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Test - King Arthur – The Role-Playing Wargame : Strategie + Rollenspiel

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Bücher, Filme, Musik und Brettspiele: Wohl keine Figur der abendländischen Kultur wurde so oft interpretiert und verwurstet wie König Artus. Die Computerspielbranche hielt sich bisher ungewöhnlich bedeckt, was um so erstaunlicher ist, da die Legende nicht nur der Stoff ist, aus dem die Helden sind, sondern aus dem auch Strategiespiele gemacht werden. Der ungarische Entwickler Neocore wagt sich jetzt an die übergroße Heldenfigur und macht daraus nicht nur ein einfaches Strategiespiel, sondern erfindet nebenbei im Grunde noch ein neues Genre.

Das mystische Britannien

Der Titel verrät es schon: King Arthur - The Role-Playing Wargame ist nicht nur Strategietitel, sondern auch Rollenspiel. Naheliegend ist es ja auf jeden Fall, sich bei der Legende sowohl der heroischen Schlachten als auch der Helden selbst zu bedienen. Denn natürlich stehen in der epischen Erzählung die Taten und Abenteuer der Ritter der Tafelrunde im Mittelpunkt - und nicht die Schlachten. Artus-Kenner wissen, dass der König in neun Schlachten die Sachsen besiegt hat, sein Königtum in der Schlacht von Bedegraine gefestigt hat und am Ende in der Schlacht von Camlann von seinem Sohn Mordred getötet wurde. Genug Stoff für Echtzeitstrategie also.

Das Tutorial, das ihr übrigens in jedem Fall absolvieren solltet, beginnt denn auch mit Kämpfen, die wie üblich in Echtzeit ausgetragen werden. Hier drängt sich sofort der Vergleich mit der Total-War-Reihe auf. King Arthur ist der Referenz in vielen Bereichen tatsächlich ähnlich, erinnert aber vom Schwierigkeitsgrad her eher an die Europa-Universalis-Reihe. Rein optisch kann sich King Arthur durchaus mit aktuellen Echtzeitstrategietiteln messen, wenn auch die Grafik in der höchsten Zoomstufe nicht ganz so beeindruckend daherkommt wie zum Beispiel in Empire: Total War.

Echtzeitschlachten

Auf dem Schlachtfeld selbst spielt sich King Arthur fast genauso wie vergleichbare Strategietitel, allerdings gibt es hier einige auffallende Neuerungen. So verfügt der Ritter als Anführer der Armee und Mitglied der Tafelrunde über bestimmte magische Fähigkeiten, die entweder passiv die Fähigkeiten der Truppen beeinflussen oder aktiv im Kampfgeschehen eingesetzt werden können. Das ist für einen Strategietitel erst einmal ungewöhnlich, ergibt aber durchaus Sinn. Denn natürlich hat das Spiel keinen historischen, sondern einen mythologischen Hintergrund.

Leider ist das Spiel im Bereich der Echtzeitschlachten zum Teil nicht sonderlich gut ausbalanciert, was den Schwierigkeitsgrad selbst auf dem einfachsten Level heftig anhebt. So sind die Bogenschützen viel zu stark, was allerdings - durch einen Patch - im Optionsmenü einigermaßen behoben werden kann. Auch sind die gegnerischen Armeen häufig ungleich stärker und die feindlichen Einheiten scheinen wesentlich schneller aufzuleveln als die des Spielers. Hier hilft es nur, die eigenen Truppen möglichst geschickt einzusetzen. Dabei kommen dem Spieler zum Glück zwei Features zur Hilfe, mit denen sich King Arthur deutlich von anderen Strategietiteln unterscheidet.

Ende Gelände?

Zum einen ist es vor fast allen Schlachten möglich, aus drei Geländevorgaben auszuwählen. So können die eigenen Truppen schon von vornherein Geländevorteile ausnutzen. Wälder eignen sich für Hinterhalte, offenes Grasland ist perfekt für Kavallerieattacken. Da die KI nicht dumm ist, macht sich der Gegner dies unter Umständen allerdings auch zunutze. Einen weiteren Vorteil bietet die Einnahme sogenannter Siegesstätten, von denen immer mehrere auf dem Schlachtfeld verteilt sind. Diese verändern vor allem die Moral der eigenen und der gegnerischen Truppen, besitzen aber noch andere Boni, wie zum Beispiel das Heilen von Einheiten. Je mehr Siegesstätten ihr während der Schlacht haltet, desto wahrscheinlicher ist es, dass die gesunkene Moral beim Feind selbst einen stärkeren Gegner in die Knie zwingt.

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