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Test - Grand Theft Auto V : Drei Gauner in neuem Glanz

  • PS4
  • One
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Neue Tapeten, neue Beleuchtung

Der Hauptanteil der Veränderungen bewegt sich jedoch im technischen Bereich. Rockstar hat dem Spiel für die neuen Konsolen quasi einen komplett neuen Anstrich verpasst. 1080p ist nun die Standardauflösung bei 30 Bildern pro Sekunde, die im Großen und Ganzen auch gut gehalten werden bis auf sporadische kurze Absacker vor allem in der Stadt. Die Sichtweite wurde ebenso massiv erhöht wie der Detailgrad der Darstellung insgesamt. Unmengen neuer Texturen sorgen für ein deutlich erhöhtes visuelles Vergnügen sowohl in der Umgebung als auch an Objekten und Charakteren sowie Tieren, die nun ein gerendertes Fell haben. Vor allem in der Natur von Los Santos und Umgebung machen sich die Änderungen stark bemerkbar, während in der Stadt selbst vor allem die Lichteffekte zum Tragen kommen. Wo früher noch hingeklatschte, flache Bodentexturen enttäuschten, ist nun dichte Vegetation vorhanden und die Objekte wirken um einiges plastischer.

GTA V profitiert auch in Sachen Lebendigkeit der Spielwelt von der größeren Power der neuen Konsolen. Es laufen spürbar mehr Passanten durch die Straßen und der Verkehr ist deutlich dichter, was gerade die Fahrmissionen noch einen Tick kniffliger macht. Neue Fahrzeuge und Tiere sorgen für zusätzliche Abwechslung. Ansonsten hat Rockstar noch einen dicken Batzen Arbeit in die Effekte gesteckt. Tiefenunschärfe, Wind und Wetter und besonders die Beleuchtung bei Tag und Nacht profitieren ungemein von der Überarbeitung. Nahezu jeder Aspekt des Spieles sieht um einiges besser aus und muss sich vor anderen „Next-Gen“-Titeln nicht verstecken.

Sporadisches Aufpoppen von Objekten ist allerdings hier und da zu entdecken und das Kantenflimmern hat Rockstar ebenfalls nicht ganz in den Griff bekommen, was aber eher bei großen Bildschirmen störend auffällt. Auch wurde natürlich nicht jedes Stückchen des Spiels überarbeitet. So entdeckt man hier und da immer noch die flacheren alten Texturen. Das fällt aber in Summe nicht störend auf, denn das große Ganze erschlägt einen ohnehin immer wieder mit tollen Anblicken.

Erfreulich: Die Versionen für PS4 und Xbox One nehmen sich in Sachen Grafikqualität nicht viel. Die erwähnten Schwächen wie Kantenflimmern, gelegentliche Pop-ups und sporadisch Absacker der Framerate treten bei beiden Konsolen auf. Kleinere Unterschiede bei Ausleuchtung und Vegetationsdichte fallen kaum ins Gewicht. Von daher kann bei beiden Versionen getrost zugegriffen werden, wobei die PS4-Version natürlich mit der schönen Einbindung der Controller-Funktionen einen leichten Vorteil hat.

Selbstverständlich hat auch der Online-Modus eine Menge Überarbeitungen bekommen, darunter eine Erhöhung der Spielerzahl von 16 auf 30. Mit GTA Online wird sich Kollege Kurowski aber noch ausführlicher beschäftigen und darauf achten, ob der Modus diesmal besser aus den Startlöchern kommt als noch zum Release der „alten“ Versionen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Gelungener Generationswechsel

Über die spielerischen Qualitäten von GTA V muss man wohl nicht mehr viele Worte verlieren - es macht einfach Laune, egal in welcher Version. Das Spiel hat sich in kürzester Zeit zum Klassiker mit einer riesigen Fan-Gemeinde entwickelt. Entsprechend wurde der Generationswechsel vor allem auf technischer Basis vollzogen, garniert mit der gut umgesetzten First-Person-Perspektive, die allerdings gerade im Fahrzeug bei einigen Missionen wenig sinnvoll erscheint. Bei der Überarbeitung hat Rockstar jedenfalls ganze Arbeit geleistet. Nahezu jeder Stein von Los Santos wurde umgedreht und mit einer neuen Tapete versehen. Neue Effekte, neue Texturen, mehr Sichtweite, mehr Leben, mehr Optionen für die Spieler, quasi mehr von allem. Nur leider nicht mehr Inhalt, was im Grunde der einzige Vorwurf ist, den man den Entwicklern machen kann. Die eine oder andere Nebenmission mehr hätte uns schon erfreut.

Die schöne neue Welt von Los Santos ist natürlich nicht ganz perfekt. Hier und da entdeckt man noch ein paar alte Texturen, ab und an flimmern die Kanten immer noch und manchmal hat die Bildrate einen kleinen Einbruch oder ein Objekt poppt am Horizont auf. Insgesamt hat Rockstar aber prima Arbeit dabei geleistet, GTA V auf die neue Konsolengeneration zu transferieren. Der Titel muss sich vor sogenannten Next-Gen-Spielen nicht verstecken.

Bleibt nur noch die Frage, ob sich der Kauf wirklich lohnt. Das muss jeder selbst entscheiden und abwägen, ob verbesserte Technik, First-Person-Modus und höhere Spielerzahl bei GTA Online den vollen Preis rechtfertigen, speziell wenn man bereits die „alte“ Version im Regal hat. Vom reinen Inhalt her wohl eher nicht, bezüglich des Neuerlebens der Story aus der ersten Person oder der Erweiterung des Online-Modus schon eher. Man muss GTA V vielleicht nicht unbedingt noch mal haben, wenn man nur Wert auf die Story legt. Doch mein Sammlerherz flüstert mir leise „Kaufen!“ zu, denn ein besseres GTA V als dieses gibt es nun mal nicht, egal ob auf PS4 oder Xbox One – zumindest bis zur PC-Version im Januar. Wer übrigens die Wahl zwischen den beiden Konsolenversionen hat, ist im Grunde mit beiden gut bedient, die grafischen Unterschiede sind eher gering. Für die PS4-Variante spricht allerdings die schöne Einbindung der Controller-Funktionen.

Anmerkung: GTA Online nehmen wir erst ab dem Release-Tag unter die Lupe, darum wird sich Kollege Kurowski noch ausgiebig kümmern und euch Bericht erstatten.

Überblick

Pro

  • drei sehr unterschiedliche Hauptfiguren
  • Charakterwechsel funktioniert erfreulich gut
  • Trevor, Franklin und Michael bleiben trotz Klischees nicht oberflächlich
  • tolle Zwischensequenzen
  • hervorragende Dialoge
  • klasse Soundtrack mit noch mehr Liedern
  • sehr viel Abwechslung
  • sehr große, enorm detaillierte Spielwelt
  • gut umgesetzte Nebenaktivitäten
  • große Raubmissionen auf unterschiedliche Weise spielbar
  • viel Liebe zum Detail
  • sehr provokant und satirisch
  • jede Menge skurrile Charaktere
  • sehr lebendig wirkende Stadt
  • schöne Möglichkeiten zum Geldausgeben
  • Action auf geradezu epischem Niveau
  • sehr viele unterschiedliche Waffen
  • Fahrzeuge können aufgemotzt werden
  • viele Anspielungen und skurriler Humor
  • deutliche technische Überarbeitungen
  • gut umgesetzte First-Person-Perspektive
  • massig Einstelloptionen für die Steuerung
  • gute Nutzung der PS4-Controller-Funktionen

Contra

  • sporadisch noch "alte" Texturen
  • immer noch leichtes Kantenflimmern
  • gelegentliche Pop-ups
  • Fähigkeitensystem ohne große Auswirkungen
  • manchmal etwas zu geschmacklos
  • Nebencharaktere nicht ganz so stark wie im Vorgänger
  • Fahrzeuge zu widerstandsfähig
  • schwammige Hubschrauber- und Flugzeugsteuerung
  • kurze Framerate-Absacker (selten)
  • kaum inhaltliche Ergänzungen
  • Fahrmissionen nicht auf Cockpit-Perspektive ausgelegt

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