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Test - Intel Core i7 920 : Kraftmax für Spitzenverdiener

  • PC
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Durchgang 3: Far Cry 2

Ubisofts neuer Safari-Shooter ist ein besonders interessanter Titel, der sehnsüchtig wie seine Vorgänger erwartet wurde. Das Spiel eignet sich besonders gut für unsere Testzwecke, da es nicht nur Grafikkarten beansprucht, sondern auch intensiv von Quad-Core Prozessoren Gebrauch macht. Eine integrierte Benchmark-Funktion sorgt für nachvollziehbare Ergebnisse und minimiert Abweichungen. Wir messen mit 1280x1024 und 1680x1050 jeweils ohne Full-Scene Anti-Aliasing und anisotroper Filterung sowie in vier Durchläufen und ziehen den Mittelwert als Ergebnis heran.

Der Unterschied zwischen den beiden Auflösungen ist kleiner als erwartet. Während der Core 2 Duo E8600 bei 1280x1024 rund 53 Frames schafft, sind es in der höheren Auflösung immer noch 50 Frames. Der Core i7 920 schafft 57 und 44 Frames und büßt vergleichsweise mehr ein. Wir vermuten, dass hier das Throttling einsetzt, da er mit einer Takterhöhung auf 3,33 GHz fast identische Werte erreicht, während der Core 2 Q9300 bei der Takterhöhung noch gut zulegen kann und statt 52 knappe 61 Fps schafft unter der 1280er Auflösung. Die hohe Auflösung scheint zudem Grafikkarten-limitiert zu sein, denn der 8600er liegt mit guten 50 Frames zwischen 2,66 und 4 GHz auf gleicher Höhe und kann nur unter der kleinen Auflösung von 53 Frames auf 63 Frames zulegen.

Stromverbrauch und Temperaturen

Die TDP-Angaben von Intel von 130 Watt treffen ziemlich genau die von uns ermittelten Werte. Braucht das Core i7 920 System im Idle-Zustand noch 143 Watt inklusive aller anderen Komponenten, so sind es bei Last unter Prime bereits satte 254 Watt. Das erinnert an Pentium-4-Zeiten, wo der Verbrauch in ähnliche Höhen angestiegen ist bis Intel mit der Core-Architektur für Abhilfe sorgte. Zudem ist zu beachten, dass unser Nehalem-System in einem offenen Gehäuse verbaut war, sodass die Temperatur im Vergleich zum LGA775-System tendenziell niedriger ausfallen muss. Beim Einbau im geschlossenen Gehäuse dürfte das Throttling wesentlich früher einsetzen.

Einen ausgereifteren Eindruck macht der Core 2 Quad Q9300, der unter 3,33 Ghz knapp 30 Watt sparsamer ist. Ungeschlagen bleibt der Core 2 Duo E8600 mit seinen zwei Kernen, da er unter Last nur 178 Watt aus der Steckdose zieht.

Die Temperaturdifferenz der Nehalem-Kerne unter Last beträgt satte 12°C. Entweder liegt das am frühen Entwicklungsstand unseres Engineering-Samples oder der Heatspreader ist nicht plan genug, wodurch Hotspots entstehen. Selbst bei Last unter Standard-Einstellungen setzt das Throttling an, denn die unter dem Tool CoreTemp angegebene maximale Temperatur von 100°C wird nach nur wenigen Sekunden erreicht.

Fazit

Andreas Ludwig - Portraitvon Andreas Ludwig
Sämtliche Schwellkörper haben Hochsaison, denn Intel zeigt mit der neuen Generation, welch gewaltige Leistung möglich ist. Ganz deutlich setzt sich der Core i7 920 vom Testfeld ab und kann in einigen Benchmarks bis zu 50 Prozent mehr Leistung in die Kajüte knallen. Während dieser Spitzenwert bei Benchmarks für Vierkerner erreicht wird, sind sogar Anwendungen für einen Kern noch immer um bis zu 25 Prozent schneller. Vor allem der integrierte Cache, der Turbo-Modus und die weiteren frischen Features sorgen für diesen Höhenflug. Wenn man bedenkt, dass der 920 das derzeit schwächste Glied bei den Bloomfields ist, dann freuen wir uns schon jetzt auf Leistungsrekorde beim Extreme-Modell 965. Doch wie verhält sich das unbändige Kraftwerk bei Spielen? Enttäuschend, wobei die Nehalems erst am Anfang einer großen Karriere stehen. Ein starker Core-2-Duo-Prozessor erreicht aktuell vergleichbare Frame-Raten wie der Core i7 920, weshalb Spieler noch etwas warten sollten. Wo Licht ist, dort fällt auch Schatten. Das trifft auch auf den Core i7 zu. Dazu zählen definitiv die viel zu hohe Leistungsaufnahme und das dadurch bedingte Throttling der CPU. Während ein Core 2 Quad Q9300 und ein Core i7 920 mit rund 140 Watt im Idle-Modus verharren, saugt der schlimme Finger unter Last sogar 55 Watt mehr aus dem Netzteil. Ein überarbeitetes Stepping könnte die Sache ändern. Wieder ein Grund, um noch etwas mit dem Kauf zu warten. Aktuell raten wir euch aufgrund der hohen Preise für Hardware mindestens bis zum zweiten Quartal 2009 zu warten. Verbesserte Versionen sollten für eine geringere Leistungsaufnahme sorgen und die Preise dürften mit der Einführung von Lynnfield und Havendale purzeln. Eins steht aber jetzt schon fest: Mit Nehalem hat Intel ein heißes Eisen auf den Markt geworfen, das AMD mächtig in Zugzwang bringt.

Überblick

Pro

  • gewaltiger Leistungsanstieg
  • intelligente neue Features
  • gute Verbesserungen gegenüber Vorgängern

Contra

  • Energiefresser
  • drei verschiedene Sockel
  • teure Anschaffungen nötig (Mainboard, DDR3-Speicher, CPU)

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