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Test - Jade Empire : Spiel der Woche 17/05

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Mit 'Star Wars: Knights of the Old Republic' machte sich BioWare auf der Xbox einen guten Namen. Nun will man mit 'Jade Empire' beweisen, dass es sich um keine Eintagsfliege handelte. Was das neueste Werk der renommierten Rollenspiel-Schmiede bietet und in welchen Punkten es sich von seinem indirekten Vorgänger unterscheidet, klären wir in diesem Test.

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'Jade Empire' beginnt mit keinem Knall: Held des Spiels ist ein junger Schüler, der sich in der Trainingsarena seines Lehrmeisters mit einem Mitschüler duelliert. Ein sanfter Wind beugt die Gräser am Boden, Schmetterlinge flattern anmutig durch die Luft – die reinste Idylle. Nach einem überlegenen Sieg gegen den freundlichen Kontrahenten steht ein Gespräch mit dem Meister an der Tagesordnung, der sich äußerst geheimnisvoll gibt: Der von euch verkörperte Protagonist scheint kein gewöhnlicher Schüler zu sein; etwas Mysteriöses umgibt ihn und seine Herkunft. Die Bedeutung der Identität des Helden wird allerdings erst klar, als eine Gruppe tödlicher Assassinen die Schule heimsucht und wenig später das gesamte Dorf in Flammen steht. Euer Meister wird entführt und so macht ihr euch auf die Suche nach ihm, welche euch bis in die Kaiserstadt führt und unterwegs viele Fragen über die Welt von 'Jade Empire' aufwirft.

Obwohl das Abenteuer geruhsam anfängt, kommt die Geschichte schnell in Fahrt. Die Grundbausteine – ein Hauptcharakter auf der Suche nach sich selbst, eine Welt am Abgrund, die obligatorische Wendung in der Mitte – sind zwar altbekannt, doch Spannung ist garantiert. Dafür sorgen vor allem die zahlreichen Charaktere, auf welche ihr im Laufe der Reise trefft und die 'Jade Empire' viel Leben und Atmosphäre einhauchen. Insbesondere im Vergleich zu 'Fable', dessen Welt weitaus mehr Bösewichter als normale Bewohner besaß, fällt die glaubwürdige Gestaltung sämtlicher Umgebungen äußerst positiv auf: In der Kaiserstadt etwa, dem Zentrum der Macht, müsst ihr euch durch wahre Menschenmassen drängen, welche die Straßen bevölkern. In Wäldern und Sümpfen hingegen geht es ruhig zu, dort treiben sich lediglich Tiere und Diebesbanden herum.

Wie schon bei 'Knights of the Old Republic' dürft ihr auch in 'Jade Empire' die Geschichte zu einem gewissen Grade beeinflussen: Eure Entscheidungen, eure Handlungen und Worte, hinterlassen einen bleibenden Eindruck – je nachdem, ob ihr den guten oder den bösen Weg einschlagt, verändert sich die Story speziell im letzten Drittel, was ein zweites Durchspielen geradezu fordert. Angesichts der für ein Rollenspiel mit 15 bis 20 Stunden vergleichsweise knappen Spielzeit kostet euch ein zweiter Anlauf auch nicht zuviel Kraft.

Actionreiche Gemetzel

Nicht nur was die Geschichte und die Einflussnahme des Spielers darauf angeht, erinnert 'Jade Empire' stark an 'Knights of the Old Republic': Vom Moral- über das Dialogsystem bis hin zu den Menüs gemahnt beinahe alles an das große Vorbild aus eigenem Hause. Der größte und im Grunde auch einzige nennenswerte Unterschied ist das neue Kampfsystem: Anstatt in rundenbasierten Schlachten eurer Party einzelne Befehle zu erteilen, steuert ihr in 'Jade Empire' den Protagonisten direkt und in Echtzeit. Der recht simple Ablauf erinnert dabei an 'Fable', ist aber weniger hektisch: Ihr könnt blocken, normale Angriffe austeilen und besonders starke Attacken wagen, um eure Gegner aufs Kreuz zu legen. Zudem hilft euch eine zeitlich begrenzte 'Bullet Time', bei schwierigen Kontrahenten die Kontrolle zu bewahren.

Dabei steht euch eine Vielzahl verschiedener Kampfstile zur Verfügung, die ihr im Laufe des Spiels erweitern und verbessern könnt: Gegen menschliche Widersacher ist beispielsweise das Schwert ein zuverlässiger Freund, der bei Geistern allerdings nicht das Geringste ausrichtet – hier sind verschiedene Kampfsport-Techniken die bessere Option. Auch der Fernkampf ist dank Magie möglich, doch wie so oft haben Magier die schlechteren Karten: Trotz häufiger Power-Ups, welche besiegte Feinde liegen lassen, geht das notwendige Chi zu schnell aus, das für Angriffe und Heilung gleichermaßen benötigt wird. Trotz dreier Schwierigkeitsstufen sind die Kämpfe allerdings zu einfach und vor allem zu monoton geraten: Nach spätestens einer Stunde habt ihr die Taktik raus, wie ihr jeden Widersacher besiegen könnt. Nicht einmal starke Bossgegner erfordern Variationen.

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