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Test - Hot-Wheels: Jetz : Hot-Wheels: Jetz

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'Krieg im Kinderzimmer' - so könnte auch der Titel der actionreichen Flugsimulation rund um die Spielzeugjets lauten. Wie bereits das mittelprächtige Rennspiel 'Mechanix' dreht sich auch in diesem Spiel alles um die Originalmodelle aus dem Hause Mattel, doch setzt ihr euch dieses Mal in das Cockpit eines Fliegers und bekämpft dabei die Konkurrenzspielzeuge, die euer Zuhause erobern wollen ...

Hot-Wheels: Jetz
In jedem Kinderzimmer steht natürlich ein Computer ...

Besser als Halbbruder 'Mechanix'
Nach dem eher schlechten als rechten Versuch eines Rennspiels mit 'Hot Wheels: Mechanix' erscheint nun auch noch eine Action-Flugsimulation zu den bekannten Spielzeugen aus dem Hause Mattel. Zum Glück weist diese Umsetzung weitaus weniger Mängel auf als der Halbbruder 'Mechanix' und liefert sogar ein einigermaßen sinnvolles Menü, das nach der Installation und einem grobpixeligen Intro erscheint. Auch 'Jetz' ist eher ein Spiel für die jüngeren Zocker und verzichtet deshalb auf jegliches physikalisch korrektes Flugverhalten der Flugzeuge. Dennoch verspricht es kurzweiligen Spass, nicht zuletzt wegen der witzigen Idee, mit einem Spielzeugflugzeug das Eigenheim unsicher zu machen und gegen das Eindringen konkurrierender Spielzeuge vorzugehen.

Zum Hauptprogramm gehören insgesamt zehn Missionen, wobei man zwischen drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden wählen kann. Wählt ihr zum Beispiel die einfachste Stufe, so müsst ihr lediglich das Fadenkreuz per Joystick oder Tastatur auf die Ziele richten und feuern, das Steuern eures Flugzeuges übernimmt dann ein Autopilot. Die Missionen sind nicht besonders anspruchsvoll, machen aber aufgrund der liebevoll gestalteten Inneneinrichtung des Hauses bis zum Ende einigermaßen Spaß. Am Ende der Kampagne erwartet euch ein Endgegner, den es noch zu besiegen gilt. Nach jeder erfolgreich absolvierten Mission erhaltet ihr eine Belohnung, die je nach benötigter Zeit beziehungsweise erreichten Punkten unterschiedlich hoch ausfällt - es gibt Bronze-, Silber- und Goldmedaillien, die euch aber eher anspornen sollen, als irgend einen Zweck erfüllen.

Hot-Wheels: Jetz
Durch das Durchfliegen von solchen Ringen erhaltet ihr Boni

Fluggerät und Bewaffnung
Die Kampagne ist schnell durchgespielt - zum Glück waren sich die Designer dessen bewusst und haben als weitere Spieloptionen eine Art 'Rennen' und das 'Freie Fliegen' hinzugefügt. Hier gilt es im komplett freigeschalteten Haus in möglichst kurzer Zeit eine Strecke abzufliegen, beziehungsweise eure Gegner zu zerstören, ohne dass ihr an weitere Ziele gebunden seid. So lässt sich das Programm noch weitere zwei Stunden spielen, bis es endgültig von der Festplatte verschwindet; ein paar Häuser und somit Spielumgebungen mehr hätten es schon sein können. Zumindest bei den Flugzeugen wird einiges an Abwechslung geboten. Ihr habt die Wahl zwischen insgesamt sieben verschiedenen Fluggeräten: Angefangen beim Jäger bis zum schweren Bomber oder gar UFO. Auch ein Transportflugzeug ist mit von der Partie.

Neben der standardisierten Bordkanone gibt es in 'Jetz' nur noch eine Art von Raketen, die ihr beim Durchfliegen eines Ringes erhaltet. Neben einer gewissen Anzahl Raketen erhaltet ihr dort aber auch andere Boni wie die 'Heilung' des Flugzeuges, sprich Reparatur oder die Freischaltung eines Bonusfliegers. Während eines Rennens dienen die Ringe auch als Wegmarkierungen. Das Schadensmodell in 'Jetz' ist denkbar einfach wie unrealistisch: Stoßt ihr gegen eine Wand oder auf den Boden, so macht es kurz 'Poing' und ihr prallt wieder ab. Lediglich ein kleiner Balken im HUD gibt Auskunft über euren Zustand. Verschwindet er komplett, stürzt ihr ab.

Hot-Wheels: Jetz
Simpel aber ausreichend: die Einsatzbesprechung vor einer Mission.

Grafik und Sound im Mittelfeld
Bei der Grafik gibt es, im Gegensatz zu 'Mechanix' nun die Möglichkeit zwischen drei Auflösungen zu wählen, von 640 x 480 bis 1024 x 768 Pixel. Dadurch gewinnt die Grafik enorm, kann aber mit Konkurrenzprodukten absolut nicht mithalten. Lichteffekte oder ähnliche Grafikfinessen sucht man vergebens - auf die eckige Toilettenschüssel würde sich niemand setzen. Die Bordkanone hinterlässt zwar Einschusslöcher in der Wand und Zimmertür, 'Aha'-Rufe wie sie etwa das technisch hochrangige 'Aquanox' hervorruft, wird es bei 'Jetz' jedoch nicht geben. Das HUD ist schlicht und gewinnt keine Schönheitswettbewerbe, zeigt aber alle wichtigen Daten wie die verbleibende Munition und Zeit sowie die richtige Flugrichtung zum nächsten Zielort an.

Der Sound von 'Jetz' ist sehr anstrengend - permanent wird irgendwo geschossen - unterlegt mit monotonem 'Peng, Peng, Peng', auch das lächerliche Kollisionsgeräusch und der Klang der Flugzeuge geht nach kurzer Zeit ans Trommelfell. Die Musik dudelt nach ein paar Minuten unüberhörbar und sich wiederholend rauf und runter. Neben Tastatur und Maus dürft ihr die Flieger auch mit dem Joystick fliegen, die Tastenbelegung ist jedoch festgelegt und lässt sich nicht verändern. Für eine individuelle Übersicht sorgen zwei Perspektiven: Cockpit und Außenkamera. Größte Sünde von Entwickler 'Egle Interactive' ist das gänzliche Fehlen eines Multiplayermodus. Ihr dürft weder per Internet noch im heimischen LAN gegen eure Freunde oder Feinde antreten.

 

Fazit

von Mario Bretfeld
Ohne Multiplayer-Unterstützung hat ein Spiel heutzutage eine Halbwertszeit von maximal einer Woche und 'Jetz' ist, genau wie Halbbruder 'Mechanix', ein kurzweiliges Vergnügen. Die ungewöhnliche Spielumgebung macht das Spiel zudem eher ungeeignet für erwachsene Spieler, für die jüngeren Spieler unter uns kann 'Jetz' jedoch eine durchaus zu empfehlende Abwechslung sein, nicht zuletzt weil es komplett ohne Gewalt auskommt.  

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