Test - Jotun : Der Weg nach Valhalla
- PC
In der nordischen Mythologie heißt es, dass die tapfersten Krieger nach ihrem Ableben Zutritt zu Valhalla bekommen. Die Wikingerkriegerin Thora ist auf dem besten Weg, in das Kämpferparadies aufsteigen zu dürfen. Blöd nur, dass sie Schiffbruch erleidet und einen unehrenhaften Tod stirbt. Im Action-Adventure Jotun müsst ihr der mutigen Wikingerin helfen, die riesigen Jötunen zu besiegen und die Götter zu beeindrucken.
Nach dieser kurzen, auf Isländisch synchronisierten Einführung dürft ihr euch gleich ins Abenteuer stürzen. Thora erwacht nach ihrem Schiffbruch im ersten Areal, dem Hügelgrab. An dieser Stelle fällt eine Sache sofort ins Auge: Alle Grafiken in Jotun sind handgezeichnet. Das sorgt nicht nur für einen äußerst ansprechenden Grafikstil, der sich vom Großteil anderer Indie-Spiele abhebt, sondern auch für beeindruckende Panoramen. Jedes Level hat mindestens einen Ort, an dem die Kamera weit aus dem aktuellen Spielgeschehen herauszoomt, um euch einen Überblick über die unfassbar detaillierten Umgebungen zu geben.
Auf dem Weg zum Hügelgrab werdet ihr in das grundlegende Gameplay eingeführt. Hier werden besonders die Parallelen zu Spielen wie Shadow of the Colossus oder Titan Souls deutlich. Obwohl ihr sehr viel Zeit mit dem Erkunden der neun Areale des Spiels verbringen werdet, liegt der Fokus ganz klar auf den Bosskämpfen gegen die riesenhaften Jötunen. In den Levels selbst trefft ihr nur äußerst selten auf Gegner, die euch aktiv den Garaus machen wollen. Die größte Gefahr geht meist von herabfallenden Steinen, eiskalten Winden oder feurigen Lavaböden aus.
Der schwierige Weg nach Valhalla
Das Herz des Gameplays sind, wie bereits erwähnt, die Bosskämpfe. Die Heldin greift dabei nicht nur auf ihre treue Axt zurück, sondern auch auf unterschiedliche Zauber, die sie im Verlauf des Spiels findet. Viele Bewegungsoptionen habt ihr allerdings nicht: Thora kann einen leichten und einen schweren Schlag ausführen und sich mit einer Ausweichrolle vor Attacken in Sicherheit bringen. Die meisten Zauber geben euch Buffs, die euch zum Beispiel schneller rennen lassen oder euren Angriff stärken.
Trotz des eingeschränkten Bewegungsrepertoires sollte man die Schwierigkeit der Kämpfe auf keinen Fall unterschätzen. Jeder der Jötunen braucht eure volle Aufmerksamkeit, um Angriffe voraussagen und den besten Moment zum eigenen Angriff abschätzen zu können. Wer nicht aufpasst, wird recht flott von den Riesen auseinandergenommen. Verbesserungen für die eigene Lebensleiste, die man überall finden kann, helfen zwar ein wenig, machen Thora aber noch lange nicht unverwundbar. Leider schwankt der Schwierigkeitsgrad zwischen den Bosskämpfen recht häufig. Ein paar der späteren Gegner und Areale fühlen sich wesentlich einfacher an als einige der Gefahren, denen man sich anfangs stellen muss.
Schafft ihr es, alle Jötunen zu besiegen und die Götter zu beeindrucken, dürft ihr euch noch einem letzten, extrem fordernden Gegner stellen, um schlussendlich nach Valhalla aufzusteigen. Schade nur, dass das ganze Abenteuer in knapp vier Stunden schon wieder vorbei ist. Dafür ist Jotun während dieser Zeit äußerst fordernd und die Areale und deren Platz in der Mythologie werden akkurat und interessant dargestellt. Dennoch bleibt nach Abschluss des Spiels das Gefühl, dass man einfach mehr davon sehen möchte.
Kommentarezum Artikel