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Test - GUN : GUN

  • PC
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Die Kämpfe gestalten sich recht einfallsreich, wobei die KI der Gegner irgendwo im Mittelmaß dümpelt. Die Feuergefechte an sich sind nicht allzu schwierig zu meistern, da die Trefferzonen der Gegner großzügig bemessen sind – pixelgenaues Zielen wie in einem Shooter ist hier nicht notwendig. Wer es dennoch etwas härter mag, dem stehen mehrere Schwierigkeitsgrade zur Auswahl. Es gibt zudem einige Feuer-Modi - so könnt ihr bei Rifles eine Art Zoom aktivieren, der in die First-Person-Perspektive umschaltet, oder für eure Colts einen Quickdraw aktivieren, bei dem das Spiel temporär in Zeitlupe schaltet und euch damit gegen größere Gegnerscharen einen kleinen Vorteil verschafft. Erwähnenswert ist auch, dass ihr euren Gegnern das Pferd unterm Hintern wegschießen könnt, zum Beispiel um sie an der Flucht zu hindern. Auch Entwaffnen mit gezieltem Schuss ist möglich, angeschlagene oder unaufmerksame Gegner könnt ihr zudem packen und als Schutzschild mitziehen oder niederschlagen.

Bei der ganzen Ballerei seid ihr nicht nur zu Fuß unterwegs, sondern könnt euch jederzeit das nächstbeste Pferd schnappen und selbiges direkt mit den Bewegungstasten durch die Pampa steuern, Sporen geben inklusive. Die Pferde dienen dabei aber nicht nur als Transportmittel, sondern ihr könnt auch vom Pferderücken aus schießen, Gegner niederreiten oder durch Aufbäumen mit den Hufen Schaden anrichten. Eine feine Sache, die sehr viel zum Spielspaß beiträgt, zumal die Umsetzung wirklich gut gelungen ist.

Steuerung, Grafik und Sound

Die Steuerung wurde recht ordentlich umgesetzt, nur hier und da bemerkt man, dass das Steuerungsmodell offenbar von den Konsolenversionen portiert wurde. Gesteuert wird mit den WASD-Tasten, gefeuert mit der Maus, hinzu kommen diverse Tastenbelegungen für Nachladen, Zoom, Quickdraw, Interaktion und anderes. Optional kann auch sehr gut mit einem Gamepad gespielt werden, dessen Tastenbelegung als Sekundärtaste frei belegbar ist. Allerdings sollte erwähnt werden, dass die Funktionsbelegung nicht immer ganz konsequent umgesetzt wurde. So kommt mal die Maus, mal die Eingabetaste für ähnliche Funktionen zum Einsatz. Das Speichersystem zeigt sich sehr fair, bei jedem Missionsabschnitt gibt es einen Rücksetzpunkt, zudem könnt ihr jederzeit einen Spielstand anlegen. Eine Übersichtskarte ist vorhanden, weiterhin gibt es ein Miniradar, auf dem Richtungen, Missionsziele, wichtige NPCs und Gegner angezeigt werden.

Im Hinblick auf die Grafik zeigt sich 'GUN' etwas wankelmütig. Besonderes Augenmerk wurde offenbar auf die Darstellung der Charaktere gelegt, die zwar etwas überzeichnet wirken, aber dafür mit schönen Models und gelungenen Animationen glänzen, auf der Sollseite gibt es allerdings auch ein paar fehlende Animationen, bei denen Gegner einfach durch die Gegend gleiten. Gut gemachte Zwischensequenzen in Ingame-Grafik sorgen dafür, dass die Story nicht ins Stocken kommt. Die Umgebungsgrafik zeigt sich hingegen zwar im Großen und Ganzen ansprechend, aber technisch eher durchwachsen, wobei es oftmals beim Betreten von Städten durch das Nachladen von Texturen zu Rucklern kommt. Auch einige Clipping-Fehler, Textur-Flimmern und sporadische Abstürze waren zu verzeichnen. Ziemlich hässlich zeigen sich die Menüs, die offenbar ohne große Überarbeitung von den Konsolen-Versionen übernommen wurden.

Glücklicherweise hat Activision nicht den Fehler gemacht, das Wildwest-Epos mit schlechter Synchronisierung zu verwässern, sondern hat die englische Originalsprachausgabe beibehalten. Und das lohnt sich, immerhin saßen dort bekannte Größe wie Kris Kristofferson, Lance Henriksen oder Ron Perlman hinter dem Mikrofon. Damit es mit der Verständlichkeit nicht hapert, könnt ihr euch deutsche Untertitel zuschalten. Auch der Rest der Soundkulisse weiß zu gefallen, von ordentlichen Waffen-Sounds über Pferdegalopp bis hin zum sehr passenden Soundtrack.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Danke, Neversoft, ich habe lange auf ein gut gemachtes Wildwest-Actionspiel warten müssen. Endlich kann ich steckbrieflich gesuchte Banditen jagen, auf dem Pferderücken durch die Prärie reiten, meine Gesundheit mit Whisky aufmöbeln, mich in Saloons prügeln, Showdowns in staubigen Städten erleben, Vieh treiben und mit Pfeil und Bogen durch die Gegend ballern. Das ist einfach nur erfrischend und eine äußerst wohltuende Abwechslung zum Fantasy- und (Welt-)Kriegs-Einerlei. Sicher, das Spiel hat einige Mankos, vor allem in technischer Hinsicht, aber das stört mich hier eigentlich nicht wirklich, denn 'GUN' macht einfach Spaß.

Überblick

Pro

  • erstklassige Story
  • gut erzählte Zwischensequenzen
  • abwechslungsreiche Missionen
  • gut gestaltete Charaktere
  • umfangreiche Spielwelt ...

Contra

  • ... die allerdings einige Einschränkungen hat
  • Umgebungen und Menüs grafisch mittelmäßig
  • technische Unzulänglichkeiten
  • leider relativ kurz

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