Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - In 80 Tagen um die Welt : In 80 Tagen um die Welt

  • PC
Von  |  |  | Kommentieren
Marathonmann

Dieser Komfort hat leider einen nicht zu unterschätzenden Nachteil: 90% aller Aufgaben sind quasi selbsterklärend, sodass ihr nur von einem Punkt zum nächsten schlendern müsst. Und damit wären wir schon beim Kernproblem des Spieles angelangt: Der Umfang dieser Herumlauferei nimmt fast schon groteske Züge an und wird durch unnötige Zwischenmissionen derbe gestreckt. Allen voran quält euch der so genannte GÄLIK-Club, dessen Mitglieder zu 99% aus waschechten Schotten bestehen, durch das ganze Spiel hinweg. Egal ob ihr Kilts verkaufen, Werbebroschüren verteilen oder ein halbes Dutzend gleichgesinnter Rockträger ausfindig machen sollt, stets müsst ihr einfach nur von einer Pfeilmarkierung zur nächsten joggen.

Mich würde es nicht wundern, wenn ich demnächst Schotten-Albträume habe, wenigstens bewahrheitete sich nicht die Befürchtung einer guten Freundin meinerseits, dass der Held am Ende selber schottischer Abstammung sein könnte. Falls dem nämlich so gewesen wäre, hätte es sicherlich Verletzte in meiner Umgebung gegeben ...

Wenn ihr einmal nicht ‘Oliver Gump’ spielen müsst, dann wechselt das Design zwischen abgelutschten Schalterrätseln und simplen Jump’n’Run-Szenen. Letztere leiden unter der trägen und hakeligen Steuerung, speziell das Seitwärtslaufen spielt sich dermaßen langsam, dass man besser gleich ganz darauf verzichtet. Immerhin habt ihr in fast allen Fällen beliebig viele Versuche zur Verfügung, d. h. Oliver kann sich nicht zu Tode springen oder irgendwelche anderen, irreparablen Fehler begehen. Einzige Ausnahme ist eine Szene in Yokohama, wo ihr in ein Haus hineinschleichen müsst, ohne dass euch die Wachen sehen dürfen. Falls diese euch an einem Punkt entdecken, von wo aus eine Flucht unmöglich ist, wird das Spiel automatisch beendet.

Bei unserer Erläuterung über die verschiedenen Schwierigkeitsgrade erwähnten wir beiläufig die Möglichkeit der Übernachtung, welche logischerweise dann notwendig ist, sobald Oliver müde wird. Ein grüner Balken informiert euch über seinen Wachsamkeitszustand und falls dieser sprichwörtlich am Ende angelangt ist, dann fällt unser Abenteurer laut Bildschirmtext in Ohnmacht. Kein Witz: Egal, ob ihr auf einer Straße steht, gerade am Klettern oder gar mitten in einem Gespräch seid, Oliver ratzt für acht Stunden ein und macht direkt danach damit weiter, womit er vorher zwangsweise aufgehört hatte. Der Haken an der Geschichte: Er regeneriert sich nur zur Hälfte und wird somit schneller müde. An diversen Essensständen, die an zahlreichen Straßenecken herumstehen, könnt ihr den Prozess jedoch hinauszögern.

Die Fahrzeuge machen einen Großteil der Jules-Verne-Faszination aus, speziell der riesige Einradsitzer sieht faszinierend und originell aus. Je nach Stadt gibt es auch einen altertümlichen Rennwagen oder gar fliegende Teppiche, deren Handhabung leider gewöhnungsbedürftig ist, weil bei jeder Richtungsänderung die Kamera mitkippt. Die Transportmittel beschränken sich nicht nur auf Maschinen und Fußabtreter, hinzu kommen noch Kamele oder Elefanten. In diesem Zusammenhang ist uns eine kleine Ungereimtheit bezüglich der Steuerung aufgefallen: Während wir ein Fahrzeug per Tastatur beschleunigen, abbremsen und lenken, funktioniert Letzteres bei einem Tier seltsamerweise nur über die Maus. Zudem ist die Reiterei auf einem Elefanten eine noch langwierigere Angelegenheit als die öde Lauferei zu Fuß.

Kommentarezum Artikel