragwürdige Magdkappe tragen. Sören machte mit Haube noch die beste Figur. Weitere Schnappschüsse von der Feier findet ihr übrigens auf der Facebook-Seite von Gameswelt.

    Insgesamt war es ein sehr gelungener Abend, der die fröhliche Festtagszeit einläutete. In knapp einer Woche wird die Redaktion bereits in alle Himmelsrichtungen ausgeschwärmt sein, um mit ihren Familien den 2010. Geburtstag von Jesus zu feiern. Daher lesen wir uns erst im nächsten Jahr wieder. Wir wünschen euch ein frohes Fest und einen guten Rutsch. Wobei Letzteres bei den aktuellen Wetterbedingungen das kleinste Problem sein dürfte.

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