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Special - Metroid History #2 : Gigantisches Comeback

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Wie wir im ersten Teil unserer History gesehen haben, musste Samus trotz hochklassiger Abenteuer zuletzt durch schwere Zeiten gehen. Doch das unbesetzte Kapitel Nintendo 64 wurde im Jahre 2002 mit einem frischen und neuen Abschnitt in der Metroid-Saga vergessen gemacht als Samus mit Metroid Prime auf dem GameCube auftrat. Die Rückkehr von Metroid wurde von der Presse als eines der größten Comebacks in der Spielegeschichte bezeichnet und war der Auftakt der Prime-Trilogie. Dabei standen die Zeichen nicht unbedingt auf Erfolg als bekannt wurde, dass nicht das ursprüngliche Entwicklerstudio R&D1 sondern ein frisch eingekauftes Team aus Texas namens Retro Studios die Arbeit übernahm.

Unter der Mitwirkung von Shigeru Miyamoto wurde das Spielprinzip des Ur-Metroids umgekrempelt und die neue Trilogie zu einem First-Person-Shooter. Fans waren skeptisch, doch als das Spiel im Jahr 2002 schließlich erschien, waren die Zweifel weggefegt. Die Spielmechanik, die Grafik, das Design, die Puzzles, das nicht-lineare Spielprinzip, alles war Meisterklasse. Metroid Prime gelang es, die fast eine Dekade stillgelegte Serie mit einem großen Knall wiederzubeleben und eines der besten Spiele dieser Generation hervorzubringen.

Handlungstechnisch begab sich Samus wieder in den Kampf gegen Weltraumpiraten, die nun auf der Suche nach dem mächtigen Metroid Prime waren. Metroid Prime wurde der zweiterfolgreichste GameCube-Titel. Endlich erhielt die Serie neben dem Erfolg bei Kritikern und Spielern auch den Erfolg an den Kassen und schlug sogar die Mario- und Zelda-Teile, welche in dieser Generation erschienen.


Metroid Prime

Remake-Comeback

Parallel zu Metroid Prime entwickelte der Serienschöpfer R&D1 unter Yoshio Sakamoto einen Game-Boy-Advance-Ableger namens Metroid Fusion. Chronologisch gesehen ist es der bisher letzte Teil der Reihe. Samus wird darin von X-Parasiten-Zellen befallen und muss fortan den Fusion-Suit tragen, durch den sie die Zellen in der Spielwelt aufnehmen kann. Metroid Fusion war eine konsequente Fortsetzung mit den Stärken der Serie und gilt bis heute als eines der besten Spiele für den Handheld. Verband man Metroid Prime auf dem GameCube mit Metroid Fusion auf dem Game Boy Advance per Link-Kabel, so konnte man Bonusinhalte freischalten, unter anderem das Ur-Metroid.

Nintendo wollte die Erfolgswelle weiterreiten und orderte von der Tochtergesellschaft Retro-Studios eine sofortige Fortsetzung an. Auch R&D1 bekam einen neuen Auftrag. So erschien im Jahr 2004 auf dem Game Boy Advance mit Metroid Zero Mission eine Neuauflage des Originals. Mit aufgebohrter Grafik schuf das ursprüngliche Entwicklerteam von R&D1 ein grafisch erneuertes Remake mit einigen zusätzlichen Stealth-Abschnitten. Es war das letzte Spiel des traditionsreichen Studios, das hiernach aufgelöst wurde. Im selben Jahr erschien Metroid Prime 2: Echoes. Es behielt das Spielprinzip des ersten Teils größtenteils bei. Der böse Metroid Prime verschmolz mit dem Phazon-Anzug und einem Teil von Samus‘ DNA und kehrte zurück als dunkle Samus.

Die gesamte Spielwelt war aufgeteilt in eine helle und eine dunkle Seite, mit entsprechenden anspruchsvollen Puzzles, die es zu lösen gab. Erstmals enthielt ein Metroid-Spiel auch einen Mehrspielermodus. Der Modus wirkte jedoch aufgesetzt und nicht ganz ausgereift. Zudem sah sich der zweite Teil starker Konkurrenz gegenüber. Im selben Monat erschienen nämlich mit Half-Life 2 und Halo 2 gleich zwei heiß erwartete Science-Fiction-Shooter. Die Verkaufszahlen des Nachfolgers blieben daher hinter den Erwartungen.

Spielball der Geschichte

Die Metroid-Serie wurde jedoch unbeirrt fortgeführt. Im Jahr 2005 erschien mit Metroid Prime Pinball ein Nintendo-DS-Ableger, in dem ihr auf Flippertischen und in Samus‘ Morph-Ball-Form spielt. Gelegentliche Bosskämpfe absolvierte man hingegen als normale Samus. Das Nintendo-DS-Debüt entwickelte ein völlig neues Studio namens Fuse Games, das zuvor bereits Mario Pinball Land entwickelte. Ausgeliefert wurde das Spiel übrigens mit dem Nintendo-DS-Rumble-Pak.

Für den DS erschien 2006 ein weiteres Metroid-Spiel, Metroid Prime Hunters. Da Retro Studios mit der Entwicklung des letzten Prime-Teils beschäftigt war, suchte sich Nintendo mit dem Redmonder Studio Nintendo Software Technology einen anderen Entwickler. Neben einer neuen Geschichte abseits der Prime-Trilogie, nutzte der Titel die Online-Fähigkeit des Nintendo DS mit klassischen Shooter-Modi. Spieler erfreuten sich über den ersten gelungenen Online-Mehrspielermodus der Serie.

„Primerer“ Abschied

Metroid Prime 3: Corruption erschien 2007 auf der Nintendo Wii und bildete den Abschluss der Prime-Trilogy. Es gilt als der womöglich beste Shooter, den man auf dieser Konsole erleben konnte. Eigentlich sollte der Titel zum Launch der Nintendo Wii erscheinen. Die Entwickler um Produzent Kensuke Tanabe legten jedoch größten Wert darauf, dass der Abschluss der Prime-Trilogie die bestmögliche Steuerung besitzt, weshalb die Veröffentlichung nach hinten verschoben wurde. Abgesehen von der wii-spezifischen Steuerung gab es jedoch keine Innovationen, was Fans und Kritiker bemängelten. Der dritte Teil fühlte sich wie ein erneuter Aufguss des bekannten Rezepts an, diesmal kam es zum Showdown mit Dark Samus aka Metroid Prime. Den unbeliebten Mehrspielermodus ließ Retro Studios diesmal wegfallen.

Der Abschluss blieb, wie auch der Teil zuvor, hinter den Erwartungen und verkaufte sich weltweit nur 1,3 Millionen mal. Nach dem Ende der Trilogie wandte sich Retro Studios anderen Projekten zu, wie etwa Donkey Kong Country Returns und Mario Kart 7. Doch es sollte nicht der letzte Teil für Nintendos Wii werden. So erschien ein Kompendium aller Prime-Teile mit dem Namen Metroid Prime Trilogy. Es enthielt die ganze Trilogie mit der Bewegungssteuerung der Nintendo Wii.

Das andere M

Mit Metroid Other M erschien 2010 das vorerst letzte Abenteuer von Samus. Entwickelt wurde es gleich von einer ganzen Truppe von Entwicklern verschiedener Studios, zusammen dann bekannt unter dem Namen Projekt M. Dazu zählten Entwickler von Nintendo, Team Ninja (Schöpfer der Dead-or-Alive- und Ninja-Gaiden-Serie) und D-Rockets. Geleitet wurde das Entwicklertrio erneut von Serienschöpfer Sakamoto.

Chronologisch zwischen den Ereignissen von Super Metroid und Metroid Fusion angelegt, unternimmt Samus in diesem Teil eine Rettungsmission auf einer verlassenen Raumstation. Spielerisch war Other M eine Mischung aus den 2-D-Elementen des Ur-Spiels und der Ego-Ansicht der Prime-Teile. Metroid Other M versuchte viel Neues und wurde deshalb von der Spielergemeinde mit gemischten Gefühlen aufgenommen.

Zum ersten Mal hörte man Samus sprechen, was einen Bruch in der Serie darstellte und die vielen Zwischensequenzen nervten mit belanglosen Dialogen und schlechten Skripts. An den Kassen war das Spiel ein Flop mit gerade einmal einer Million verkauften Einheiten. Dies brachte die Serie wieder in die unbequeme Lage, ein Ladenhüter zu sein und wirft natürlich auch Fragen über die Zukunft auf.

Besucher in fremden Welten

Spielheldin Samus hat sich nicht nur in ihrer eigenen Welt herumgetrieben. Durch die Popularität der Serie waren Gastauftritte in anderen Nintendo-Spielen vorprogrammiert. So tauchte Samus beispielsweise schon in Tetris, F1 Race, Super Mario RPG und als Easter Egg sogar in Geist für den GameCube auf. Obwohl die Serie dem Nintendo 64 fern blieb, kam es 1999 zu dem wohl berühmtesten Gastspiel, dem Einsatz in Super Smash Bros. Samus war als vollwertiger Charakter neben anderen Nintendo-Helden zu sehen und kloppte sich die Birne wund. Das machte Samus zu einem festen Bestandteil in den weiteren Teilen der Serie.

Und wie geht es weiter?

Metroid gehört zu den beliebtesten und anerkanntesten Serien in der Spielegeschichte. 2011 feierte das Spiel sein fünfundzwanzigstes Jubiläum. Bis 2012 verkauften sich Ableger von Metroid insgesamt über 17 Millionen mal. Wie die Zukunft der Serie aussieht, können wir derzeit noch nicht sagen. Ein neuer Teil soll zwar in der Mache sein, doch fehlt bisher eine offizielle Ankündigung seitens Nintendos. Samus hatte es über die Jahre nicht immer einfach und war oftmals zur falschen Zeit am falschen Ort. Bedenkt man aber, welches Erbe die Metroid-Serie bereits geschaffen hat, dann glauben wir, dass Nintendo diese Serie so schnell nicht im All verschwinden lässt.

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