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Special - Google Ingress : Besuch bei den Entwicklern

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Der nächste Schritt in die Zukunft

„Ich bin sehr optimistisch, was tragbare Technik angeht. Normalerweise bindet Technologie uns an unseren Schreibtisch, was durchaus deprimierend sein kann, wenn man zur Arbeit geht und den ganzen Tag in seinem kleinen Arbeitsraum steckt. Ich mag diese Vision, dass wir uns in der echten Welt im Freien bewegen und dennoch Zugriff auf die ganzen Informationen des Internets haben. Man sieht diesen Trend bei Smartphones, die es uns bereits ermöglichen, unsere Arbeit zu verlagern [...]“, so Brandon Badger, Product Manager bei Niantic Labs.

Was Badger grob versucht zu umschreiben, hat Tech-Gigant Microsoft mit der Microsoft HoloLens bereits in Ansätzen verwirklicht. Anders als das Oculus-Rift-Headset lässt die HoloLens Realität und Technologie endgültig miteinander verschmelzen, um einen Alltag zu gewährleisten, den man zuvor nur aus Filmen wie „Blade Runner“ oder „Minority Report“ kannte. Dadurch könnte Augmented Reality nicht nur ein wichtiges Hilfsmittel, sondern ein stetiger Alltagsbegleiter werden.

Zugegeben, ein recht faszinierender Gedanke - auch wenn dieser in Ansätzen bei Googles Ingress-Projekt zelebriert wird. Damit wären wir auch bei unserem Hauptthema angelangt. Google Ingress ist ein Phänomen, das bei den Hardcore-Spielern unbekannt ist. Das mag vielleicht an den Rahmenbedingungen liegen. Bei Googles Augmented-Reality-App handelt es sich um ein kostenloses Mobile-Spiel. Dennoch oder vielleicht genau deswegen wurde der Titel  bereits mehrere Millionen Mal heruntergeladen. Die App erfreut sich also größter Beliebtheit. Dabei sollte alles zunächst ganz anders laufen. Ingress- und Google-Earth-Vater John Hanke wollte mit dem Niantic-Labs-Studio ein Spiel auf eigene Faust aufbauen - ehe Google dazwischenkam.

Geniestreich

„Nachdem ich jahrelang an Google Earth und Google Maps arbeitete, wollte ich an etwas mitwirken, das ungefähr unserem Ingress-Projekt entspricht. Also habe ich meine Idee dem Google-Management vorgetragen und ihm bewusst gemacht, dass ich das gerne außerhalb des Unternehmens aufziehen will. Anschließend hat man mir vorgeschlagen, dass ich intern eine Gruppe zusammenstellen kann, um meine Vision zu verwirklichen“, so Hanke gegenüber Gameswelt.

Ein Geniestreich von Google und Larry Page. Die App ist unter den Spielern beliebter denn je und wächst mit jedem Tag um weitere motivierte Nutzer. Doch warum eigentlich? Wieso ist Google Ingress für so viele Spieler auf der Welt so attraktiv? Die Erklärung ist im Grunde relativ simpel: Augmented Reality und das Maps-Archiv von Google.

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Für viele noch ein Mysterium, für andere längst Teil ihres Lebens. Wir erklären euch das Geheimnis hinter Google Ingress.

Doch was für ein Spiel ist Google Ingress eigentlich? Im Grunde könnt ihr euch das gesamte Spieluniversum als ein riesiges MMO vorstellen. Zwei Fraktionen, die Resistance und die Enlightened, kämpfen um die Eroberung einzelner Kartengebiete. Ein Gebiet wird erobert, indem mehrere Portale in jenen Gebieten eingenommen und verlinkt werden. Der Clou: Die Gebiete sind nicht in einem virtuellen Raum, sondern Orte in der realen Welt.

Gemeinsam seid ihr stärker
Mittels Augmented-Reality-Technologie macht ihr Portale durch euer Smartphone an beliebten Plätzen und Sehenswürdigkeiten ausfindig. Damit spielt ihr nicht nur ein Spiel, sondern könnt dieses auch für Städte- und Sightseeing-Touren nutzen. Genau dieser Aspekt sorgt für eine enorm starke soziale Bindung unter den Spielern. Unzählige Nutzer versammeln sich an beliebten Plätzen, um gemeinsam ein Portal für die favorisierte Fraktion einzunehmen. Denn wie in jedem Multiplayer-Spiel gilt auch bei Ingress: Alleine bist du stark, gemeinsam seid ihr stärker.

Der soziale Aspekt ist mittlerweile so wichtig, dass aus den Zusammenkünften der Spieler große Events wurden - die sogenannten Anomalien. So treffen sich stellenweise Spieler aus der ganzen Welt, um an den Anomalien teilzunehmen und mit vereinter Kraft möglichst viele Portale einzunehmen und damit die Vorherrschaft über ein wichtiges Gebiet zu gewinnen.



Trotz der großen Beliebtheit ist Ingress jedoch so gut wie kommerzfrei. Google verlangt kein Geld für die App und auch In-App-Käufe sucht man vergebens. Dadurch bringt die Applikation bis auf ein ein paar Sponsoren-Deals so gut wie kein Geld ein. Das macht uns stutzig. Sind eventuell die Daten der Nutzer für Google interessanter als einfach verdientes Geld? Wie uns Hanke versicherte, seien jegliche Daten nur für die Verbesserung des eigentlichen Spielerlebnisses verwendet worden. Eine Nutzung von Ingress-Daten für andere Dienste wie Google Earth oder Google Maps sei bis zu diesem Zeitpunkt nicht erfolgt – auch wenn man sich diese Option vorbehält.

Ingress' Popularität erschließt sich für Außenstehende nur sehr schwierig - nichtsdestotrotz fasziniert uns die Arbeit von Googles Niantic Labs, die Spiele nicht nur anders definieren, sondern auch auf eine völlig neue Art und Weise aufleben lassen. Wir sind neugierig, was der Entwickler als Nächstes präsentiert und blicken gespannt in die Zukunft.

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