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Test - Guitar Hero: Aerosmith : Jammen mit Joe Perry

  • X360
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'Guitar Hero' nebst Konkurrent 'Rock Band' ist derzeit in aller Munde, zumindest auf der anderen Seite des großen Teiches. In Europa ist 'Guitar Hero' zwar bei vielen Spielern ebenfalls auf fruchtbaren Boden gefallen, aber eine derartige Euphorie wie in den USA hat die Wiederbelebung des Musikspiels hierzulande nicht gebracht. Wie auch immer, das Geschäft blüht und die Idee, bandspezifische Versionen auf den Markt zu bringen, war naheliegend. Ist 'Guitar Hero: Aerosmith' deswegen aber nur etwas für Fans der Band? Müssen wir gar in Zukunft ein 'Guitar Hero: Tokio Hotel' fürchten?

Am wesentlichen Inhalt des Spiels hat sich gegenüber 'Guitar Hero 3' wenig bis gar nichts getan. Die Spielmodi sind ebenso wie der Spielablauf an und für sich dieselben und verwöhnen den Spieler mit reichlich Abwechslung. Tutorial, Übungsmodus, Karriere, Koop-Modus, dazu noch die verschiedenen Online-Modi - ein feines Rundum-sorglos-Paket, dessen Vormachtstellung seit dem 'Rock Band'-Release trotz des hohen Preises des EA-Produkts aber wohl dahin ist. Schade ist jedoch schon, dass Neversoft sich nicht so ganz nebenher noch ein paar echte Neuerungen hat einfallen lassen, um etwaige Nicht-Fans von Aerosmith aus der Reserve zu locken.

'Guitar Hero: Aerosmith' ist quasi ein Fanpaket und das wurde gut umgesetzt. In der Karriere erlebt ihr einiges aus der Bandgeschichte. So erhaltet ihr Video-Einspieler, in denen die Steven Tyler und seine Mannen in leider etwas verpixelten Videos munter über frühere legendäre Auftrittsorte plaudern. Und im Shop könnt ihr sogar die Charaktere aus der Band gegen horrende Beträge eurer Gagen freischalten. Ärgerlich: Der Gitarren-Controller von 'Rock Band' wird vom Spiel nicht erkannt, was wiederum anders herum ohne Probleme möglich ist. Pfui!

Unterwegs mit Tyler & Perry

Die einzelnen Abschnitte der Karriere sind ähnlich wie in früheren Teilen aufgebaut, aber stark auf Aerosmith gemünzt. In jedem Abschnitt spielt ihr zunächst zwei Songs von Vorgruppen, wobei es sich um Coverversionen von Stücken einiger Band handelt, die irgendwo im Dunstkreis von Aerosmith eine Vergangenheit haben, oder die von der Band selbst als Einflüsse oder Lieblinge genannt wurden. So stoßt ihr unter anderem auf Songs von The Clash, Mott the Hoople, Joan Jett, Run DMC und anderen Koryphäen der Rockgeschichte.

Habt ihr die zwei Vorgruppen-Songs erledigt, erwarten euch endlich Aerosmith-Songs, jeweils zwei „normale" und eine Zugabe, bis es zur nächsten Location geht. Vom Schwierigkeitsgrad her fallen die Aerosmith-Songs spürbar schwerer aus, als die relativ einfachen Vorgruppen-Songs, aber nun gut: Joe Perry ist auch nicht gerade einer der schlechtesten Gitarristen der Welt und seine bluesigen Riffs haben die Band mit zu dem gemacht, was sie heute ist. Insgesamt bewegt sich die Schwierigkeit auf gewohntem Niveau.

Wiedererkennbare Band

Während der Vorgruppen-Songs spielt ihr übrigens die üblichen zur Auswahl gestellten Charaktere, die ihr auch schon aus früheren Teilen kennt. Bei den Aerosmith-Songs kommen virtuelle Konterfeis der Bandmitglieder zum Einsatz, die erstaunlich wiedererkennbar im typischen Look der Reihe umgesetzt wurden. Erfreulich ist, dass Perry, Tyler & Co. offenbar auch ein paar Motion-Capturing-Aufnahmen geliefert haben, zumindest aber der Animateur die Videos der Band aufmerksam studiert hat. Tylers typische Bewegungen und das Zusammenspiel von Perry und Tyler werden gut in Szene gesetzt. Kritikpunkt an der Grafik: Das „Laufband" hat einen recht ungünstigen Hintergrund erhalten, auf dem die gelben Spots in der Hektik schnell mal übersehen werden können.

Der Umfang des Spiels im Hinblick auf die Songs geht mit 41 Aerosmith-Stücken und einem Batzen Vorgruppensongs in Ordnung, ebenso die Spielmodi. Die Soundqualität und die Songauswahl sind über alle Zweifel erhaben, so ziemlich alle wichtigen Klassiker aus den mittlerweile rund 38 (!) Jahren Bandgeschichte sind vertreten. 'Walk this Way', 'Sweet Emotion', 'Love in an Elevator', 'Rag Doll' - name it and you'll get it. Was noch fehlen sollte, wird zweifelsohne irgendwann als Download-Package via Xbox Live nachgeliefert - gegen Bares versteht sich.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Wie zu erwarten war, gibt es auf der spielerischen Seite keine nennenswerten Unterschiede zu 'Guitar Hero 3'. Die Spiel-Modi sind dieselben, dafür hat sich Neversoft allerdings einen durchaus interessanten Ablauf für die Karriere einfallen lassen. 'Guitar Hero: Aerosmith' ist ganz klar ein Fall für Fans der Band und der Spielereihe - und die werden gut damit bedient.

Überblick

Pro

  • gute Songauswahl für Fans der Band
  • hübsch umgesetzte Charaktere
  • einige Videosequenzen mit Aerosmith
  • gewohnt gelungener Spielumfang
  • gute Soundqualität
  • Band-Charaktere (frei-) spielbar

Contra

  • Hintergrund des „Laufbands“ ungünstig gewählt
  • so gut wie nichts Neues
  • Videos in mauer Qualität
  • 'Rock Band'-Controller wird nicht erkannt

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